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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zugeschlagen und gemordet hat, um dann vor Ort die Verfolgung aufzunehmen. Alles andere wäre reiner Zufall.«
    »Wir sollten aber auf so eine zufällige Begegnung vorbereitet sein«, sagte Wisslaire. »Wir haben übrigens auch versucht, Verbindungen zwischen beiden bisherigen Opfern und beiden Tatorten herzustellen. Aber außer der Tatsache, daß der Mann möglicherweise heimlich mit Adrienne deRoguette liiert und Jeannette Calvin eine Nichte von deRoguette war, gibt es keine Gemeinsamkeiten. Also können wir auch noch nicht absehen, wo die Katze ein weiteres Mal zuschlägt. So brutal es auch klingt: Erst ein drittes Opfer könnte uns eventuelle Zusammenhänge aufzeigen. Aber das ist es ja gerade, was wir liebend gern verhindern möchten. Wenn wir es nur könnten. Aber wir tappen im Dunkeln.«
    »Leider habe ich nicht viel über diese Katze herausfinden können«, sagte Nicole, »außer, daß sie wie Chatalya durch Wände gehen kann und ein magisches Wesen ist. Das Amulett hat in der Nacht nicht auf sie reagiert, wie es ja auch nicht auf Chatalya reagierte, und mit der Zeitschau konnte ich ihren Weg schlecht durch die Wände hindurch verfolgen. Das Amulett über einen längeren Zeitraum in der Zeitschau zu halten, das kostet zudem auch eine Menge Kraft. Ich konnte schließlich nicht mehr weitermachen.«
    »Es macht dir ja auch niemand einen Vorwurf deswegen«, sagte Ted. »Aber ich hoffe, daß wir über Chatalya auf die Spur der Katze kommen. Ich habe übrigens auch den Verdacht, daß Chatalya Adrienne manipuliert hat und zur Mörderin und dann zur Selbstmörderin werden ließ!«
    »Das ist ja Wahnsinn!« stieß Robin hervor. Entgeistert sah er den Reporter an.
    »Es sieht so aus, als habe Adrienne herausgefunden, daß Michelle eine Polizistin war. Aber sie dann gleich zu erschießen? Logischer wäre es gewesen, wenn sie ihren Vater gewarnt hätte.«
    »Sofern sie über seine Geschäfte informiert ist.«
    »Warum sollte sie das nicht sein? Und wenn sie es nicht ist, dann wäre es noch viel unlogischer, Michelle zu töten, sie hätte dann ja nicht den geringsten Grund dazu gehabt. Enttäuschung, weil Michelle Garon ihr nicht die Wahrheit über sich erzählt hatte? Deshalb bringt man niemanden um. Man kündigt ihm höchstens die Freundschaft auf. Aber jemanden zu töten, dafür braucht es schon mehr. Man sagt Adrienne deRoguette nach, daß sie eine sehr beherrschte Person gewesen sei. So eine dreht doch nicht einfach durch.«
    Zamorra nickte zustimmend, dann fragte er: »Also, was habt ihr jetzt für uns vorgesehen? Welche Rolle spielen wir bei dieser Hexen- und Katzenjagd?«
    »Nicole spielt gar keine Rolle«, bestimmte Ted. »Erstens ist sie verletzt, und zweitens ist sie erschöpft. Also bleibt sie in der Etappe und ruht sich aus. Für den Fall, daß bei uns etwas schiefgeht, kann sie ja als stille Reserve in Bereitschaft stehen.«
    Es war ihr anzusehen, daß ihr diese Zurückstellung überhaupt nicht gefiel. Aber Ted hatte recht. Sie hatte schon genug getan, sie konnte sich nicht über ihre Kräfte hinaus belasten. Eine Erholungspause tat ihr gut.
    »Das heißt, ich soll hier im Büro warten und mit einem von euch Karten spielen, oder was?«
    »Strip-Poker«, schlug Ted vor. »Vielleicht muntert das den Chefinspektor wieder etwas auf.«
    Robin warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »’tschuldigung«, murmelte Ted. »Ist schon gut«, sagte Robin leise und erhob sich. »Wisslaire bleibt hier. Das ist eine Sache, die ich selbst erledigen muß.«
    »Ich bin auch ein leidlich guter Pokerspieler«, stellte Wisslaire mit einem schmunzelnden Blick auf Nicole fest.
    »Haben Sie überhaupt einen Satz Karten in der Schublade, Chef?«
    Aber Robin antwortete nicht. Er ging zur Tür.
    Nicole händigte Zamorra das Amulett aus. »Paß auf dich auf«, sagte sie leise. »Auf euch alle. Vor allem auf Pierre. Er ist der Gefährdetste von euch allen, und es gefällt mir gar nicht, daß er sich jetzt auf den Rächer-Trip begibt. Meiner Ansicht nach sollte er hierbleiben. Er ist zu durcheinander und reagiert vermutlich auch zu impulsiv, zumindest jetzt.« Sie sah Wisslaire an. »Wann hat er eigentlich heute zuletzt seine Pfeife geraucht?«
    »Noch gar nicht, glaube ich.«
    Robin war schon halb auf dem Gang, wandte sich aber noch einmal um.
    »Hier«, sagte er und warf etwas durch die Luft, das Wisslaire gerade noch auffing, ehe es an ihm vorbei und durch das geschlossene Fenster fliegen konnte.
    Robins Dienstpistole.
    »Ich kann diese

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