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0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

Titel: 0612 - Eine Nacht im Hexenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wiederum streckte Buschwerk seine Arme nach der Wasserfläche aus.
    Wenn ich die Ruderblätter hervorzog und sie mir näher betrachtete, sah ich die Algen zusammen mit Blättern als klebrige Schicht, auf ihnen. Auf einmal war der Widerstand da.
    Ich hatte ihn nicht sehen können, weil er sich hinter mir aufbaute.
    Jedenfalls schleifte der Bug über irgend etwas hinweg, wurde aber von dem Hindernis gestoppt.
    Ich rechnete damit, daß ein Stein aus dem Wasser wuchs, drehte mich im Sitzen – und sah es genau.
    Über den Heckrand des Bootes kroch eine grünbleiche, aufgedunsene Totenhand hervor…
    ***
    Jane Collins schritt über die Brücke und glaubte, die Schwingungen des Gesteins zu spüren. Wäre sie in diesem Moment zusammengebrochen, Jane wäre nicht einmal überrascht gewesen.
    Aber die Brücke hielt.
    Jane konnte sie passieren, blieb unter dem Tor stehen und schaute in die Höhe.
    Es war offen, es blieb offen, es würde auch offen bleiben, denn sie entdeckte nichts, durch was es hätte geschlossen werden können.
    Weder ein in die Höhe gezogenes Gitter, noch irgendwelche Torflügel. Jane kam der Wassergraben sinnlos vor, da ja die Brücke existierte.
    Der Innenhof des Schlosses war einmal mit breiten Steinen gepflastert gewesen. Davon konnte Jane kaum etwas erkennen, denn Moos und Farne sowie dichtes Gras hatten den Belag längst unter einem grünen Teppich verschwinden lassen.
    Auch in den Innenhof hatte der Wind das Laub geweht und gegen die massigen Wände gedrückt. Im Innenhof herrschte Stille. Jedenfalls hörte Jane kaum einen Laut. Da kein Wind durch das Tor wehte, blieb das Laub liegen.
    Sie suchte den Eingang. Es gab bei jedem Schloß eine Treppe, dahinter das Portal, ein gewaltiger Eingang oder ein großes Tor, was auch immer. Hier fielen ihr die kleinen Erker zuerst ins Auge. Von außen hatte die Burg einen abweisenden Eindruck gemacht, hier im Innenhof jedoch wirkte sie sehr verspielt, als hätte man zahlreiche Kunststile kurzerhand gemischt.
    Jane fixierte ihren Blick auf die Treppe mit den breiten Stufen, die hoch zum breiten Portal führte. Die Tür war geschlossen, ob man sie auch verriegelt hatte, würde Jane schnell feststellen.
    Sie streifte Laub zur Seite, lauschte dem Rascheln nach, das sie seltsamerweise nicht beunruhigte, und ließ ihre Blicke über die Fensterscheiben gleiten, deren Umrisse tatsächlich größer waren als die an der Außenseite.
    Wohnte man hier? Wenn ja, wer trieb sich in den Räumen herum?
    Jane Collins dachte an die Zeit, als sie noch eine Hexe gewesen war und dem Teufel gedient hatte.
    Es lag noch nicht sehr lange zurück, obgleich ihrer Meinung nach Welten regelrecht Trenngrenzen bildeten. Heute war sie in der Lage, den damaligen Zustand zu verfluchen, heute schaffte sie es auch, John Sinclairs Kreuz völlig normal zu berühren, aber tief in ihrem Innern war doch etwas zurückgeblieben, das von ihr als die alte Kraft bezeichnet wurde.
    Etwas Gefährliches, etwas das die Psyche belastete, Eine winzige Flamme, die nur die entsprechende Nahrung benötigte, um wieder aufflackern zu können.
    Das war zum Beispiel dieser Anruf gewesen, das konnte auch etwas völlig anderes sein, wie der Blickkontakt mit einem Menschen.
    Der Anblick dieses Schlosses veränderte nichts in ihrem Innern.
    Sie hatte sogar den Eindruck, ihm neutral gegenüberzustehen, trotz der leichten inneren Spannung.
    Was verbarg sich hinter der Tür?
    Noch zögerte Jane Collins, sie schaute zurück, sah nichts als die Leere des Schloßhofes und schritt mit zielsicheren Bewegungen auf die Treppe zu, wobei sie nach ihrer Waffe tastete, die vom Leder der Umhängetasche verborgen wurde.
    Eine kleine Astra-Pistole, geladen mit Silberkugeln, ein Geschenk des Geisterjägers John Sinclair als sie, Jane, noch als Privatdetektivin gearbeitet hatte.
    Die breite Tür, mehr ein Portal, wirkte so, als wollte sie jeden Menschen davor warnen, das Schloß zu betreten. Auch Jane Collins zögerte eine Weile, bevor sie es über sich brachte, eine Hand auf die schwere Klinke zu legen und sie kraftvoll nach unten zu drücken.
    Ob sie klemmte oder es am Gewicht lag, wußte Jane nicht. Jedenfalls mußte sie sich anstrengen, um die schwere Tür nach innen zu drücken.
    Ihr wehte kein muffiger, abgestandener Geruch entgegen, sondern so etwas wie kalter Kerzengeruch. Die Leuchter entdeckte sie zuerst, auch die weißen Kerzen darauf.
    Sie betrat die Halle. Es standen nur wenige Einrichtungsgegenstände im Weg, deshalb fiel ihr Blick

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