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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst anrufen!"
    Deighton schaltete ab. Rhodan verlangte von der Kommunikationszentrale einen Hyperfunkkanal zur HOTTAS.
    Er ließ keinen Zweifel daran, daß die Angelegenheit dringend sei. Augenblicke später hatte er die HOTTAS am Apparat, und kurze Zeit danach erschien Waringer auf dem Bildschirm.
    „Ich möchte wissen", sagte Rhodan ohne weitere Einleitung, „ob dir an Nathan in jüngster Zeit etwas Besonderes aufgefallen ist."
    Waringers sonst so jungenhaftes Gesicht wurde plötzlich kantig und hart.
    „Ich hätte dich in diesem Zusammenhang in wenigen Minuten angerufen", antwortete er. „Soweit ich die Sachlage bis jetzt beurteilen kann, ist das sublunare Rechengehirn völlig übergeschnappt!"
     
    3.
     
    „Ablösung", brummte Schmickrath: „Wo bleibt die Ablösung?"
    Er sah auf die Uhr. Es war kurz nach sechzehn Uhr. Um sechzehn Uhr dreißig hatte die Ablösung auf Posten zu sein.
    Gewöhnlich erschien sie schon eine halbe Stunde vorher. Purcell schob die hagere Gestalt aus dem bequemen Sessel in die Höhe, bis die Arme frei genug waren, um den Interkom zu erreichen.
    „Mal nachsehen", sagte er. „Vielleicht träumen sie noch von der Heimat."
    Er drückte den Anschlußkode der Mannschaftsunterkunft, die fünfzehn Etagen weiter oben lag, nur noch zweieinhalb Kilometer unter der Mondoberfläche. Ein aufgeregtes Besetztzeichen tönte ihm aus dem Empfänger entgegen. Der Bildschirm flackerte.
    „Nanu", brummte Purcell und wählte ein zweites Mal.
    Plötzlich erwachte ein Lautsprecher zum Leben, der bisher unmittelbar unter der Decke ein unbeachtetes Dasein gefristet hatte.
    „Besatzung Kontrollraum!" sagte eine mechanische Stimme.
    „Die Ablöser sind gegenwärtig nicht in der Lage, zum Kontrollraum abzufahren. Bitte bleiben Sie einstweilen auf Posten und versehen Sie weiterhin Ihre Pflicht."
    Schmickrath sprang auf.
    „Einen Dreck!" schrie er wütend. „Ich will abgelöst werden!"
    „Das ist im Augenblick nicht möglich", antwortete die Lautsprecherstimme. „Gedulden Sie sich!"
    „Ich habe keine Geduld mehr!" tobte Schmickrath.
    Nathan hielt es offenbar für unter seiner Würde, sich weiterhin mit einem emotionell überaktiven, vernünftiger Überlegung unzugänglichen Individuum abzugeben. Der Lautsprecher schwieg.
    „Was sagst du dazu, Purcell?" schnaubte Schmickrath. „Uns einfach hier sitzenzulassen."
    Purcell stand auf. Im Gegensatz zu Schmickrath war er ganz kühle, beherrschte Ruhe.
    „Ich wußte es doch", sagte er halblaut. „Irgend etwas wird schiefgehen. Nathan wird überschnappen, und wir sind hier unten gefangen. Und dabei habe ich kein Patholysin übrig!"
    In geduckter Haltung, als schliche er sich an eine Beute heran, bewegte er sich auf das Schott zu, das den eigentlichen Kontrollraum mit dem Flur und damit mit der Umwelt. verband.
    Das Schott öffnete sich bereitwillig. Vor Purcell lag ein schmaler, länglicher Raum, in dessen einer Ecke jemand einen Getränkespender installiert hatte. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es wiederum ein Schott, und dahinter lag der Aufzug, der nach oben zu den Mannschaftsquartieren führte.
    Purcell näherte sich dem Schott bis auf Handbreite, aber es rührte sich nicht. An der Wand gab es eine Batterie von Schaltknöpfen, die zum Herbeirufen der Aufzugkabine dienten.
    Purcell drückte sie alle der Reihe nach. Aber sie leuchteten nicht auf wie sonst, und im Schacht blieb alles still. Purcell drehte sich um. Schmickrath stand unter der Türöffnung, die in den Kontrollraum führte.
    „Wir sind abgeschnitten", sagte er mit Grabesstimme.
    Schmickrath schob den untersetzten, stiernackigen Körper durch den Vorraum.
    „Schmickrath ist nie abgeschnitten!" knurrte er und warf sich mit Wucht gegen das Schott des Aufzugschachtes.
    Sein Versuch blieb erfolglos. Das Schott rührte sich nicht.
    Schmickrath kehrte in den Kontrollraum zurück. Nacheinander wählte er auf dem Interkom mehrere Anschlußkodes, die er im Kopf hatte. Sämtliche Anschlüsse waren besetzt. Schließlich wählte er die Nummer der allgemeinen Auskunft. Als er auch diese besetzt fand, begann er zu glauben, daß sie tatsächlich abgeschnitten waren.
    Purcell, der Hagere, stand immer noch draußen im Vorraum und starrte aus geweiteten Augen vor sich hin. Schmickrath griff in die Tasche und zog einen kleinen Plastikbehälter hervor. Er entnahm ihm eine kleine, orangerot gefärbte Kapsel.
    „Hör auf, von Old Smoky zu träumen, und mach den Mund auf!"
    fuhr er Purcell an.
    Der Lange

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