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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte Zamorra nicht darüber lachen.
    »Sehen wir mal nach den beiden Gästen, die sich noch auf dem Gelände, aber laut Scarth nicht im Haus befinden«, schlug Tendyke vor. »Die werden sich heute nacht irgendwo in die Büsche geschlagen und den Weg zurück nicht gefunden haben.«
    »Oder sie wollten ihn nicht finden«, schmunzelte Nicole.
    Verirren konnte man sich in der Parklandschaft trotz aller Ausdehnung jedenfalls nicht.
    »Trotzdem, es wird Zeit, zum Frühstück zu blasen«, sagte Tendyke und marschierte los.
    Ein paar Dutzend Meter weiter entdeckte Nicole hinter einer Gruppe von Ziersträuchern eine schwarzhaarige Schönheit, lediglich mit einer spitzenverzierten Bluse und Slip bekleidet.
    »Lucille, genannt Lucifera«, grinste die hinzutretende Monica Peters. »Die Tochter unseres Sheriffs und zugleich der Schrecken aller unglücklichen Ehefrauen dieser Region. Ich werde sie mal wecken.«
    Sie hockte sich neben die Schlafende und begann sie wachzurütteln.
    »Hier ist ihr Galan«, rief Tendyke, der weitergegangen war und eine Gruppe von Sträuchern umrundet hatte. Nicole und Zamorra gesellten sich zu ihm.
    Der Mann, den sie hinter den Sträuchern fanden, trug eine schwarze Stoffhose, sein Oberkörper war entblößt, und er lag auf dem Bauch.
    Tendyke sprach ihn an. »Der Sonnenbrand lockt, Sir«, säuselte er. »Aufwachen. Es ist heller Tag, Zeit zum Frühstücken und zum Heimfahren.«
    Der Mann reagierte nicht.
    »Peter Waltershaven«, sagte Tendyke. »Ist der Town Major von Homestead und sitzt nebenbei, wenn er nicht gerade nach einer Party bei mir im Gras liegt und schläft, im Aufsichtsrat der State Bank of Florida.«
    Nicole erinnerte sich flüchtig an ihn. Sie hatte ein paar freundliche Worte mit ihm gewechselt, doch er war ein irgendwie öliger und schmieriger Typ gewesen.
    Tendyke grinste. »He, Pete, nun wachen Sie endlich auf! Die Party ist vorbei!«
    Aber Waltershaven rührte sich nicht.
    Entschlossen beugte sich Tendyke über ihn, um ihn umzudrehen.
    Und Pete Waltershavens Körper brach dabei auseinander.
    ***
    Nicole wirbelte herum und kämpfte gegen den Brechreiz an, Tendyke sprang mit einem Fluch zurück.
    In seinen zupackenden Händen war Pete Waltershaven regelrecht auseinandergebrochen. Ein scheußliches, widerwärtiges Bild, das sich einfach nicht beschreiben läßt.
    Entgeistert starrte Tendyke seine Hände an und wich Schritt für Schritt zurück.
    Von dem Toten ging jetzt ein entsetzlicher Gestank aus, und der Leichnam schien sich nun auch aufzulösen, irgendwie zu zerfließen.
    Tendyke kauerte sich nieder, wischte sich angewidert die Hände im Gras ab, und Zamorra stützte Nicole, die leicht verkrümmt dastand und gegen das revoltierende Drängen ihres Magens ankämpfte.
    Dann wandte sich Zamorra um, um Monica und Lucille den Anblick des sich auflösenden Toten zu ersparen. Aber sie waren schon zu nahe heran.
    Lucille erstarrte förmlich.
    Ihre Augen weiteten sich. Entsetzt sah sie auf das, was von dem Toten übriggeblieben war.
    Da begann sie zu schreien.
    Monica Peters zog sie davon. Willenlos ließ sich Lucille Bancroft von ihr führen.
    Tendyke ächzte und schnaufte, dann befahl er. »Zurück ins Haus, alle. Wir rufen den Sheriff. Verdammt, wie ist so etwas möglich?«
    Zamorra überwand sich, er wollte noch ein paar Minuten in der Nähe des Toten bleiben.
    Er rief sein Amulett zu sich, die silberne Zauberscheibe mit der gewaltigen magischen Kraft.
    Da sich Zamorra innerhalb der weißmagischen Abschirmung von Tendyke’s Home sicher fühlen konnte vor dämonischen Angriffen, hatte er das Amulett während der Party nicht bei sich getragen.
    Jetzt untersuchte er damit den Toten.
    Es reagierte nicht. Keine schwarze Magie.
    Dabei hätte es ansprechen müssen, wenn Pete Waltershaven durch Magie getötet worden wäre. Aber das war offensichtlich nicht der Fall.
    Wie aber, wenn nicht durch Schwarze Magie, konnte das hier nur geschehen sein?
    Zamorra versuchte es mit der Zeitschau. Er ließ das Amulett die jüngste Vergangenheit abtasten, um herauszufinden, wie Waltershaven umgekommen war.
    Die handtellergroße Silberscheibe zeigte ihm die Geschehnisse wie auf dem Mini-Bildschirm eines winzigen Fernsehgerätes.
    Doch das machte Zamorra auch nicht schlauer.
    Nachdem sich Lucille und Pete miteinander vergnügt hatten, waren die beiden Arm in Arm im Sichtschutz der Ziersträucher eingeschlafen. Etwa eine halbe Stunde später war Waltershaven wieder erwacht, ein paar Schritte um das

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