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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sache wirklich wichtig war.
    Sein Interesse an Rano war auch nur zur Hälfte beruflicher Natur. Ob er über diesen Zauberer eine Reportage machen würde, war noch mehr als ungewiß.
    Und jetzt rutschte er in diese Geschichte mit einem unbekannten Toten auf dem Grundstück eines mutmaßlichen Drogenhändlers hinein!
    Beides interessierte ihn normalerweise nicht, aber warum schlug seine Para-Gabe jetzt Alarm und signalisierte ihm, höllisch aufzupassen, weil da eine für ihn noch unsichtbare Spur war, die er nicht wieder verlieren sollte?
    Er nickte Carlotta zu, Die rannte schon los, zurück zur Villa, und veranstaltete genug Geschrei, um auch den letzten Mohikaner neugierig auf das zu machen, was sie und Ted hier draußen ›gefunden‹ hatten…
    ***
    Unterdessen hatte Zamorra den Zauberer gefunden.
    Das war kein großes Problem gewesen. Zwei Zimmer der Villa waren ihm und seiner Assistentin Chatalya als Garderobe zur Verfügung gestellt worden, ein drittes für die Vorbereitung der kleinen Veranstaltung.
    Niemand hinderte Zamorra daran, das Zimmer nun zu betreten. DeRoguettes Bodyguards hatten anderes zu tun, als sich auch noch um die Privatsphäre des Zauberers zu kümmern. Hätte Zamorra sich statt dessen in Richtung der Privaträume seines Gastgebers bewegt, wäre er sicher bald gestoppt worden.
    Rano fuhr herum, als Zamorra ohne anzuklopfen eintrat.
    »Sie!« stieß er hervor. »Was wollen Sie von mir? Sie wissen doch, daß ich keine wirkliche Magie anwende.«
    Zamorra schloß die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen.
    Er musterte das Material, das Rano benutzte - nicht alles, was hier bereitstand, hatte er auch tatsächlich vorn auf der ›Bühne‹ benötigt. Offenbar besaß er ein weit größeres Repertoire als das, was er hier und heute gezeigt hatte.
    Nichts davon kam Zamorra ungewöhnlich vor.
    Ungewöhnlich war nur der Zauberer selbst und sein seltsam flirrender Zauberstab. Er erinnerte Zamorra an den Silberstab des Druiden Gryf. Jener Stab hatte eine Menge magischer Dinge bewirken können, war aber irgendwann zerstört worden.
    Sollte es sich bei diesem flirrenden Stab um ein gleichartiges Instrument handeln? Erhielt Rano aus diesem Stab die magische Kraft, die er für seine Kunststücke benötigte?
    Das hätte Nicole mit dem Amulett eigentlich feststellen müssen.
    Zudem erklärte es nicht, woher Rano von Zamorras und auch von Robins Identität wußte. Und das wollte Zamorra jetzt von dem Zauberer erfahren, also fragte er ihn ganz direkt danach.
    »Mehr wollen Sie nicht wissen, Professor?« Rano lachte leise auf. »Nicht, wie ich meine Tricks vorbereite und durchführe? Das enttäuscht mich sehr, erleichtert mich aber auch. Mein Wissen über Sie ist allerdings kein Trick. Ich kenne Sie. Sie haben im vorletzten Wintersemester eine Vorlesung an der Sorbonne abgehalten.«
    »Und Robin?«
    »Habe ich mal bei einem Polizeieinsatz gesehen. Rein zufällig. Zufrieden, Professor?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Sie lügen, Rano.«
    Der hob die Brauen. »Das ist eine starke Behauptung. Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich fühle es«, sagte Zamorra. »Weder haben Sie Robin jemals im Einsatz erlebt, noch waren Sie je an der Sorbonne. Ich wüßte das. Woher also kennen Sie uns beide? Versuchen Sie’s doch zur Abwechslung mal mit der Wahrheit.«
    Zamorra konnte es nicht beweisen, aber er fühlte es tatsächlich.
    Rano schüttelte den Kopf. »Kein Zauberer verrät jemals seine Geheimnisse.«
    »Irrtum«, sagte Zamorra. »Kein Illusionist tut das. Echte Zauberer jedoch geben ihr Wissen weiter, an ihre Lehrlinge und Nachfolger.«
    »Sie sind weder mein Lehrling noch mein Nachfolger.«
    Zamorra näherte sich ihm. Durchdringend sah er Rano an.
    »Wer hat Sie dafür bezahlt, uns zu outen! Wer hat Ihnen die Informationen geliefert? Warum das alles?«
    Rano schwieg.
    »Sie verwenden keine Magie«, sagte Zamorra. »Trotzdem muß Magie im Spiel sein. Wie machen Sie das? Oder…«, er zögerte einen Augenblick, weil ihm ein Gedanke gekommen war, der eigentlich unwahrscheinlich war. »Oder besser gesagt: Wer hilft Ihnen?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, erwiderte Rano. »Gehen Sie. Lassen Sie mich in Ruhe. Ich werde Monsieur deRoguette mitteilen, daß einer seiner Gäste mich belästigt hat!«
    »Viel Spaß dabei«, wünschte Zamorra.
    Er wußte, daß er hier nichts mehr erfahren würde. Seine eigene, nur schwach ausgeprägte telepathische Gabe versagte bei Rano völlig. Nicole mit ihrer stärkeren Befähigung hätte

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