0606 - Geisterspuk und Zauberei!
allem, wer dahintersteckt!«
Ein paar Minuten später suchten sie in Foolys Zimmer vergeblich nach einem sprechenden Rollbraten.
»Dieser verdammte Batzen Fleisch wird noch zum Trauma!« behauptete Zamorra. »Erst flippt Madame Claire aus, weil sie sich in der Küche von einem Rollbraten angegriffen fühlt, dann beschwert sich Fooly über die Geschwätzigkeit dieses Bratens…«
»Du willst mir nur nicht glauben«, lamentierte der Drache.
»Aber er war hier. Hier hat er gelegen.«
Er deutete auf die Stelle, an der nichts zu sehen war.
»Ich glaube dir schon«, erwiderte Zamorra. »Ich frage mich nur, ob wir alle wirklich das sehen, was wir zu sehen glauben. Vielleicht befinden wir uns nicht mal im Château, sondern bilden uns das nur ein.«
»Ich werde die Drachenmagie benutzen«, erklärte Fooly.
»Und ich garantiere euch, daß innerhalb von ein paar Minuten dieser ganze Spuk vorbei ist.«
Er sah die beiden Menschen an, wartete auf Protest.
Aber weder Nicole noch Zamorra versuchten, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.
Noch größer konnte das Chaos kaum noch werden.
Glaubten sie.
***
Nachdem Nicole und Zamorra ihn alleingelassen hatten, bereitete sich Fooly innerlich auf seine Aktion vor.
Er hatte sich erzählen lassen und teilweise auch selbst zusammengereimt, worum es ging. Er wußte, daß der Chef und Mademoiselle Nicole ihn und seine Drachenmagie nicht so recht ernst nahmen. Deshalb hatte er sie auch gebeten, zu gehen.
Mit ihrem Zweifel würden sie ihn nur stören.
Er wußte ja selbst noch nicht so genau, ob es funktionieren würde. Daß er selbst ebenfalls von dem fremden Zauber beeinflußt wurde, gab ihm doch zu denken. Immerhin konnte er die fremde Magie nicht einmal spüren. Er war absolut sicher gewesen, es mit Zamorra zu tun zu haben, als er in Wirklichkeit mit Nicole gesprochen hatte.
Er begann sich zu konzentrieren und nach einem geeigneten Gegenzauber zu suchen. Das war schwierig, schließlich kannte er sich in Drachenmagie weniger gut aus, als er es immer vorgab. Er war ja erst hundert Menschenjahre alt, wie sollte er da genug von dem gelernt haben, was alte Drachenzauberer beherrschten? Und solange er sich auf der Erde unter Menschen aufhielt, konnte er auch wenig hinzulernen.
Er hatte zwar das Glück, bei Menschen gelandet zu sein, die sich ebenfalls mit Magie befaßten, so konnte er sich hier und da ein wenig abgucken. Aber das war nicht dasselbe, als hätte er im Drachenland weiterlernen können.
Doch ins Drachenland konnte er nicht zurück. Nicht, solange er kein erwachsener Drache war. Und das würde noch eine Weile dauern.
Plötzlich stutzte er.
Dort, wo vorhin der geschwätzige Rollbraten randaliert hatte, standen jetzt drei schweigsame Honigtöpfe.
Da gab Fooly es vorsichtshalber auf, nach einem Gegenzauber zu suchen. Er bekam die Illusionen wohl doch nicht unter Kontrolle…
***
Für die Dauer einiger langer Herzschläge fühlte der Schwarze Resonanz. Er entdeckte einen Gegenzauber.
Doch dieser Zauber wurde nicht richtig aufgebaut, sondern schnell wieder abgebrochen.
Der Schwarze fragte sich, was das für eine Magie gewesen war. Sie war keinesfalls menschlich. Und sie barg ein unwahrscheinlich starkes Potential in sich, das erkannte er sofort.
Doch der Benutzer dieser Magie schien nicht richtig mit dieser Magie umgehen zu können.
Und - auf jeden Fall war es nicht jener, den der Schwarze treffen wollte.
Was war geschehen, wovon der Schwarze nichts wußte?
Welche Macht wurde hier mit ins Spiel gebracht?
In ein Spiel, das in Wirklichkeit tödlicher Ernst war!
***
Inzwischen dämmerte der Abend, und Zamorra prüfte die weißmagische Abschirmung des Châteaus. Hier war alles in Ordnung, die Abschirmung wies keine Lücken auf.
Doch Nicole erinnerte ihn an die Villa ihres gemeinsamen Freundes Ted Ewigk in Rom, bei der die gleichartige Abschirmung von ihrem Erzfeind Magnus Friedensreich Eysenbeiß manipuliert worden war und in Haus und Grundstück für ständig ansteigende Aggressionen gesorgt hatte. Bis der Grund dieser Aggressionen erkannt und bereinigt werden konnte.
»Vielleicht haben wir es hier mit einem ähnlichen Phänomen zu tun«, gab sie zu bedenken, »nur daß wir uns nicht gegenseitig an die Kehle gehen, sondern Dinge sehen und erleben, die in Wirklichkeit überhaupt nicht stattfinden!«
»Dagegen spricht, daß Eysenbeiß keine Gefahr mehr darstellt«, widersprach Zamorra. »Den haben die Ewigen auf dem Kristallplaneten des ERHABENEN ins Gefängnis
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