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0610 - Die Macht der Schlange

0610 - Die Macht der Schlange

Titel: 0610 - Die Macht der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Person mit der Zeitschau verfolgen. Das kostet Kraft, auch wenn die Vorfälle noch nicht sehr lange zurückliegen. Aber der Energieaufwand summiert sich.«
    »Versuch’s wenigstens bei einer Person«, bat Monica.
    Schulterzuckend stimmte Nicole zu, versetzte sich ein weiteres Mal in die Halbtrance und begann der Spur eines jungen Mannes mit verspiegelter Sonnenbrille und blondem Stoppelhaar zu folgen.
    Begleitet von Monica ging sie voraus, während Uschi den Wagen etappenweise durch den frühabendlichen Stadtverkehr lenkte. Und dann endete die Spur in einem Verkehrsunfall.
    Irgendein Verrückter war einfach durchgefahren, obgleich die Ampel rot gezeigt hatte. Er hatte den jungen Mann auf dem Fußgängerüberweg voll erwischt.
    Nicole sah einen Notarzt, Sanitäter, Polizei…
    ...einen Leichenwagen.
    Und die Schlangenfigur war verschwunden!
    Im gleichen Moment, als das Auto den Mann erfaßte und durch die Luft schleuderte, hatte sie sich einfach aufgelöst.
    »So, als hätte sie gemerkt, daß er tot war und sie nichts mehr von ihm hätte erhalten können«, überlegte Nicole, als sie die Zeitschau beendete.
    »Fragen wir bei der Polizei nach?«
    »Und wonach willst du fragen? Wer er war, warum er sich ein Geschenk hat aufdrängen lassen? Diese Spur war eine Sackgasse.«
    »Dann müssen wir eben der nächs ten folgen.«
    »Das Ganze noch einmal?«
    Nicole tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    »Mir reicht’s für heute. Wie lange sind wir jetzt hinter diesem Burschen hergewesen? Eine Stunde, und vorher die Suche nach dem Inder. Langsam dämmert’s, und ich bin ziemlich fix und fertig. Wenn sich Zamorra der Sache annehmen will, mag er das gern noch tun, aber ich will jetzt meinen Feierabend.«
    »Und wenn wir versuchen…?«
    »Ihr kommt mit der Zeitschau nicht zurecht«, sagte Nicole.
    »Das klappt nur bei Zamorra und mir.«
    Allerdings war Nicole darauf gespannt, was Zamorra und auch Tendyke zu der Sache sagen würden…
    ***
    »Ssacah!« sagte Tendyke düster. »Die verdammte Kobra hat noch eine Rechnung mit mir offen. Jetzt macht sie sich hier in Floridas Südzipfel direkt vor meiner Haustür breit! Sieben - nein, acht von diesen Figuren - und wahrscheinlich sind es noch viel mehr!«
    »Vielleicht gibt es jetzt auch in der Nähe von Château Montagne solche Kunstwerkchen«, überlegte Zamorra.
    »Ssacah haßt auch mich, weil er schon einige Male bei dem Versuch gescheitert ist, mich zu unterwerfen - zweimal bin ich ja schon von seinen Schlangenablegern gebissen worden, nur konnte der Keim in mir nicht überleben.«
    »Ich weiß nicht«, meinte Monica Peters. »Wir haben es mit etwas anderem zu tun, glaube ich. Nicht mit Ssacah. Diese häßliche Mischung aus Urzeitdrache und Schlange sah ganz anders aus als die Messing-Kobras, die unser schuppiger Amigo mit dem Ssssprachfehler überall in der Welt verteilen läßt, um neue Anhänger zu rekrutieren.«
    »Außerdem wird Ssacah sich hüten, über Indiens Grenzen hinaus aktiv zu werden«, stimmte ihr Nicole zu. »Es gibt da eine Absprache zwischen den Dämonen. Denen gefällt Ssacahs Rückkehr nämlich überhaupt nicht, und noch weniger seine Machtansprüche, zumal die Hölle seinen Einflußbereich ja sogar schon unter den anderen Dämonen aufgeteilt hatte. Deshalb haben sie sich mit ihm so arrangiert, daß er Indien zurückerhält, wenn er dort bleibt und nicht anderswohin schielt. Damit dürften solche Aktionen wie einst in Sydney für Ssacah unmöglich geworden sein.« [1]
    »Woher weißt du davon?« fragte Tendyke erstaunt, und auch Zamorra sah seine Gefährtin überrascht an.
    »Ich habe mich vor einiger Zeit mal mit Sid Amos darüber unterhalten. Auch wenn der der Hölle schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat, er hört immer noch das Gras wachsen.«
    »Ob mein Herr Erzeuger sich wirklich von den Schwefelklüften abgewandt hat, das wage ich noch immer zu bezweifeln«, knurrte Tendyke. »Dafür kenne ich den alten Teufel doch etwas zu gut. Wenn ich nur wüßte, was er wirklich für ein Süppchen kocht.«
    »Wann hast du denn mit Amos geflirtet?« fragte Zamorra an Nicole gewandt.
    »Liegt schon ein halbes Jahr oder länger zurück. Wir saßen in Mostaches Kneipe beim Glühwein. Du warst übrigens auch dabei, aber statt zuzuhören, worüber sich erwachsene Menschen und Teufel unterhalten, mußtest du ja das Dekollete einer blonden Bauerntochter gebührend bestaunen.«
    »Irgendwo muß man sich ja Appetit holen«, verteidigte sich Zamorra.
    »Ich bin

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