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0607 - U-Bahn ins Jenseits

0607 - U-Bahn ins Jenseits

Titel: 0607 - U-Bahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herumzusülzen. Wir müssen Alarm geben.«
    »Was, bitte?«
    Harry holte tief Luft. »Alarm!« schrie er. »Verstehst du? Wir müssen Alarm geben. Die Strecke liegt nicht still, sie ist befahren. Das kann zu einer Katastrophe führen!«
    Ed verdrehte nur die Augen und fiel zurück auf seinen Drehstuhl, der fast zusammengebrochen wäre…
    ***
    Wir waren am Ziel!
    Der übergroße Spiegel hatte es tatsächlich möglich gemacht, daß wir von einer Welt in die andere gekommen waren, obwohl wir uns in einer völlig normalen Umgebung befanden – in der U-Bahn.
    Suko erwartete mich bereits.
    Ich dachte über meine kurze Reise nach und hatte einfach das Gefühl gehabt, mit nur einem Schritt den Spiegel durchstoßen zu haben und in die U-Bahn zu gelangen.
    Und hier stand ich nun.
    Welcher Wagen es war, ob vorn oder hinten im Zug, das konnten Suko und ich nicht sagen. Jedenfalls befanden wir uns in einem Wagen, und der gehörte zu dem Zug, der uns ins Jenseits transportieren würde. Wenn wir das Ziel erreicht hatten, würde es uns dann gelingen, wieder in die normale Station zurückzukehren?
    Ich holte tief Luft, bevor ich mich umschaute. Diesmal sah ich die Fahrgäste. Sie saßen auf ihren Plätzen wie Puppen oder standen im Gang und hielten sich fest.
    Niemand sprach ein Wort. Sie alle starrten ins Leere und auf die Rücken ihrer Vorderleute.
    Und die Bahn raste durch die Unterwelt.
    Ich bekam das Rattern und Stoßen der Wagen mit, hörte das Geräusch der rollenden Räder, das alles in der Stille überlaut klang, denn noch immer unterhielt sich niemand.
    »Da wären wir also wieder«, sagte Suko. Auch er hatte seine Stimme gedämpft.
    »Klar, in der Bahn.«
    »Und auf dem Weg ins Jenseits.«
    »Mit oder ohne Kaifas?«
    »Das wird sich noch herausstellen. Ich bin der Meinung, daß wir ihn suchen sollten.«
    »Vergiß Carol Lindsey nicht.«
    Suko lächelte. »An sie habe ich die ganze Zeit über gedacht. Nur möchte ich zu gern wissen, wo diese komische Bahn hinfährt. Ich werde versuchen, Antworten zu bekommen.«
    Er beugte sich nach rechts und legte seine Hand auf die Schulter eines jüngeren Mannes, der wie ein Büroangestellter aussah in seinem grauen Anzug.
    »Mister…«
    Der Mann rührte sich nicht.
    Suko versuchte es noch einmal und sprach nun mit drängender Stimme. »He, Mister, wo fahren wir eigentlich hin?«
    Es sah so aus, als würde der Fahrgast aus einem langen Tiefschlaf erwachen. Er öffnete den Mund, holte tief Luft und sagte mit flüsternder Stimme. »Wieso weißt du das nicht? Hast du alles vergessen? Hast du die Schönheiten des Jenseits und das Glück nicht gespürt, das sich dort als Dauergast niedergelassen hat?«
    »Nein.«
    »Dann wirst du es gleich merken. Wir werden ins Jenseits fahren, Freund. Dies ist die U-Bahn in die andere Welt, die Subway ins Jenseits, wenn ich es genau sagen will.«
    »Aha.«
    »Ja, und ich freue mich sehr darauf, daß dies so ist. Wir alle haben uns sehr darüber gefreut. Wir wußten, daß der Zug noch einmal starten würde.« Auf seinen Oberschenkeln lag eine rehbraune Aktentasche, über die er seine Handflächen gleiten ließ. Feuchte Stellen blieben zurück, was ihn jedoch nicht störte.
    »Ist er auch im Jenseits? Werden wir dort von ihm erwartet? Du weißt, Freund, wen ich meine?«
    »Kaifas, den Hohepriester.«
    »Genau.«
    »Er holt uns ab, glaube ich. Seine Botin habe ich schon gesehen. Sie hält sich im Zug auf, aber Kaifas wird uns im Jenseits erwarten und hinein in das Glück führen.«
    So also sah es aus. Suko richtete sich auf und nickte mir zu. »Weißt du jetzt, wie es läuft?«
    »Sicher. Wir müssen warten, bis der Zug hält. Sonst hätten wir Kaifas schon vorher bekommen.«
    Mein Freund schaute aus dem Fenster. »Wieder der gleiche Nebel wie bei der ersten Fahrt. Es scheint sich wirklich alles zu wiederholen. Nur wird das Ende diesmal ein anderes sein.«
    »Das hoffe ich doch.« Ich wollte nicht mehr stehenbleiben und erklärte Suko meinen Plan. »Ich muß Carol Lindsey finden. Wenn mich nicht alles täuscht, ist sie die treibende Kraft, die hier im Zug Kaifas vertritt.«
    »Okay, ich komme mit.«
    Wir hatten nach vorn geschaut und gingen auch in diese Richtung weiter. Die einzelnen Wagen schaukelten über die Gleise oder was immer es sein mochte – im Nebel war es nicht zu erkennen –, deshalb waren wir gezwungen, uns beim Gehen festzuhalten. Mit sicherem Griff fanden wir die Haltestangen und schoben uns im Wagen weiter nach vorn, wo noch Platz

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