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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verfolgers?
    ***
    Zamorra versuchte, weitere Informationsquellen anzuzapfen.
    Via Internet suchte er nach den Stichworten ›Seleno‹, ›Luna‹ und ›Teufel‹, ›Okkultismus‹, ›Magie‹.
    Es dauerte einige Zeit, bis er eine Auflistung gefundener Dateien erhielt. Dateien, die er dann aus dem Netz saugte, um sie in Ruhe zu sichten.
    Zwischendurch einmal lehnte er sich zurück, sah zur Decke des Arbeitszimmers auf und erinnerte sich daran, wie ›romantisch‹ Stichwortsuchen früher gewesen waren. Man ging in die Bibliothek, durchforschte Stichwortverzeichnisse und wühlte sich danach durch einen riesigen Stapel von Büchern, in denen diese Stichworte vorkamen. Jetzt drückte man auf ein paar Tasten am Computer und ließ die Arbeit von der Elektronik erledigen.
    »Die Bibliothek«, murmelte er. »Richtig, das ist ja auch noch eine Möglichkeit!«
    Vorwiegend Nicole Duval, aber auch Zamorra selbst und ansonsten Raffael Bois, wenn er gerade nichts anderes zu tun hatte, arbeiteten seit vielen Jahren daran, die umfangreiche Bibliothek elektronisch zu erfassen. Trotzdem gab es immer noch genügend, was bislang nur auf Papier, Pergament oder anderem Material geschrieben vorlag. Und auch wenn es inzwischen Scanner gab, mit denen ganze Buchseiten eingelesen werden konnten, half das nicht viel, wenn das Texterkennungsprogramm mit den Schriftarten nicht zurechtkam und der Text ständig nachbearbeitet werden mußte.
    Oder wenn es sich um Handschriften handelte, denn die originalgetreu als Grafik zu erfassen, das verlangte viel zu viel Speicherplatz.
    Also mußten sie nach wie vor von Hand abgetippt werden, was doch recht zeitraubend war.
    Zudem konnten aktuelle, moderne Programme die vor vielen Jahren mit anderen Programmen angelegten Dateien oft nicht mehr korrekt lesen, was ebenfalls zu ständigen zeitraubenden Nachbearbeitungen führte. Deshalb war es nicht verwunderlich, daß immer noch der größte Teil der zamorra’schen Bibliothek nicht als Datei vorlag.
    Die Internet-Dateien - es waren nur wenige, in denen alle genannten Stichworte vorkamen - ging Zamorra aber zunächst mal ebenfalls per Stichwortsuche durch, wurde aber nicht fündig.
    Nun gut, verlorene Zeit. Aber es hätte ja sein können.
    In anderen Fällen hatte ihm diese Möglichkeit, relativ schnell an Informationen zu kommen, schon sehr geholfen.
    Wenngleich es auch eine teure Möglichkeit war - wegen der hohen Telefonrechnungen. Allerdings sollten die, wie er vernommen hatte, im benachbarten Deutschland noch wesentlich höher sein. Es blieb die Frage, wie lange man es sich dort noch gefallen ließ, daß erstaunlich dummdreist überhöhte Telefonkosten Wirtschaftswachstum und Fortschritt blockierten, während andere Länder via Internet wesentlich unkomplizierter und preiswerter Geschäftsverbindungen aufbauen oder Forschungsergebnisse austauschen konnten.
    Seufzend rief Zamorra jetzt das ebenfalls gespeicherte Verzeichnis der ›papierenen‹ Bibliothek ab.
    Tatsächlich schienen drei Bücher in Frage zu kommen.
    Er suchte die Bibliothek auf, die mittlerweile fast eine ganze Etage des Hauptgebäudes einnahm. Zwar sehr großzügig eingerichtet und deshalb noch erweiterungsfähig, trotzdem brauchte sich Zamorra mit seiner Sammlung von Schriften, Büchern, Papyri und sogar Tontafeln vor keiner Universitäts-oder Staatsbibliothek zu verstecken.
    Und ständig kam neues Material hinzu. Alte und neue Bücher, Zeitschriften, Artikel, Aufsätze, Berichte. Denn alles was elektronisch gespeichert wurde, sollte aus Sicherheitsgründen auch noch im Originalformat weiter vorliegen…
    Schon beim ersten Buch wurde Zamorra fündig.
    ***
    Seleno begann sein neues Werk. So, wie er einst unter dem Licht des Mondes begonnen hatte, seine Welt zu formen und mit unglaublichen, mörderischen Kreaturen zu bevölkern, die von der Angst ihrer Opfer lebten und sich davon anstacheln ließen, so begann er jetzt mit etwas anderem.
    In dieser Form war er noch nie zuvor aktiv geworden.
    Aber es gefiel ihm, wenngleich es auch eine Herausforderung war.
    Und eine Geduldsprobe.
    Fünfmal verwarf er den Entwurf, und erst beim sechsten Mal war er zufrieden.
    Aber etwas fehlte noch, und deshalb mußte er warten, bis die Gelegenheit günstig war…
    ***
    Zamorra kehrte ins Beaminster-Cottage zurück, wo ihn Stephan Möbius angrinste. »Hast du dich wieder mit deinem Drachen herumbalgen müssen, daß es so lange gedauert hat?«
    »Wie lange?« fragte Zamorra und dachte jetzt erst daran,

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