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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beschäftigt ist, steigt der Kerl ins Auto und fährt seelenruhig davon!
    Miguel reagierte, wie es für ihn typisch war.
    Er zog den Revolver aus der Schulterholster, zielte im Beidhandanschlag auf seinen Wagen. Andere Verkehrsteilnehmer interessierten ihn in diesem Moment nicht, er nahm keinerlei Rücksichten.
    Aber er brauchte nicht mehr zu schießen.
    Denn in diesem Moment brach der Wagen auf der anderen Seite der Kreuzung aus. Er schlingerte, geriet sekundenlang auf die Gegenfahrbahn und kam zurück, fuhr ein Verkehrsschild um - und prallte dann mit der Frontpartie gegen eine Hauswand!
    Menschen schrien auf. Hupen dröhnten. Innerhalb von Sekundenbruchteilen entstand ein beachtliches Chaos.
    Kaum jemand achtete noch auf Miguel, der seinen Revolver blitzschnell wieder unter der Jacke verschwinden ließ und dann losrannte, quer über die Kreuzung auf seinen Wagen zu.
    Der war ein wirtschaftlicher Totalschaden.
    Miguel riß die Fahrertür auf und griff nach dem Autodieb, der mit dem Kopf gegen die Frontscheibe geschlagen und dann über dem Lenkrad zusammengesunken war. Die Scheibe war nicht zersplittert, aber eine klebrige, stinkende Substanz haftete dort, wo der Dieb sich den Kopf angeschlagen hatte.
    Miguel riß ihn an der Schulter halb aus dem Auto und…
    Der Körper des Autodiebs brach auseinander!
    Ein ätzender Säuregestank breitete sich aus. Keuchend und sich erbrechend, taumelte Miguel zur Seite.
    Nur fort von hier! Das war alles, woran er noch denken konnte. Er mußte in einen furchtbaren Alptraum geraten sein.
    Das entsetzliche Grauen blieb hinter ihm zurück…
    ***
    Vorübergehende Verwirrung: HABE ICH DEN FALSCHEN GETÖTET?
    ABER SIE SAHEN SICH SO ÄHNLICH. ICH MUß DEN RICHTIGEN ANGEPEILT, ABER DEN FALSCHEN VERFOLGT HABEN. DAS OBJEKT MEINER RACHE LEBT NOCH.
    Das Wesen, das in die irdische Existenz zurückgekehrt war, fühlte sich erschöpft und war nicht mehr in der Lage, gleich noch einmal zuzuschlagen.
    Miguel konnte entkommen. Der Rächer mußte erst wieder nach ihm suchen.
    Daß er die falsche Person erwischt hatte, das war ärgerlich, belastete den Veränderten aber nicht. Er selbst hatte ja auch sterben müssen. An der Revolverkugel seines Mörders.
    Seit er gestorben war, hatte der Tod seinen Schrecken für den Veränderten verloren.
    Auch der Tod anderer!
    ***
    »Mrs. O’Brennan?« fragte der Dämonenjäger schnell. »Mein Name ist Zamorra. Ist Ihr Gatte zu sprechen?«
    »Oh«, kam es zurück. »Nein, er ist noch nicht wieder zu Hause. Versuchen Sie es bitte im Verwertungsbetrieb. Dort müßte er um diese Zeit sein. Die Rufnummer ist Ihnen bekannt?«
    »Die Deponie bei Belle Glade? Nein, Ma’am, die Nummer habe ich gerade nicht präsent. Aber ich schreibe gern mit.«
    Natürlich hatte er gerade nichts zum Schreiben greifbar, aber Zamorra verfügte über ein gutes Gedächtnis.
    Er wiederholte die Zahlenkette und prägte sie sich ein, bedankte sich mit ausgesuchter Höflichkeit und wählte neu, nachdem er eine weitere Münze eingeworfen hatte.
    Natürlich hätte er sich auch vom Operator weiterverbinden lassen können. Aber warum umständlich, wenn’s auch einfach ging?
    Schau an, dachte er. Die Telefonnummer gehört also zur Wohnung des Deponiemanagers! Und Bancroft, dieser alte Gauner, hat das gewußt. Kein Wunder, daß er mich vorschickt - warum sollte ausgerechnet er bei seinem alten Bekannten als Ermittler auftreten? Die Arbeit läßt er lieber andere erledigen.
    Wäre vielleicht auch etwas peinlich, bei seinem alten Spezi so mit der Tür ins Haus zu fallen.
    Jetzt fiel Zamorra bei Roul O’Brennan mit der Tür ins Haus, denn O’Brennans Göttergattin hatte ihm freundlicherweise gleich die Direktdurchwahl gegeben.
    »Zamorra hier, Mr. O’Brennan. Ich muß Sie sehr dringend sprechen. Ich habe da ein kleines Problem, bei dessen Lösung nur Sie mir helfen können.« .
    »Zamorra?« echote der Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Warten Sie mal, Ihre Stimme… Haben wir uns nicht gestern bei Tendykes Barock-Party gesehen?«
    »Und heute vormittag noch einmal ganz kurz, als Mr. Waltershaven tot aufgefunden wurde.«
    »Hat Ihr kleines Problem etwas mit diesem Vorfall zu tun?« fragte O’Brennan mißtrauisch.
    »Ich möchte das nicht unbedingt am Telefon erörtern«, wich Zamorra aus. »Kann ich mit Ihnen unter vier Augen reden?«
    »Ist es sehr eilig?«
    »Kann man so sagen.«
    »Okay, Sir. Ich bin noch zwei Stunden hier in meinem Büro. Wissen Sie, wo die Deponie ist? Fahren Sie auf der

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