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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vielleicht etwas aus ihm herausholen können.
    Oder schirmte sich Rano ab, so wie Zamorra und seine Begleiter sich abschirmten?
    Aber das erklärte immer noch nicht Ranos Wissen.
    Der direkte Weg hatte nicht funktioniert. Also mußte Zamorra sich etwas anderes einfallen lassen. Er mußte Rano irgendwie austricksen.
    Er ging zurück zur Tür.
    Noch ehe er sie öffnen konnte, spürte er einen Luftzug hinter sich.
    Er schaffte es nicht mehr, sich zu ducken oder auszuweichen.
    Vor seinen Augen explodierte das Universum, und dann setzte sein Denken aus…
    ***
    Nicole warf sich zur Seite. Aber sie war nicht schnell genug.
    Die Kugel riß sie herum und schleuderte sie halb aus dem Zimmer, gegen den zweiten Bodyguard.
    Der schrie wütend auf.
    Ein weiterer Schuß fiel, drinnen im Zimmer polterte es.
    Der Mann, gegen den Nicole getaumelt war, packte sie und riß sie mit sich von der Tür weg, achtete nicht mal darauf, daß sie dabei strauchelte und wieder stürzte.
    Es tat verteufelt weh, als sie auf den Oberarm fiel, wo die Kugel sie erwischt hatte.
    Das nächste Geschoß hackte wieder in die Korridorwand.
    Michelle Garon ist tot! dachte Nicole. Immer wieder hämmerte sich dieser Satz durch die Windungen ihres Gehirns.
    An sich selbst dachte sie in diesem Moment kaum noch.
    Die Frau, die drinnen so seltsam ruhig auf dem Bett saß wie eine Puppe, mußte Michelle erschossen haben. So, wie sie jetzt auf die anderen schoß.
    Auguste, den ersten Bodyguard, mußte es ebenso erwischt haben, denn von ihm sah und hörte man nichts mehr.
    »Verdammt«, murmelte der Mann, der Nicole mit sich zur Seite gerissen hatte. »Scheiße, Sie bluten ja! Was machen wir denn jetzt?«
    Da erst begriff Nicole wirklich, daß sie verletzt worden war.
    Und zugleich auch, in welchem Dilemma sich ihr unfreiwilliger Begleiter befand.
    Denn die Frau, die da drinnen schoß, mußte die Tochter seines Chefs sein.
    »Das ist eine Sache für die Polizei«, murmelte Nicole. »Holen Sie Unterstützung her. Und vor allem: Holen Sie Monsieur deRoguette! Vielleicht kann er sie beruhigen!«
    »Und Sie? Ich muß…!« stieß der Mann verunsichert hervor.
    »Ich kann doch nicht…«
    Ihr Götter! dachte Nicole, während sie gegen den Schmerz in ihrem Arm ankämpfte. Soviel Inkompetenz kann’s doch gar nicht geben! Der Mann wird dafür bezahlt, daß er für Sicherheit sorgt, und kippt gleich um, wenn’s mal knallt!
    »Schon gut«, sagte sie resignierend und erhob sich, preßte sich aber direkt an die Wand. »Bleiben Sie hier. Und lassen Sie sich bloß nicht auch noch umbringen. Ich erledige alles andere!«
    Sie schaffte es tatsächlich, den Schmerz unter Kontrolle zu bringen. Sie eilte im Korridor weiter. Am anderen Ende gab es ein zweites Treppenhaus, das sie benutzen konnte.
    Warum war Adrienne deRoguette zur Amokläuferin geworden?
    Das alles hier entwickelte sich mehr und mehr zur Katastrophe!
    ***
    Rano sah seine Assistentin an. Ihre Augen funkelten böse.
    »Warum hast du das getan?« fragte der Illusionist.
    Die blonde Frau, die lautlos ins Zimmer getreten war, verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Die Frage müßte lauten, warum du das getan hast«, erwiderte sie spöttisch.
    »Erspar mir diesen Blödsinn«, knurrte er unwirsch. »Ich will wissen, was du dir davon versprichst.«
    »Er ist gefährlich«, sagte Chatalya, die sich inzwischen umgezogen hatte. »Er ist mehr als nur ein Parapsychologe. Er ist ein Dämonenjäger!«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß es eben«, wich sie seiner Frage aus. »Er muß unschädlich gemacht werden. Die Personen, die er mitgebracht hat, sind ebenso gefährlich. Du mußt sie alle unschädlich machen! Und mit diesem hier machen wir den Anfang!«
    »Warum erledigst du es nicht einfach selbst?«
    »Du weißt, daß es nicht meine Art ist.«
    Sie blieb neben Zamorra stehen, den sie niedergeschlagen hatte. »Er ist schon zu nahe dran«, sagte sie. »Er und die anderen.« Und ich muß mich auch noch um das andere Biest kümmern, dachte sie. Und wie gern ich das tue…
    »Und wie soll es jetzt weitergehen?« fragte der Zauberer.
    »Soll ich ihm etwa die Kehle durchschneiden, oder wie stellst du dir das vor?«
    Sie lächelte süffisant. »Nicht schlecht. Aber ich habe eine bessere Idee. Ich werde dir eine Waffe besorgen.«
    »Dann kannst du ihn doch auch selbst umbringen!« fuhr er auf.
    »Nicht so laut«, warnte ihn Chatalya. »Nein. Du wirst es tun. Für mich. Du mußt es tun!«
    Rano, der Magier, nickte langsam.
    Natürlich.

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