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0608 - Wo die Leichenfresser hausen

0608 - Wo die Leichenfresser hausen

Titel: 0608 - Wo die Leichenfresser hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehen konnten als sie.
    Zumindest diese Hoffnung erwies sich als trügerisch. Die Bestien konnten in der Dunkelheit sogar ausgezeichnet sehen, und sie holten auch erneut auf.
    Hinter ihr vernahm Nicole die seltsam platschenden Geräusche, als weitere Leichenfresser in die Grube sprangen.
    Sie geiferten und hechelten hinter Nicole her. Nach kurzer Zeit hatte Nicole den Eindruck, daß sich die Ghouls auch schon neben ihr bewegten, um sie zu umrunden und sich ihr in den Weg zu stellen.
    Plötzlich prallte sie mit den vorgestreckten Händen gegen eine Wand. Sie schrie auf, als sie den harten Stein direkt vor sich fühlte, und wäre beinahe dennoch dagegengelaufen.
    Unwillkürlich wandte sie sich nach rechts. Dort hechelte einer der Leichenfresser. Nur einen Atemzug später prallte sie bereits mit ihm zusammen.
    Nicole schlug und trat blindlings zu und kam wieder frei, dann rannte sie weiter.
    Die Wand eben war Mauerwerk gewesen.
    Hatte jemand diese Höhle künstlich geschaffen?
    Vor ihr schimmerte es hell.
    Ein Ausgang?
    Nicole gewann wieder etwas an Vorsprung. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, daß die Ghouls müde geworden waren und die Jagd nun aufgaben.
    Doch sie selbst war am Ende ihrer Kräfte. Lange konnte sie diese Flucht nicht mehr durchhalten.
    Weshalb laufe ich überhaupt noch davon? dachte sie. Ich habe ja doch keine Chance mehr…
    Aber sie hatte noch nie aufgegeben, und sie wollte es auch jetzt nicht tun.
    Doch dann, als sie bereits das Ende der Höhle vor sich sah und die Helligkeit ihr immer mehr von ihrer Umgebung zeigte, da erkannte sie, weshalb die Ghouls nicht mehr weiter aufrückten.
    Denn nicht alle waren Nicole durch die Höhle gefolgt.
    Andere waren an der Oberfläche weitergelaufen. Sie schienen sich hier sehr gut auszukennen, und oben bewegten sie sich sogar noch etwas rascher als die Verfolger in dem gemauerten Höhlengang.
    Hier, am Ende der Höhle, kamen sie Nicole nun entgegen!
    Sie versperrten ihr den Weg in die Freiheit.
    Es gab keine Möglichkeit mehr, zu entkommen.
    Sie saß endgültig in der Falle!
    ***
    Die beiden Ghouls, die Zamorra mit sich schleppten, gelangten schließlich bei ihrem Ziel an. Sie warfen ihr Opfer auf den Boden, und der Schleim lief ihnen im Munde zusammen.
    Ein ganzer Mensch für sie beide allein, während ihre Artgenossen in großer Zahl hinter einem anderen Menschen herjagten, den sie sich teilen mußten!
    Einer fetzte Zamorra das Hemd auf. Gierig starrten sie die freie Brust des Dämonenjägers an. Einer der Ghouls zog den Ring von Zamorras Finger, er betrachtete ihn, war schon drauf und dran, ihn fortzuwerfen, als er sich dann doch anders entschied und ihn an seinen eigenen Finger steckte.
    »Was willst du damit?« fragte sein Artgenosse.
    »Ich glaube, in diesem Ring steckt Zauberkraft.«
    »Aber du weißt nicht, wie man sie benutzen kann.«
    »Ich will sie auch nicht unbedingt benutzen. Magie, die man nicht kennt und nicht versteht, kann sehr gefährlich werden. Aber vielleicht läßt sich der Ring gegen etwas eintauschen.«
    »Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn wir uns gestärkt haben!«
    »Aber er lebt noch.«
    »Spielt das eine Rolle?« fragte der andere Ghoul spöttisch und beugte sich gierig über das Opfer…
    ***
    Der schwarze Gnom schien regelrecht zu schrumpfen. Da war er froh, seinen Herrn endlich wieder vor sich zu sehen, und der tadelte ihn!
    Aber das war er ja von Don Cristofero nicht anders gewohnt.
    »Eine gute Erklärung«, stieß der namenlose Gnom hervor.
    »Aber gewiß habe ich die! Professor Zamorra hat mich hierher gebracht, nachdem ich ihm mitteilen konnte, wohin man Euch verbannt hat.«
    »Verbannt, soso«, brummte Vargaz. »Sagtet Ihr nicht, Barbarossa, Euer König habe Euch beauftragt, in der Provinz Louisiana nach dem Rechten zu sehen?«
    »Ich werde Ihn auspeitschen lassen!« fuhr Cristofero den namenlosen Gnom zornig an. »Kann Er sein vorlautes Maulwerk nicht halten? Und Ihr«, fauchte er in Richtung Vargaz, »sollt endlich aufhören, mich Barbarossa zu nennen! Wie oft muß ich’s Euch denn noch sagen?«
    »Aber wo Ihr doch einen so schönen roten Bart habt«, sagte der Kapitän und grinste fröhlich.
    Cristofero hörte schon nicht mehr hin. »Daß deMontagne und seine Mätresse in der Nähe sind, weiß ich bereits. Aber wo stecken sie jetzt?«
    »Das weiß ich nicht«, bekannte der Gnom. »Sie müssen von den Soldaten Monsieur deDigues verschleppt worden sein.«
    »DeDigue!« fauchte Cristofero. »Ich bringe ihn

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