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0608 - Wo die Leichenfresser hausen

0608 - Wo die Leichenfresser hausen

Titel: 0608 - Wo die Leichenfresser hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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um! Ich spieße ihn auf! Ich erwürge ihn! Ich lasse ihn vierteilen, diesen Tunichtgut! Ständig kommt er mir in die Quere! He, Zauberlehrling. Wie wäre es, wenn Er diesen räudigen Köter mal so recht verzaubern würde? In einen quakenden Frosch vielleicht, oder besser noch in einen Stein, und den werfen wir in den nächsten Weiher! Damit der Kerl ersäuft, so jemand einen Gegenzauber findet und ihn wieder zum Menschen machen will.«
    »Das kann ich doch nicht, Herr!« seufzte der Gnom.
    »Was kann Er überhaupt, außer Unfug anzustellen?« brummte Cristofero. »Nun gut, vielleicht sollte Er seine Zauberkunst dafür verwenden, uns nunmehr flugs nach Port-au-Prince zu befördern. Denn dort müssen wir hin. Dort wartet ein Schiff, das mich nach Louisiana bringen wird. Aber es wartet gewiß nicht sehr lange.«
    »Aber der Professor und Mademoiselle Nicole sind in Gefahr!«
    Cristofero runzelte die Stirn. »Hat Ihm jemand erlaubt, zu reden, ohne dazu aufgefordert worden zu sein?«
    »Aber der Kleine hat recht«, sagte jetzt auch Vargaz. »Ich denke, es ist unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, uns um diese Leute zu kümmern. Dieser Mann namens deDigue wollte mich aufhängen lassen. Wer weiß, was er mit den anderen anstellen will.«
    »Aaaahrrg«, knurrte Don Cristofero. »Zeige mir einer deDigue, und ich schneide ihn in so kleine Streifen, daß er statt des berühmten Kamels durchs Nadelöhr geschoben werden kann. Zeigt mir deMontagne und seine Begleiterin, und ich helfe ihnen aus jeder Not, in der sie sich befinden. Zeigt sie mir! Könnt Ihr das? Nein? Wo sind sie alle? Sehe ich sie vor mir, helfe ich gern. Aber da sich niemand von den Genannten in meiner Nähe befindet, kann ich wohl auch nichts für sie tun!«
    Vargaz verzog das Gesicht.
    »Vielleicht kann ich auch sie noch herbeizaubern«, überlegte der Gnom. »Das wollte ich ja schon tun, als Ihr hier aufgetaucht seid. Wenn ich diesen Zauber noch einmal vornehme, dann…«
    Don Cristofero atmete tief durch. Die ständig fehlschlagende Zauberei des Gnoms konnte in dieser Situation verheerend sein.
    »Nein«, stieß Cristofero schnell hervor. »Er wird nicht zaubern…!«
    Aber es war schon zu spät.
    Der Namenlose setzte das Amulett bereits wieder ein!
    ***
    Der Piratenkapitän rief die Rachegeister herbei!
    Er spürte, wie sie sich ihm näherten. Sie folgten seinem Ruf, und sie erkannten ihn auch sofort als denjenigen, der ihr Schiff versenkt hatte.
    Aber noch ehe sie ihn angreifen konnten, lenkte der Graue ihre Aufmerksamkeit auf die Ghouls und ihre bisher nur zwei Opfer.
    Der Graue bot den Rachegeistern gezielt diese Opfer an!
    »Verrat!« schäumte Darcon und stürzte sich auf ihn.
    Der graue Dämon, dessen Gesicht immer noch nach hinten zeigte, wehrte ihn zornig ab. Das brachte er trotz seines Handicaps fertig.
    Die Geister der ertrunkenen Sklaven waren bereits da, aber sie zögerten noch, konnten sich nicht entscheiden, über wen sie nun herfallen sollten. Über die Menschen, die von den Ghouls attackiert wurden, oder über den Piratenkapitän, der die Schuld an ihrem ruhelosen Schicksal trug.
    Der Piratenkapitän wußte, daß er Darcon und den Geistern zugleich keinen erfolgreichen Widerstand entgegensetzen konnte. Auch er war mittlerweile geschwächt.
    Der Dämon brauchte Blut, brauchte Lebensenergie, um sich wieder zu stärken. Doch vorerst konnte er nicht riskieren, einen der Menschen für sich selbst zu reservieren.
    Er brauchte sie alle, um die Rachegeister zu beruhigen und zu befrieden!
    Mit Darcon allein wäre er fertiggeworden. Der war schwach vor Hunger, und außerdem war er doch nur ein Ghoul. Über diese Leichenfresser fühlte sich der Graue weit erhaben, auch wenn seine Macht, gemessen an der anderer Dämonen, nicht gerade besonders groß war.
    So aber blieb ihm nichts anderes übrig, als zunächst einmal zurückzuweichen.
    Er ließ die Rachegeister, die sich auf ihn zu fixieren begannen, ins Leere stoßen, indem er sich aus der unmittelbaren Nähe des Geschehens entfernte.
    Die Geister konnten ihm nicht so rasch folgen.
    Da wandten sie sich einem der menschlichen Opfer zu. Dem Opfer der Ghouls, deren Anführer vor Wut tobte.
    Denn jetzt begriff er, daß der Piratenkapitän ihn und die anderen hereingelegt hatte. Nicht sie, die Ghouls, sollten von dem Tod der Menschen profitieren, sondern die verdammten Rachegeister!
    »Wir werden dich vernichten, Grauer!« schrie Darcon in die Abenddämmerung hinein. »Wir werden dich in die Tiefen des

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