Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Ordnung sein? Was ist überhaupt passiert, während ich geschlafen habe? Sie müssen doch ziemlich erschöpft sein.«
    »Es ist nichts passiert«, sagte Nicole. »Das erstaunt Sie vielleicht.«
    »Und ob! Mich hat diese Welt gejagt. Ich kann gar nicht fassen, daß ich tatsächlich geschlafen habe.«
    »Ich habe Sie hypnotisiert«, gestand Nicole. »Ich habe Ihnen dabei den Impuls gegeben, einzuschlafen und ganz normal zu ruhen.«
    »Normal? Ich hatte Alpträume.« Janet Baker stand jetzt auf und schüttelte sich. »Das nennen Sie normal?«
    »Ja. Es beweist nämlich, daß die Hypnose Sie tatsächlich in den normalen Schlafzustand gebracht hat, um danach zu verlöschen. Ansonsten hätten Sie sich nicht erholt, sondern befänden sich immer noch fast im gleichen Erschöpfungszustand wie zuvor. Der hypnotische Trance-Zustand ist nicht identisch mit Schlaf. Ihre Alpträume deuteten auf normalen«, sie hüstelte, »Schlaf hin.«
    Janet seufzte. »Sie haben mich also hypnotisiert. Und das, ohne mich vorher zu fragen.«
    »Wenn es Ihnen nicht recht ist…«
    »Rückgängig machen läßt es sich ja wohl nicht mehr, wie?«
    »Nein.« Nicole lächelte. »Zumindest nicht, ohne das Raum-Zeitgefüge gewaltig zu stören. Aber ich fürchte, daß Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen würden.«
    »Raum-Zeitgefüge. Aufwand und Nutzen. So, so…«, murmelte Janet.
    »Sie hätten nicht von selbst ruhig einschlafen können. Sie waren zu angespannt und zu ängstlich.«
    »Hören Sie schon auf, sich zu rechtfertigen. Es ist passiert, und es hat mir vielleicht geholfen. Nur möchte ich beim nächsten Mal vorher gefragt werden. Haben Sie mich verstanden?« Von einem Moment zum anderen wirkte Janet völlig sicher und gefestigt.
    »Sicher. Jetzt haben wir ja auch Zeit, uns in Ruhe zu unterhalten. Zum Beispiel über das, was Sie beobachtet haben. Sowohl, als Sie hierher versetzt wurden, als auch bei Ihrer Flucht durch Selenos Welt.«
    Auch wenn Nicole vorher schon in Janets Gedanken gelesen und die entsprechenden Erinnerungen der jungen Frau wahrgenommen hatte, es konnte nicht schaden, wenn Janet noch einmal von sich aus erzählte und einige verschwommene Eindrücke konkretisierte. Zudem wollte Nicole nicht noch eine zweite Beichte ablegen - in Sachen Telepathie. Auch wenn es eine Art Feigheit war, sich dahingehend nicht zu offenbaren, sie hielt es für besser, zumindest hier und jetzt.
    Janet Baker würde ihr vielleicht das Vertrauen entziehen, wenn sie erfuhr, daß sie ein weiteres Mal überrumpelt worden war. Noch dazu auf eine solche Art und Weise, die in die intimsten Bereiche - in die Gedankenwelt - eingriff!
    »Selenos Welt«, murmelte Janet, »Was heißt das?«
    Unwillkürlich zuckte Nicole zusammen. »Wieso?«
    »Sie haben Selenos Welt gesagt. Sind wir dort? Woher wissen Sie, daß diese Welt so heißt?«
    Das hätte Nicole auch gern gewußt!
    Aber das war noch nicht alles!
    Während Janet ihre Frage stellte, war sie ein paar Schritte auf Nicole zugegangen und streckte die Hand aus, um die Französin zu berühren.
    Und diese Hand - tauchte in Nicoles Körper ein!
    ***
    Bevor Zamorra etwas unternahm, untersuchte er noch einmal den Mercedes, doch er konnte keine Magie mehr feststellen.
    In der Nacht, als sie den Wagen leer vorgefunden hatten, da hatte Zamorra noch den Hauch von Schwarzer Magie registrieren können. Mit der Zeit verwehte eine solche Aura natürlich, aber selbst wenn Zamorra die verstrichene Zeit umrechnete, er hätte noch etwas wahrnehmen müssen.
    Da war jedoch nichts mehr - überhaupt nichts.
    Wie gestern bei dem Haus in Broadwindsor!
    Kaum war Zamorra mit seiner ergebnislosen Sondierung fertig, als ein Wagen mit Transportanhänger auftauchte, eine Jaguar-Limousine ablieferte und den Mercedes mitnehmen wollte.
    Verständnislos sah Zamorra die beiden Männer an, die den weißen XJS vor dem Cottage abstellten.
    Möbius tauchte auf.
    »Das ist ein Wagen meiner Firma«, sagte er. »Damit wir mobil sind, während der Blechschaden an deinem Mercedes repariert wird.«
    »Aber nur der Blechschaden!« warnte Zamorra ahnungsvoll.
    »An der Motor-Elektronik wird nicht wieder herumgefummelt!«
    »Der Auftrag lautet nur auf Karosserie-Reparatur«, sagte einer der beiden Männer in den weißen Overalls. »Sieht ja gar nicht so schlimm aus. Etwas Glas, ein Kotflügel, Frontschürze, Haube, Lackierarbeiten, Achsvermessung, eventuell Richtung… na ja, das dauert sicher höchstens zwei, drei Tage einschließlich des

Weitere Kostenlose Bücher