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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Seleno und seiner Welt, vielleicht auch einen Weg, wie man dorthin kommt?«
    »Mußt du schon selbst lesen.«
    Was Zamorra dann tat.
    Um festzustellen, daß es diese detaillierten Beschreibungen nicht gab.
    Nur einen einzigen Hinweis.
    Um diese Welt zu erreichen, mußt du zwei Schritte neben dich selbst tun…
    ***
    Seleno hatte lange genug gewartet. Und jetzt war es ihm gelungen. Sein Köder war perfekt. Er konnte ihn zur Erde schicken, in die Menschenwelt, um damit den anderen Verfolger in die Falle zu locken.
    Seleno befahl, und der Köder gehorchte. Er wußte, was er zu tun hatte, wenn die Zeit gekommen war.
    Nur noch wenige Stunden, bis auf der Erde die Sonne unterging und der Mond seine Herrschaft antrat.
    Bis dahin mußte abgewartet werden. Dann konnte nicht mehr viel schiefgehen.
    Denn es würde sehr schnell gehen. Es mußte sehr schnell gehen.
    Der Verfolger durfte keine Chance bekommen.
    Auf jeden Fall nicht die Chance, zu erkennen, welcher Täuschung er erlag. Er durfte den Köder nicht durchschauen.
    Seleno bereitete die perfekte Falle für ihn vor…
    ***
    Nicole schreckte auf.
    Sie mußte eingeschlafen sein, obgleich sie über Janet Bakers Schlaf hatte wachen wollen.
    Rasch sah sie sich um. Aber die Umgebung hatte sich nicht verändert.
    Allerdings hatte Nicole für einen kurzen Moment den Eindruck, beobachtet zu werden.
    Von wem?
    Sie konnte niemanden entdecken.
    Ihr nächster Blick galt dem Firmament. Aber dort hatte sich auch nichts verändert. Es war immer noch Nacht, und der Mond stand wie vorhin unwahrscheinlich groß und hell am sternenlosen Himmel.
    Gerade so, als sei keine Zeit vergangen.
    Doch das konnte nicht sein. Nicole fühlte sich etwas ausgeruhter als zuvor. Zwei, drei Stunden hatte sie bestimmt geschlafen.
    Erstaunlich, daß in der Zwischenzeit nichts und niemand sie angegriffen hatte. Nicole hatte aus Janets Gedanken herausgelesen, daß diese Dimension eine ungeheuer gefährliche Welt war, in der selbst Grashalme zu fleischfressenden Killerpflanzen werden konnten.
    Aber sie waren beide unversehrt…
    Nicole sah Janet an. Sie schlief unruhig, schien unter Alpträumen zu leiden. Hin und wieder zuckte sie zusammen, als wolle sie vor etwas davonlaufen. Vielleicht versuchte ihr Unterbewußtsein, träumend die zurückliegenden Schreckenserlebnisse zu verarbeiten. Das zumindest war Nicole erspart geblieben.
    Die Französin erhob sich und machte ein paar vorsichtige Schritte. Sie rechnete ständig damit, angegriffen zu werden.
    Doch immer noch blieb alles ruhig.
    Aber Nicole glaubte wieder, etwas Befremdliches zu spüren.
    Diesmal war es nicht das Gefühl, beobachtet zu werden, nein, es kam ihr eher so vor, als würde sie an zwei Orten zugleich - denken?
    Beziehungsweise komplett doppelt existieren!
    Aber sie konnte den Ort ihrer anderen Existenz nicht lokalisieren. Sie verstand auch nicht, wie es dazu kommen konnte. Existierte sie tatsächlich zweimal? Wie sollte das möglich sein?
    Doch in ihr war dieses seltsame Gedanken-Echo. Und zugleich war da auch eine Ansammlung fremder Eindrücke, ganz vage nur und sehr weit entfernt. Gerade so, als wären es Gedanken eines anderen Menschen, die Nicole telepathisch aufnahm - über eine große Entfernung hinweg, oder vielleicht durch ein Hindernis wie Nebel oder eine Milchglasplatte, so daß Nicole die Person nicht richtig sehen konnte. Daß sie ihr Gegenüber sah, war jedoch die Grundvoraussetzung für ihre telepathische Gabe.
    Diese fremden Gedanken… sie waren wie Nicoles eigene.
    Und doch - da war etwas anderes. So, als wenn ein Zwilling dächte…
    Aber Nicole hatte keinen Zwilling.
    Sie versuchte, die fremden Gedanken zu analysieren. Sie waren sehr weit weg, es schienen jedoch Anweisungen zu sein, die ständig memoriert wurden.
    Auch Gedankenbilder waren darunter.
    Gedankenbilder von Zamorra?
    Seltsam…
    Und wie dünn Nicoles Kleidung geworden war!
    Nicole zupfte an ihrem T-Shirt, wollte es über dem Bauch ein wenig hochrollen - und der Stoff zerriß beinahe unter ihren Fingern!
    Sie prüfte Shorts und Schuhwerk. Alles fühlte sich sehr dünn und zerreißbar an.
    Was bedeutete das?
    Was geschah mit ihr in dieser fremden Welt?
    ***
    »Netter Blödsinn«, brummte Stephan Möbius. » Um diese Welt zu erreichen, mußt du zwei Schritte neben dich selbst tun. Wenn’s mehr nicht ist…«
    »Du solltest es dir nicht zu einfach vorstellen«, sagte Zamorra.
    »Wieso? Ich habe schon oft das Gefühl gehabt, ich stände neben mir.«
    »Das trifft es nicht
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