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0613 - Geißel der Menschheit

Titel: 0613 - Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Experten schon längst daran gedacht. Was weiß ich denn? Ich arbeite nur hier!"
    Purcell, der Hagere, sah sich mißtrauisch um.
    „Wäre wahrscheinlich ziemlich unangenehm, mitten in einem durchgedrehten Komputer eingesperrt zu sein", murmelte er.
    „Mal doch den Teufel nicht an die Wand!" gähnte der Rote.
    „Und red' nicht soviel. Ich träumte gerade.
    „Hast du dein Patholysin vergessen?" erkundigte sich Purcell besorgt.
    „Nein, aber das Zeug wirkt nicht mehr so wie am ersten Tag."
    „Wovon träumst du?"
    „Von daheim."
    „Wo kommst du her, Schmickrath?"
    „Berlin... und jetzt laß mich in Ruhe, verflixt!"
    „Von wegen", spottete der Lange. „Zwölf-Uhr-Kontrolle!"
    Schmickrath räkelte sich in die Höhe.
    „Verdammt", knurrte er.
    In regelmäßigen Abständen wurden die Hauptfunktionen des Riesenrechners abgetastet. Dieses Abtasten erfaßte wesentlich mehr Detail als die ständige Überwachungsfunktion, die die Konsolen ausübten. Im Vergleich konnte man sagen: Während die Konsolen sich ständig vergewisserten, daß an der Oberfläche des Rechnergiganten alles in Ordnung war, wurde durch die Abtastungen in regelmäßigen Abständen ermittelt, ob auch ein paar Zentimeter unter der Oberfläche noch alles stimmte.
    „Hyperfunk-Kontrolle!" rief Purcell.
    „Grün", brummte Schmickrath.
    „Radiokontrolle!"
    „Grün."
    „Balpirol-Kontrolle und Wandler!"
    „Grün."
    „Speicher- und Kanalkontrolle!"
    Als Schmickrath zögerte, sah Purcell bestürzt auf. Schmickrath bemerkte es.
    „Grün", grinste er schließlich. „Siehst du, der alte Junge ist noch völlig in Ordnung. Und jetzt laß mich von Berlin träumen!"
     
    *
     
    Die große Transmitterstation Olymp lag hinter den drei transgalaktischen Reisenden. Sie befanden sich 9.800 Lichtjahre von der Erde entfernt auf der USO-Station 177. Die Station war im Innern eines interstellaren Felsbrockens von knapp fünfzig Kilometern Durchmesser untergebracht. Sie hatte eine Besatzung von einundzwanzig Mann und stand unter dem Kommando des USO-Captains Rank Finnegan. Atlan benutzte eine kurze Ruhepause, um mit Finnegan die Möglichkeit der Umpolung des Transmitters zu besprechen, so daß er von der Station 177 nicht die nur zweitausend Lichtjahre entfernte Station 93, sondern den sechstausend Lichtjahre entfernten Stützpunkt Nr. 241 erreichen könnte.
    Ras Tschubai und Takvorian nahmen an der Unterhaltung teil.
    Finnegan legte dem Pferdemutanten gegenüber eine gewisse Zurückhaltung an den Tag. Wenn er mit ihm sprach, sah er an ihm vorbei, als bereite ihm der Anblick des Mutanten Unbehagen.
    Das war verständlich. Takvorian, mit dem kräftig ausgebildeten Pferdeleib und dem schwächlich geratenen Oberkörper eines Menschen entsprach keineswegs dem klassischen Schönheitsideal der Zentauren. Das knabenhaft unfertige Gesicht und der lange, blaue Bart, der in dünne Zöpfchen geflochten war, bildeten miteinander einen Gegensatz, der dem unbefangenen Beobachter unwillkürlich verblüffte und aus dem Gleichgewicht brachte. Das Atemgeräusch, das von der Brust des Pferdeleibes herkam, wo zwei Atemklappen damit beschäftigt waren, dem tierischen Teil des Doppelkörpers Luft zuzuführen, trug noch weniger dazu bei, aus Takvorian ein Wesen zu machen, dessen Anwesenheit man als selbstverständlich hinnahm.
    „Sir, es ist grundsätzlich möglich", erklärte Finnegan, „den Transportfeldvektor so zu verändern, daß er nach zwo-vier-eins zeigt anstatt nach null-neun-drei. Aber ich frage mich, ob Sie damit etwas gewinnen."
    „Zeit, nicht wahr?" antwortete der Arkonide erstaunt. „Ich komme mit einem einzigen Satz um viertausend Lichtjahre weiter, als ursprünglich vorgesehen war."
    „Das ist richtig, Sir", gab Finnegan zu. „Aber zwo-vier-eins ist eine winzige, unbemannte Station, die Ihnen nicht den geringsten Komfort bietet, während null-neun-drei..."
    Er ließ den Rest des Satzes unausgesprochen, als er den Lordadmiral den Kopf schütteln sah.
    „Es freut mich, daß Sie um unser Wohlergehen besorgt sind, Captain", lächelte Atlan, „aber auf Komfort dürfen wir bei dieser Reise keinen Wert legen. Wie lange dauert es, den Vektor neu zu justieren?"
    „Wenige Minuten, Sir", antwortete Finnegan.
    „Und zwo-vier-eins ist garantiert betriebsbereit?"
    „Ich werde das noch einmal prüfen, Sir", erbot sich der Captain.
    „Die Station war völlig in Ordnung, als wir vor zwei Tagen zum letzten Mal Kontakt miteinander hatten."
    Er stand auf und trat in einen

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