Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
mit dem telepathischen Ruf zu sich zu holen und nach Louisiana zu gehen.
    Außerdem würde Zamorra in diesem Fall auch bald auf Anglesey eingreifen müssen, wenn dort wirklich eine Gefahr lauerte. Er traute Fooly zwar eine Menge zu, und der Drache hatte schon einige Male brenzlige Situationen bereinigt, aber im Normalfall machte er das Chaos nur noch größer.
    Also abwarten. Vielleicht war ja an dieser Sache in Louisiana auch nicht viel dran.
    »Raffael, könnten Sie vielleicht in Erfahrung bringen, ob es nähere Informationen hierzu gibt?«
    Der alte Diener nickte.
    »Ich werde dem Verfasser dieses Textes eine E-mail schicken«, versprach er. »Mit etwas Glück schaut er in den nächsten Stunden wieder mal in sein Postfach und gibt uns dann Antwort.«
    »Wenn er gerade vor seinem Computer sitzt und nicht wieder auf der Jagd nach heißen Stories ist«, murmelte Zamorra skeptisch.
    ***
    Vorsichtig näherte sich Nicole dem am Boden liegenden Mann. Sie brauchte ihn nicht erst zu untersuchen, um festzustellen, daß er nicht mehr lebte, denn als sie telepathisch nach ihm tastete, stellte sie fest, daß sein Bewußtsein ausgelöscht war.
    Er dachte nicht mehr, es war überhaupt nichts mehr vorhanden. Nur noch die schwarze Leere des Todes.
    Aber sie wollte wissen, wer er war.
    Dazu mußte sie um den Grabstein herumgehen, von dem eine eigenartige glühende Kälte ausging.
    Sie erschauerte leicht.
    Was war das für eine eisige Glut?
    Neben dem Mann kauerte sich Nicole nieder. Fooly war so hilfreich, ein bißchen Feuer auszuatmen, so daß sie den Toten betrachten konnte.
    Sie konnte nicht erkennen, woran er gestorben war, aber seine linke Hand hielt noch eine Pistole umklammert.
    Nicole benutzte, um eigene Fingerabdrücke zu vermeiden, die Finger des Toten, um das Magazin mit einem Knopfdruck herausgleiten zu lassen. Sie schnippte die oberste Patrone heraus und betrachtete sie.
    Die Kugel war nicht bleigrau, sondern mattschwarz. Das überraschte Nicole.
    Sie steckte die Patrone ein, nahm das Magazin mit zwei Fingern wie mit einer Schere und bugsierte es in den Pistolengriff zurück. Ein leichter Druck mit dem Fingerknöchel ließ es wieder einrasten.
    Nicole schnupperte an der Hand des Toten. Es roch nach verbranntem Pulver. Der Mann mußte kurz vor seinem Tod geschossen haben.
    Und er war auch noch nicht lange tot.
    Rasch durchsuchte Nicole seine Kleidung. Sein Ausweis lautete auf den Namen Andrew Jackson. Dann fand sie noch ein paar andere Pässe, die auf verschiedene Namen lauteten, aber alle das gleiche Foto zeigten.
    Entweder war er ein Krimineller oder ein Geheimagent. Was in Sachen Umgang mit Recht und Gesetz vermutlich auf dasselbe hinauslief, fand Nicole.
    Was hatte er hier auf Anglesey gewollt? Was wollte er ausgerechnet bei Gryfs abgelegener Hütte, von deren Existenz nur wenige wußten?
    Nicole erhob sich und wandte sich wieder dem Grabstein zu.
    »Du solltest ihn nicht anschauen«, sagte Fooly leise.
    Aber sie tat es.
    Und las die Inschrift:
     
    GRYF ap LLANDRYSGRYF
    ca. 6100 vor I.N.R.I.
    bis 1997 nach I.N.R.I.
    RUHE IN UNFRIEDEN
     
    Und darunter befand sich ein eigenartig geformtes, kompliziert aussehendes Zeichen.
    Ein dämonisches Sigill!
    Mit solchen Sigillen konnte man Dämonen beschwören. Aber sie waren auch so etwas wie eine Unterschrift des jeweiligen Teufels - eben ein Siegel.
    Nicole kannte dieses Zeichen.
    Stygia, die Fürstin der Finsternis, hatte es in den Stein gebrannt…
    ***
    Ivana verharrte in ihrem Versteck, sie wagte kaum zu atmen und hoffte, daß der Drache sie nicht aufspürte.
    Aber die fremde Frau und ihre Bestie kümmerten sich zunächst nur um den toten Jackson und um den Stein, der aus dem Boden aufragte.
    Sah aus wie ein Grabstein. Warum hatte sie ihn hinterlassen, als sie mit Gryf einfach im Nichts verschwunden war?
    Nach einer Weile gingen die Fremde und der Drache zur Hütte hinüber und verschwanden darin.
    Das war Ivanas Chance!
    Sie verließ ihr Versteck und begann zu rennen.
    Es hatte keinen Sinn mehr, auf die Morgendämmerung zu warten. Jeden Augenblick konnten die beiden Gestalten wieder aus der Hütte hervorkommen, und dann würde sie es mit dieser Drachen-Bestie zu tun bekommen.
    Wenn sie jetzt nicht zu verschwinden versuchte, dann würde sie es vielleicht nie mehr schaffen.
    Aber sie war noch nicht mal am Grabstein vorbei, als das eigenartige Paar wieder aus der Hütte hervortrat.
    Und die Flüchtende entdeckte…
    ***
    »Stygia«, murmelte Nicole entsetzt. »Stygia war

Weitere Kostenlose Bücher