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0609 - Operation Sternstunde

Titel: 0609 - Operation Sternstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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albinotisch rötlich verfärbt; ihre Schädel waren eiförmig und kahl.
    „Aras", raunte Rorvic mir zu.
    Ich blickte mich suchend um und flüsterte zurück: „Ich kann keine Papageienvögel entdecken, Sir."
    Der Mutant stöhnte unterdrückt.
    „Ich sprach nicht von Vögeln, sondern von unseren Gastgebern, Sie marsianischer Höhlengnom."
    Ich blickte die beiden Männer noch einmal an. Ihr Aussehen war tatsächlich das von Aras, jenen modifizierten Abkömmlingen früherer arkonidischer Kolonisten, die sich im Verlaufe vieler Jahrtausende zu den Galaktischen Medizinern entwickelt hatten.
    Der schmalwüchsige, langgliedrige Habitus war unübersehbar.
    Ich atmete auf. Die Beziehungen zwischen den Galaktischen Medizinern und dem Solaren Imperium konnten zwar nicht gerade freundschaftlich genannt werden, aber auch nicht feindselig.
    Wir bezogen viele Güter, hauptsächlich Medikamente von ihnen, und sie kauften bei uns in erster Linie Maschinen, komplette Fusionskraftwerke und Frachtschiffe.
    Allerdings galten die Aras als besonders vorsichtig. Das mochte die Kampfroboter erklären.
    Ich neigte leicht den Kopf, lächelte und sagte: „Ich grüße Sie, meine Herren Aras. Es tut mir leid, wenn unser unvorhergesehenes Auftauchen in Ihrer Transmitterstation sie erschreckt haben sollte. Ich versichere Ihnen, daß es sich um eine Fehltransmission handelte. Sie haben von uns nichts zu befürchten. Wir sind Angehörige des Solaren Mutantenkorps und..."
    Weiter kam ich nicht, weil Dalaimoc Rorvic mir kräftig auf die Zehen trat. Mir schossen die Tränen-in die Augen vor Schmerz, und eine Zeitlang sah ich die beiden Aras nur verschwommen.
    Aber mein Gehör war noch in Ordnung, und so hörte ich, wie einer der Aras erwiderte: „Es freut uns, daß Sie in friedlicher Absicht gekommen sind.
    Mein Name ist Heegen-Tsor. Seien Sie willkommen. Sicher haben Sie soviel Zeit, ein wenig mit uns zu plaudern."
    „Eigentlich wollten wir auf schnellstem Wege nach Terra", sagte ich. „Die Psychosomatische Abstraktdeformation scheint doch gefährlicher zu sein..."
    Abermals kam ich nicht weiter, diesmal, weil Rorvic mir seinen Ellenbogen in die Rippen stieß. Er fing mich auf, als ich umzufallen drohte.
    Mit süßlicher Stimme erklärte er: „Dem Captain ist nicht ganz wohl, meine Herren. Deshalb redet er lauter wirres Zeug. Hören Sie am besten nicht auf ihn. Es wäre wirklich besser, wenn Sie uns gleich zu unserem Ausgangspunkt zurückschickten."
    „Wir möchten nicht, daß man im Solaren Imperium denkt, wir Aras wären unhöfliche Menschen", entgegnete Heegen-Tsor.
    „Außerdem scheint Ihr Kollege medizinische Hilfe zu benötigen.
    Wir sind es unserer Ehre schuldig, sie ihm zu gewähren."
    Er deutete auf zwei freie Sessel.
    „Bitte, führen Sie den Captain zu einem der Sessel und nehmen Sie im anderen Platz, äh, wie war doch gleich Ihr Name?"
    „Rodnicki", murmelte Rorvic undeutlich. „Jaroslaw Rodnicki vom Urlauber-Rückführungsamt der Solaren Flotte und mein höchst unwichtiger Begleiter ist Captain Hainu."
    Wir setzten uns in die angebotenen Sessel. Heegen-Tsor tastete auf der Platte des kleinen Servo-Tisches, der zwischen den Aras und uns stand, vier Gläser. Sie enthielten eine grünlich schillernde Flüssigkeit. Der Tisch fuhr zwei dünne Arme aus, deren Hände zwei Gläser nahmen und zu Rorvic und mir reichten.
    „Der Willkommenstrunk, meine Herren Terraner", sagte Heegen-Tsor.
    „Ich bin kein Terraner, sondern ein Marsianer der a-Klasse", protestierte ich.
    Heegen-Tsor beugte sich vor, sein Glas in der Hand.
    Seine rötlichen Augen musterten mich prüfend.
    „Faszinierend", meinte er. „Und es stimmt wirklich, was Ihr Kollege behauptet hat, daß Ihr Gehirn nicht größer als eine dehydrierte Erbse ist?"
    „Das war nur eine von Rorvics zahlreichen Bosheiten", entgegnete ich.
    Der Tibeter stöhnte.
    „Dieser Marsianer ist wirklich unmöglich. Er kann sich nicht einmal meinen Namen merken. Ich heiße Rosliczik, Tatcher!"
    „Vorhin nannten Sie sich Rodnicki", warf Heegen-Tsor ein.
    „Sie müssen sich verhört haben", erklärte der Albino dreist.
    „Höchstwahrscheinlich", sagte der Ara. „Also, trinken wir auf die guten Beziehungen zwischen den Menschen des Solaren Imperiums und den Galaktischen Medizinern!"
    Wir leerten unsere Gläser. Die grünlich schillernde Flüssigkeit brannte höllisch in meiner Kehle, aber dann breitete sich ein Gefühl des Wohlbehagens durch meinen ganzen Körper aus. Ich fühlte mich wunderbar

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