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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bestimmten Ort gebunden ist. Meinst du das?«
    »So ähnlich«, sagte Zamorra. »Sofern es sich hier überhaupt um Magie handelt.«
    »Was könnte es sonst sein? Ich kenne keine einzige Möglichkeit, einen Menschen auf diese Weise umzubringen.«
    Zamorra sah ihn nachdenklich an.
    »He«, stieß Tendyke hervor. »Dein Blick gefällt mir gar nicht. Hast du etwa mich im Verdacht?«
    »Unsinn«, protestierte Zamorra. »Warum sollte ich?«
    »Weil du mir ja auch schon Vorhaltungen darüber gemacht hast, wie ich mich in einem früheren Leben in der Vergangenheit verhalten haben soll.«
    »Dann bringst du jetzt bewußt zwei Dinge durcheinander, die nichts miteinander zu tun haben. Mal im Ernst, Rob - wie du dich anno 1675 als Robert deDigue aufgeführt hast, das war so konträr zu dem Robert Tendyke von heute wie Tag und Nacht! Du hattest sogar den Spruch benutzt, den sonst Asmodis zu bringen pflegte. Von wegen Schwund, den man immer hat… Du hast eiskalt angeordnet, daß der Gnom aufgehängt werden sollte, mich wolltest du auch hinrichten lassen. Ein so menschenfeindliches Verhalten geht für meine Begriffe sogar fast schon über die Aktivitäten des Asmodis hinaus. Ich habe dich jedenfalls eine Weile ernsthaft für den Fürsten der Finsternis gehalten. Nur das Amulett reagierte nicht auf dich, es zeigte keine Schwarze Magie an. Das macht mir die Sache im Nachhinein nur noch unverständlicher. Du warst ein verabscheuungswürdiger Killer!«
    »Es war eine Zeit, in der noch ganz andere Leute zu verabscheuungswürdigen Killern geworden sind«, sagte Tendyke abweisend. »Was damals zum Beispiel von der sogenannten Heiligen Inquisition an Todesurteilen ausgesprochen wurde, das war schon recht unheilig, und viele der Hexenjäger und Inquisitoren waren mehr geldgierig denn gottgläubig, oder sie genossen einfach nur ihre Macht über Leben und Tod.«
    »So wie Robert deDigue«, sagte Zamorra. »Was war damals wirklich mit dir los?«
    »Ich habe dir schon zwei- oder dreimal in den letzten vierundzwanzig Stunden gesagt, daß ich nicht darüber reden will. - Wenn du experimentierst, spreng mir bitte nicht das ganze Haus in die Luft, ja?«
    Er wandte sich ab und ging davon.
    »Rob!« rief Zamorra und hielt ihn damit noch einmal auf.
    »Was ist denn noch?«
    »Wie gut kanntest du Waltershaven? Du hast zu Nicole gesagt, er sei Bürgermeister von Homestead und säße im Aufsichtsrat der State Bank of Florida. Wart ihr befreundet, oder war es nur eine geschäftliche Beziehung?«
    »Geschäftlich. Er hat ziemlich gut an Krediten für meine Firma verdient, denke ich. Frag Bancroft, der kennt ihn besser. Oder Roul O’Brennan.«
    »Der blasse Übernachtungsgast? Den kann ich im Moment nicht fragen, weil er schon weg ist. Du bist Firmenboß, Bancroft ist Sheriff. Wer oder was ist O’Brennan?«
    »Müllkutscher«, sagte Tendyke respektlos. »Nein, so nennen wir ihn nur. Er leitet eine Mülldeponie im Nachbar-County, oben bei Belle Glade. Ist ’ne ziemlich große Deponie. Da landet praktisch alles, was im Palm Beach- und im Dade-County an Müll anfällt, seit die Deponien von Miami aus allen Nähten platzen.«
    »Auch Sondermüll?«
    Tendyke lachte auf. »Um Himmels willen! Bei dem hohen Grundwasserspiegel in diesem Sumpfland? Nein, Sondermüll wird hier nicht deponiert, das wäre viel zu riskant. Den verklappt man lieber jenseits der Zwölfmeilen-Zone in der See… äh, vergiß es. War ein Scherz. Eines Asmodis würdig, nicht wahr?«
    Ohne ein weiteres Wort ging er endgültig davon.
    Zamorra sah ihm kopfschüttelnd nach.
    Sein Bericht aus der Vergangenheit schien den Freund gewaltig aufgewühlt zu haben. Tendyke schien partout nicht darüber reden zu wollen, was im 17. Jahrhundert nur mit ihm losgewesen war. Zamorra und Nicole hatten sogar schon vermutet, daß in jenem Leben das Erbe seines Vaters Asmodis in ihm durchgeschlagen sei.
    Doch im Moment brachte es nichts, darüber nachzudenken.
    Zamorra hatte etwas Wichtigeres zu tun.
    Mit den magischen Utensilien, die er im Handgepäck bei sich führte, begann er jetzt zu experimentieren.
    Am Effektivsten wäre es sicher gewesen, diese Experimente direkt draußen vor Ort vorzunehmen. Aber hier im Haus hatte Zamorra die Möglichkeit, über eine Datenleitung mit Château Montagne in Verbindung zu treten und Informationen aus seinem Archiv und den Computerspeichern abzurufen, wenn es sein mußte…
    ***
    Wilde Gedanken: ICH HABE GETÖTET.
    ES IST MIR GELUNGEN. ICH KANN ES. UND ALLES IST VÖLLIG

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