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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurden.
    Ihr Vater war ein Meister in diesen Dingen. Mit seinen weitreichenden Beziehungen war ihm vieles möglich, was andere sich nicht mal vorstellen konnten.
    Aber Adrienne… sie hatte Michelle einfach niedergeschossen!
    Und dann auch noch Auguste!
    Vor Zeugen!
    Ja, sie hatte auf den Leibwächter geschossen, um mit ihm einen Zeugen zu beseitigen. Aber da waren noch die beiden anderen Personen, die auf dem Korridor. Die fremde Frau hatte sie wohl nur verletzt.
    Wie auch immer - ihre Situation war total verfahren.
    Für sie war jetzt alles vorbei.
    Es gab nur noch einen Weg.
    Sie beugte sich nach vorn, nahm die Pistole wieder auf.
    Und ging diesen einzigen Weg, der ihr alle Erklärungen für immer ersparte!
    ***
    Danach brauchte das Zimmer nicht mehr gestürmt zu werden.
    Robin blieb es auch erspart, mit der mordenden Amokläuferin zu verhandeln.
    Außerdem waren seine Kollegen ziemlich schnell vor Ort.
    Wisslaire führte sie an.
    Robin überließ ihm gern das Feld. Er brauchte Ruhe, brauchte Abstand.
    Michelle tot!
    Er konnte es kaum glauben. Vor ein paar Minuten hatte er doch noch mit ihr gesprochen!
    Natürlich - Polizisten lebten ständig mit einem Risiko. Aber so wie hier…
    So schnell und auf diese Weise starb man doch einfach nicht!
    Robin war fix und fertig.
    Er war heilfroh, die Ermittlung Wisslaire überlassen zu können. Am liebsten hätte er sich ein Taxi kommen lassen, um schnellstens nach Hause zu verschwinden und mit dem Inhalt einer großen Flasche Cognac zu gurgeln.
    Aber diesen Luxus konnte er sich nicht leisten. Weil er hier selbst teilweise als Ohrenzeuge auftreten mußte. Und weil er auch zwei Festnahmen durchgeführt hatte.
    Irgendwie glitt in diesen Minuten jedoch alles an ihm vorbei, denn immer wieder sah er Michelle vor sich. An Zamorra dachte er nicht. Auch die anderen machten sich in diesem Augenblick nicht wirklich Gedanken um den Verbleib des Parapsychologen, der sich doch um den Zauberer hatte kümmern wollen. Doch weder von Zamorra noch von Rano war etwas zu sehen, was bei dem vorherrschenden Trubel doch zu denken hätte geben müssen.
    Joel Wisslaire erkundigte sich nach der Tatwaffe.
    »Die hat doch jemand von der Spurensicherung an sich genommen.«
    Eine Auskunft, bei der sich Wisslaire noch nicht viel dachte.
    Doch aus irgendeinem Grund kam er auf die Idee, zu fragen, welcher der Spurensicherer das denn gewesen sei.
    »Eine blonde Kollegin…«
    Wisslaire konnte sich beim besten Willen nicht entsinnen, in Jerome Vendells Team eine blonde Frau gesehen zu haben!
    Wer, zum Teufel, hatte die Tatwaffe verschwinden lassen?
    Und aus welchem Grund?
    Immerhin, so wußte man inzwischen, handelte es sich um Michelle Garons Dienstwaffe!
    ***
    Chatalya hielt dem Magier Rano die Pistole entgegen.
    »Erledige das«, verlangte sie und deutete wieder auf den noch bewußtlos am Boden liegenden Zamorra.
    »Und dann?« fragte Rano.
    »Dann kehrt die Waffe wieder dorthin zurück, wo sie eigentlich jetzt sein sollte.«
    Chatalya sprach energisch genug, daß Rano keine weiteren Fragen mehr stellte. Chatalya, die offiziell als seine Assistentin fungierte - sie wußte, was sie wollte.
    Man würde den Schuß zwar hören. Doch das Risiko mußte sie eingehen. Bei der späteren Untersuchung war dann nur noch Fakt, daß der Parapsychologe mit einer Kugel aus derselben Waffe erschossen worden war, mit der die Amokschützin um sich geballert hatte. Der laute Knall später würde dann nicht mehr zur Debatte stehen, er würde ein Rätsel bleiben, falls er überhaupt in den Akten erwähnt werden würde. Normalerweise waren Polizisten froh, einen Fall abschließen zu können, da übersah man gern mal ein störendes Detail.
    Rano seufzte.
    Er bückte sich und setzte die Mündung der Pistole an Zamorras Hinterkopf.
    Dann schloß er die Augen - und drückte ab!
    ***
    Welche Verschwendung! dachte die Jägerin. Sie wußte, daß die Hassenswerte ihr damit nur auf der Nase herumtanzen wollte.
    Sie tötete nicht aus Notwendigkeit, sondern weil sie ihrer alten Feindin zeigen wollte, daß sie immer noch die Überlegene war, ihrer Feindin stets mindestens einen Schritt voraus. Und jederzeit bereit, Leben zu vergeuden.
    Während die Jägerin diese Opfer brauchte, um den Fluch zu brechen.
    Ihr Haß auf ihre alte Feindin stieg ins Unermeßliche!
    Aber sie konnte ihr nichts antun. Nicht hier und nicht jetzt, sonst würde sie sich selbst der Gefahr aussetzen, bemerkt und verfolgt zu werden. Und diese Verfolger waren mächtige

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