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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie sich im Schrank versteckt? Welchen Grund hätte sie dafür haben sollen?«
    »Nicht im Schrank«, erwiderte Nicole. »In der Wand!«
    ***
    Es war gut, daß Zamorra noch nicht losgefahren war. Mit einem Ruck fuhr er herum, ließ das Lenkrad los, starrte Nicole an.
    »In - der Wand?« wiederholte er maßlos verblüfft.
    »Denkst du, was ich denke?« fragte Nicole.
    »Ich denke im Moment überhaupt nichts«, brummte Zamorra.
    »Das überlasse ich erst mal dir.«
    »Und Ted. Erinnerst du dich, was er gestern abend erwähnte? Arianrhod, die irische Göttin? Das Biest, das durch die Wand gehen konnte, und das er zur Strecke gebracht hat? Chef - Götter kann man nicht töten…«
    »Doch. Denk mal an Wokat, den Gott des Verrats in der Straße der Götter! Den hast du erschlagen…«
    »Mit Hilfe des Halbgottes Damon! Außerdem war Wokat ja wohl eher dämonisch als göttlich in unserem Sinne.« [3]
    Trotzdem konnte sich Zamorra nicht vorstellen, daß es sich bei dieser Chatalya um jene Arianrhod handelte, von der Ted Ewigk gesprochen hatte. Wenn Ted etwas anpackte, machte er niemals halbe Sachen. Es mußte sich bei der Assistentin des Zauberers um eine Person handeln, die allenfalls über ähnliche Fähigkeiten wie Arianrhod verfügte.
    »Sie trat einfach aus der Wand hervor, und sie und Rano sprachen miteinander«, fuhr Nicole mittlerweile fort. »Wenn du mich fragst, nicht Rano hat gezaubert, sondern Chatalya. Von ihr ging die Magie aus.«
    »Und warum hat das Amulett das nicht festgestellt?« fragte Zamorra mißtrauisch.
    »Weil ich es speziell auf Rano fixiert hatte. Und weil wir irgendwie alle im Bann dieser Chatalya waren. Ich war zwischenzeitlich beinahe geistig weggetreten, und Michelle Garon hätte sich niemals von sich aus erboten, auf die Bühne zu kommen. Und auch Pierre hat sich ja wie ein Idiot aufgeführt. Na ja, es hat uns wohl alle ein wenig erwischt, wir alle standen unter Chatalyas Einfluß.«
    »Hypnose…«, überlegte Zamorra und erinnerte sich, daß ihm diese Einflußnahme auch gestern schon aufgefallen war. Aber an Ranos Assistentin hatte er dabei keine Sekunde lang gedacht…
    Doch, hatte er! Jetzt kam es ihm wieder in den Sinn. Jener merkwürdige Blickwechsel zwischen Rano und Chatalya, nach dem Zamorra die Assistentin etwas sorgfältiger hatte beobachten wollen. Und dann war er doch wieder davon abgekommen. Bestimmt nicht nur, weil Michelles Verschwinden und das Auftauchen von deRoguettes Tochter an ihrer Statt ihn abgelenkt hatte!
    »Trotzdem hätte das Amulett etwas bemerken müssen«, beharrte er. »Wo Schwarze Magie frei wird, zeigt es auch Schwarze Magie an.«
    »Es ist keine Schwarze Magie in dem Sinne, wie wir sie kennen und bekämpfen«, widersprach Nicole. »Diese Magie ist böse, aber auf eine ganz andere Weise. Vielleicht ist sie grau oder braun oder sonstwie dunkel, wenn wir mal aus dem typischen Schwarz-Weiß-Schema ausbrechen.«
    »Hm«, machte Zamorra. »Das würde auch erklären, weshalb wir Szenen aus unserer Vergangenheit vorgegaukelt bekamen - du die Flügel, Ted diese Arianrhod… Wir haben uns gegen Hypnose und Schwarze Magie abgesichert, aber nicht gegen andere Schattierungen von Magie. Aber weiter, das ist doch sicher noch nicht alles.«
    »Natürlich nicht. Chatalya verließ die Garderobe, gab sich als eine Mitarbeiterin der Spurensicherung aus, stahl Michelles Dienstwaffe und drückte sie Rano in die Hand. Der sollte dich damit erschießen. Was nicht klappte, weil Adrienne bereits das ganze Magazin leergeschossen hatte. Tja, und da kam Chatalya auf eine andere perfide Idee, brachte Rano um, um dir die Tat in die Schuhe zu schieben. Klingt irgendwie gut, nicht? Du hast dich auffällig für Rano interessiert, bist ihm nachgegangen, hast ihn umgebracht. Chatalya konnte dich zwar niederschlagen, aber den Mord nicht mehr verhindern. So hatte sie sich das ausgedacht. Du würdest wegen Mordes oder Totschlags eingesperrt. So kann man Dämonenjäger auch ausschalten! Du sitzt jahrelang im Knast, weißt nicht nur, daß du unschuldig bist, sondern auch, daß die Schwarzblütigen draußen weiterhin ihr Unwesen treiben und du nicht in der Lage bist, etwas gegen sie zu unternehmen!« Zamorra schwieg.
    »Du bist aber noch nicht aus dem Schneider«, sagte sie.
    »Wisslaire und Brunot wissen, daß du unschuldig bist. Aber wenn tatsächlich Anklage gegen dich erhoben werden sollte, hast du schlechte Karten. Denn das, was ich mit dem Amulett in der Zeitschau gesehen habe, ist erstens

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