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0609 - Operation Sternstunde

Titel: 0609 - Operation Sternstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hören. Ich erschauderte unwillkürlich. Als ich mich verstohlen umsah, merkte ich, daß die Kinder verschwunden waren.
    Offenbar hatten sie sich in die Hütten zurückgezogen.
    Die unheimliche Stille währte zwanzig Minuten, dann vernahm ich ein schwaches, rasch anschwellendes Rauschen. Kurz darauf verdunkelte ein Schwarm drachenförmiger Flugechsen den Nachthimmel. Ihre Flügel erzeugten das Rauschen und Brausen.
    Die Tsittoks knieten hin und setzten sich auf die Unterschenkel.
    Ihre Oberkörper bogen sich nach vorn, so daß das wollige Haar der Köpfe in gefährliche Nähe der Flammen geriet.
    Als sich einige der Drachen aus dem Schwarm lösten und sich herabsenkten, stöhnte Dalaimoc Rorvic leise auf. Ich ahnte ebenfalls, was den Eingeborenen bevorstand, aber ich vermochte mich vor Entsetzen nicht zu rühren. So konnte ich nur zusehen, wie sich je eine Flugechse auf dem Rücken eines Eingeborenen niederließ und scharfe Zähne in den Nacken seines Opfers schlug.
    Vampire!
    Nach einiger Zeit erhoben sich die Tiere wieder. Wie trunken taumelten sie durch die Nachtluft ihrem Schwarm nach, der unterdessen weitergezogen war.
    Die Tsittoks erwachten aus ihrer seltsamen Starre. Sie erhoben sich, faßten sich bei den Schultern und schritten langsam um das zusammensinkende Feuer, wobei sie einen gedämpften Singsang anstimmten.
    Rorvic und ich zogen uns in unsere Hütte zurück. Wir sprachen kein Wort, sondern lagen nur da, vor Entsetzen gelähmt. Es wollte mir nicht in den Kopf, daß intelligente Lebewesen wie die Tsittoks sich freiwillig zur Ader lassen ließen, um drachenartige Flugechsen zu ernähren.
    Die Phase der Szeighuus!
    War damit eine Zeitspanne gemeint, in der auf Tsittok die Vampire ausschwärmten, um sich an Blut zu Laben?
    Und warum wehrten sich die Eingeborenen nicht dagegen?
    Fragen über Fragen, auf die es keine Antwort zu geben schien, obwohl ich ahnte, daß es eine vernünftige Antwort geben mußte.
    Doch die Tsittoks würden sich wahrscheinlich weigern, uns die Antwort zu verraten.
    Eine Weile später erschienen Siliah und Meiloeh. Jedenfalls nahm ich an, daß es unsere eingeborenen Führer waren.
    Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, daß wir unsere Unterkunft mit ihnen teilen mußten. Ich fühlte mich unbehaglich, als sie sich einfach zwischen Rorvic und mich drängten, doch dann schämte ich mich dieses Gefühls.
    Die beiden Eingeborenen streckten sich aus und waren im nächsten Moment fest eingeschlafen, wie ihr lautes Schnarchen bewies. Kurz darauf mischten sich aber andere Töne in das Schnarchduett. Zuerst wußte ich nicht, was das leise Surren verursachte, bis einige der Käfer-Symbionten auf meinem Gesicht landeten und über meine Haut krabbelten.
    Dalaimoc nieste laut und schimpfte: „Wollt ihr wohl aus meiner Nase kriechen, ihr Biester!" Er wälzte sich unruhig herum.
    Ich wischte die Käfer von meinem Gesicht und hüllte mich vollständig in ein großes Tierfell ein. Der Geruch, der ihm entströmte, war zwar nicht gerade angenehm, aber er schien mir erträglicher zu sein als das Krabbeln winziger Käferfüße auf meinem Gesicht.
    Ich glaubte nicht, daß ich einschlafen konnte. Dennoch mußte ich sehr bald eingeschlafen sein. Ich erwachte von einem heftigen Stoß, der mich in die Seite traf.
    „Aufstehen, Tatcher!" grollte Rorvics tiefe Stimme. „Es ist heller Tag, Sie Schlafmütze!"
    Ich rollte mich aus dem Fell, richtete mich auf und sah, daß helles Licht durch die Öffnungen der Hütte drang. Siliah und Meiloeh waren verschwunden. Ich blickte auf meinen Chronographen. Es war 8.44 Uhr angepaßter Zeit.
    Mein nächster Blick fiel auf Rorvics Vollmondgesicht.
    Schlagartig besserte sich meine Stimmung, als ich die zahllosen kleinen roten Flecke auf der ansonsten leichenblassen Haut des Albinos entdeckte.
    „Was starren Sie mich so an?" fragte Rorvic mißmutig.
    Ich lächelte verstohlen.
    „Ich habe nur Ihren zarten Teint bewundert, Sir", antwortete ich.
    „Er steht Ihnen wirklich ausgezeichnet. Vor allem die roten Bißflecke finde ich apart."
    Er blickte mich finster an, dann zog er einen Taschenspiegel aus der Hose und sah hinein. Seine roten Augen weiteten sich, als er die Bißstellen sah. Wütend schleuderte er den Spiegel in eine Ecke.
    „Das ist alles nur Ihre Schuld, Captain Hainu!" schimpfte er. „So kann ich mich nirgends mehr blicken lassen."
    Er trat nach mir, aber ich wich seinem Fuß geschickt aus.
    Der Tibeter setzte sich krachend hin. Die Hütte erbebte unter

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