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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sicher auch zur Zufriedenheit derer erfüllt, die sie ausgeschickt hatten, und sie fühlten sich erschöpft und am Ende eines langen Weges. Sie alle hatten Ruhe und Erholung ebenso nötig wie frische Atemluft, die nicht millionenmal durch die Aufbereitungsanlagen des Schiffes gezogen war.
    „Es ist zum Wahnsinnigwerden, Kommandant!" sagte der Erste und deutete auf den Schirm der Ortungszentrale. Er zeigte das Bild, das sie vor einer Stunde zum erstenmal gesehen hatten.
    Auf dem Bild war deutlich die umfassende Misere zu sehen. Ein Planet, ein gewaltiges Ortungsecho, und um ihn herum buchstäblich mehr als fünftausend kleine Echos. Jeder Punkt auf den Reliefschirmen der Taster bedeutete ein Raumschiff.
    Die kleinen Punkte waren kleinere Einheiten, die deutlicheren Echos kennzeichneten größere Einheiten.
    „Wir suchen Hilfe und Erholung, und wir finden eine Völkerwanderung!" sagte Mainac Tovrath halblaut. Mutlosigkeit ergriff ihn, als er die Bilder auf den Schirmen sah.
    „Die Funkzentrale meldet sich!" erinnerte ihn sein Erster Offizier.
    „In Ordnung. Lassen Sie herunterschalten!"
    Es dauerte keine Sekunde, dann stand das Bild vor den beiden Männern. Ein Büro der Landungsbehörde war zu erkennen, in dem beträchtliche Aufregung herrschte. Der Sprecher las etwas von einem Monitor ab, dann hob er den Kopf.
    „Wir haben Ihren Identifizierungskode erhalten, Kommandant Tovrath. Aber wir können Ihrer Bitte um Landeerlaubnis nicht entsprechen."
    Tovrath beugte sich nach vorn.
    „Verstanden. Was sind die Gründe dafür?"
    Der Sprecher erwiderte ernst: „Wir verstehen Ihren Ärger. Der Explorer war mehr als zwei Jahre lang auf Fernfahrt, aber wir sind hier unten hoffnungslos überfordert. Ihre Mannschaft ist gesund?"
    „Wir haben seit über zwei Jahren keinen persönlichen Kontakt mit einem Menschen gehabt, der PAD übertragen könnte."
    Die beiden Männer starrten sich an, dann zuckte Tovrath mit den Schultern.
    „Wir haben hier eine Reihe Landeanforderungen von Schiffen, deren Besatzungsmitglieder die drei klassischen Symptome von PAD zeigen", fuhr der Sprecher der Behörde fort. „Wir lotsen eines der Krankenschiffe nach dem anderen herunter und versuchen, die Kranken unterzubringen. Vom Imperium und von Lordadmiral Atlan liegen uns Befehle vor."
    Tovrath konnte sich denken, wie diese Befehle lauteten.
    Trotzdem erkundigte er sich: „Was sagen diese Anordnungen?"
    „Landeerlaubnis nur für akute Fälle. Schiffe mit gesunden Besatzungen und solche Kommandanten, die ihre Kranken selbst versorgen und die Lage an Bord völlig im Griff haben, dürfen zwar in einen Parkorbit gehen und warten, aber nicht landen. Tut mir leid, Kommandant, aber ich kann Ihnen die Landeerlaubnis auf keinen Fall erteilen."
    Eine halbe Minute lang dauerte das lastende Schweigen. Noch waren die Sendekanäle geöffnet.
    Dann sagte Tovrath düster: „In Ordnung. Wir umkreisen also den Planeten. Bitte, geben Sie uns die Daten für eine bestimmte Bahn, falls Sie das für zweckmäßig halten."
    Der Sprecher nickte erleichtert, dann erklärte er: „Die Rechenzentrale hat eben die Werte ausgespuckt. Sie warten am besten in einer Entfernung von..." Kommandant Tovrath stand in mühsam unterdrückter Wut auf und sagte zu seinem Ersten Offizier: „Übernehmen Sie bitte."
    „In Ordnung, Käpten!" war die Antwort. Mainac ergriff das Mikrophon der Bordsprechanlage und sagte laut und mit Pausen zwischen den einzelnen Wörtern: „Ihr habt es alle gehört, Freunde! Ab sofort geht das Schiff in eine Parkbahn um Tahun.
    Dienstfrei für alle, abgesehen Von den bekannten Notkommandos. Wir bleiben mit ausgeschaltetem Antrieb und abgeschalteten Schirmen im Orbit. Wie lange, das kann ich nicht sagen. Vertreibt euch die Zeit damit, die Sendungen des planetaren Fernsehens anzusehen. Tut mir leid."
    Er steckte das Mikrophon zurück und ging langsam in seine Kabine. Er konnte förmlich spüren, wie sich die maßlose Enttäuschung seiner zwölfhundertköpfigen Mannschaft ausbreitete. In diesem Augenblick fühlte er sich alt, nutzlos und verbraucht.
    Er hätte einen Arm hergegeben für einige Stunden Aufenthalt unter dem freien Himmel, für einige Atemzüge in normaler, guter Luft, für ein Gespräch zwischen Menschen, das nicht über Funk geführt wurde.
     
    *
     
    Ich stand an der Kante der riesigen Glasplatte, die auf zwei raffiniert einfachen, aber ebenso raffiniert modernen Böcken ruhte. Das Gesicht des Mannes hinter diesem untypischen Schreibtisch

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