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0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

Titel: 0612 - Eine Nacht im Hexenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nacht mit John im Hexenschloß zu verbringen, so wenig schätzte sie es, wenn eine andere Person ihr den Zeitpunkt diktierte.
    Jane wollte aus dem Zimmer verschwinden, und sie dachte nicht im Traum daran, aufzugeben, denn in einem hatte Orania recht behalten. Irgendwie war auch Jane Collins noch eine Hexenschwester, wenn auch im entferntesten Sinne.
    Das wollte sie ausnutzen!
    Dicht vor der Tür baute sie sich auf. Es hatte Situationen gegeben, da war es ihr gelungen, ihre Kräfte zu mobilisieren. Aus der kleinen Flamme ein Feuer lodern zu lassen, das hochschlug und alles Trennende einfach verbrannte, auch den Bann der Hexe Orania.
    Sie versuchte es, konzentrierte sich auf die magisch verriegelte Tür, um sie mit geistiger Gewalt aufbrechen zu können. Es war nicht einfach, vielleicht sogar unmöglich, aber Jane gehörte nicht zu den Menschen, die sich leicht geschlagen gaben.
    War die Flamme vorhanden? Konnte sie die alten Kräfte so anwenden, daß sie Macht über die andere Hexe bekam?
    Schwer, sehr schwer war es. Jane merkte, wie schwach sie doch war. In ihrem Innern glühte zwar etwas auf, doch es war viel zu schwach. Sie kam nicht gegen die Sperre an, die wie ein gewaltiger Ring gegen sie drückte.
    Immer wieder konzentrierte sich Jane auf die Tür und auch auf das Schloß unter der Klinke.
    Sie stellte sich vor, daß es brach, daß die Tür einfach nach außen gestoßen wurde, nur blieb es bei der Vorstellung. Die Sperre der Orania war zu dicht.
    Jane trat zurück.
    Schwindel hatte sie überfallen. In ihrem Hirn hörte sie die Stimme der Orania, wobei die Worte sie trafen wie Hammerschläge. »Weshalb stellst du dich gegen mich, Schwester? Ich bin besser. Ich mußte es einfach beweisen, daß ich gut bin, deshalb habe ich mir dich ausgesucht. Du bist auch sofort gekommen, das ist wunderbar für mich gewesen, wir sollten viel mehr zusammenhalten.«
    »Hör auf, Orania…«
    In ihre Worte hinein vernahm sie das Zischen. Jane fuhr unwillkürlich zurück, starrte dann sofort wieder nach vorn, denn im Türrechteck zeichnete sich die Gestalt der Hexe auf.
    Nackt, nur den Totenschädel und den Dolch haltend. Ein gefährliches Wesen mit pechschwarzen Haaren und einem Gesicht, in dem sich trotz der glatten Haut alle Boshaftigkeit der Hölle abzeichnete.
    In einem Anfall von Widerstand riß Jane die Astra aus der Tasche heraus, schoß auch, doch die Silberkugel traf nur mehr die normale Tür, wo sie als Klumpen steckenblieb.
    Es hatte keinen Sinn. Die Hexe spielte mit Jane Collins Katz und Maus. Bevor sie sich zum Gespött machte, wollte sie lieber abwarten, denn es gab noch einen Trumpf.
    Orania hatte sie überwinden können, bei John Sinclair würde es ihr nicht so leicht fallen.
    Plötzlich spürte sie das Zittern unter ihren Füßen. Woher es stammte, konnte sie nicht sagen, aber die Vibrationen gingen auch auf sie über. Sicherheitshalber sprang Jane Collins zurück, was gut war, denn vor ihr brach der Boden plötzlich auf.
    Die Dielenstücke peitschten in die Höhe. Ein breites Loch entstand, und aus ihm hervor, eingehüllt in eine Wolke aus Dampf, schwebte jemand in die Höhe, der aussah wie eine lebende Leiche, ein Zombie…
    ***
    Die Hand war da, sie umklammerte den Bootsrand, sie zerrte es dem Wasserspiegel entgegen, rüttelte daran, brachte es zum Schwanken, so daß ich mich festklammern mußte, um nicht über Bord gerissen zu werden. Wer immer diese Gestalt sein mochte, für mich war sie ein grausames Wesen, vielleicht eine lebende Wasserleiche, was ich auch schon erlebt hatte. Ich zog die Beretta und sah, wie die Hand verschwand. Bevor ich die Stelle erreicht hatte und feuern konnte, sah ich nur auf die kräuselnden Wellen, die der unbekannte Zombie hinterlassen hatte. Er selbst war in die grünliche Tiefe hinabgesunken und steckte möglicherweise mit seinem unheiligen Körper im Schlamm fest.
    Breitbeinig kniete ich im Boot, dessen Schaukeln sich allmählich beruhigte.
    Aus dem Wasser war eine Hand erschienen. In der Kürze der Zeit hatte ich erkennen können, zu wem sie gehört hatte. Zu der Wasserleiche mit der Pilotenjacke, oder gab es noch einen zweiten Toten in der dunkelgrünen Tiefe des Grabens?
    Rechnen mußte ich mit allen, auch damit, daß plötzlich irgendwelche Mutationen oder Monstren aus dem Graben stiegen und mich angriffen. Dieses alte Schloß wurde von einer Hexe oder deren Geist beherrscht.
    Ich blieb zunächst im Boot und tat nichts, außer daß ich die Umgebung im Auge behielt, um vor

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