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0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bewußt und eingehender nachzudenken.«
    »Aber warum hat Stygia sich ausgerechnet Gryf ausgesucht?«
    »Weil dieser größte Schürzenjäger unter der Sonne über eine hübsche, junge Frau am leichtesten in eine Falle zu locken ist. Bei jedem anderen von uns wäre es schwieriger. Außerdem, die langsame Art, mit der Ivana sich an ihn herangemacht hat - da konnte er kaum mißtrauisch werden. Alles muß ihm völlig normal erschienen sein…«
    »Es gibt noch ein paar andere Leute, die man leicht so einkassieren könnte«, sagte Zamorra. »Ombre zum Beispiel. Oder Professor Saranow.«
    »Damit könnte sie uns aber vielleicht nicht ganz so hart treffen«, widersprach Nicole. »Mit Gryf trifft sie uns an der empfindlichsten Stelle.«
    »Sie will etwas von uns«, behauptete Zamorra. »Ich habe mir die ganze Sache noch einmal angesehen und nachgedacht. Jackson hat auf Gryf geschossen, nicht wahr?«
    »So habe ich es gesehen, so hast du es ebenfalls gesehen, und so hat es auch Ivana erzählt.«
    »Aber warum? Wenn sie Gryf Stygia in die Hände spielen wollten, warum ihn dann erschießen? Sie wird an einem toten Druiden kaum interessiert sein. Es hätte ihr viel mehr Spaß gemacht, ihn selbst umzubringen. Und wenn Jackson sein eigenes Spiel eröffnen wollte, nutzte ihm ein toter Druide ebenfalls nichts. Damit hätte er weder bei Stygia noch bei uns etwas erreichen können. Also… er hat Gryf nur verletzt, ihn aber nicht getötet!«
    Nicoles Augen wurden groß. »Was soll das heißen? Du meinst, Gryf lebt noch?«
    »Ich vermute es«, sagte Zamorra. »Es gibt noch etwas, was dafür spricht. Stygia hat ihn mitgenommen, und dann stellt sie einen Grabstein auf. Ist dir an der Beschriftung nichts aufgefallen?«
    »Ruhe in Unfrieden«, murrte Nicole. »Und ihr Sigill.«
    »Ich meine das Datum.«
    »6100 vor I.N.R.I. und 1997 nach I.N.R.I. - offenbar hat sie wie die meisten Dämonen Probleme damit, die Begriffe Gott oder Christus zu formulieren. Statt dessen hat sie das genommen, was die Römer hohnvoll an das Kreuz Christi geschrieben haben - Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum. Abgekürzt I.N.R.I.«
    »Das Datum!« beharrte Zamorra. »Nicht die Schreibweise… den genauen Tag seiner Geburt wird niemand genau festlegen können, nicht mal er selbst. Vor acht Jahrtausenden gab’s ja weder auf der Erde noch auf dem Silbermond so was wie ein Standesamt. Aber das angegebene Todesdatum ist ebenso vage. Nur die Jahreszahl! Warum hat sie nicht das heutige Datum eingesetzt?«
    Nicole hob die Brauen.
    »Weil Gryf noch nicht tot ist«, sagte Zamorra. »Weil sie ihn entweder als Geisel gegen uns einsetzen, oder ihn erst noch töten will. Aber Tag und Stunde hat sie noch nicht festgelegt.«
    »Dann sollten wir so schnell wie möglich etwas unternehmen!« drängte Nicole.
    »Nichts überstürzen«, warnte Zamorra. »Vielleicht ist es eine Falle, in die wir überstürzt tappen sollen. Vielleicht will sie, daß wir unbedacht vorstürmen, um unseren Freund zu retten. Daß wir dabei alles übersehen, was sie uns zwischenzeitlich in den Weg stellt.«
    »Das Risiko müssen wir eingehen. Wenn Gryf noch lebt, müssen wir alles versuchen, um ihn zurückzuholen. Er würde für jeden von uns dasselbe tun!«
    »Aber mit klarem Verstand«, sagte Zamorra. »Also sollten wir uns noch ein wenig Zeit nehmen und nachdenken. Wohin hat sie ihn gebracht? Wohin will sie uns locken? Es gibt keinen unmittelbaren Hinweis. Den erhalten wir vielleicht erst noch. Sie läßt sich Zeit, läßt uns in unserer Ungewißheit weiterschmoren…«
    »Um so mehr müssen wir ihr zuvorkommen«, sagte Nicole.
    »Wir dürfen nicht warten, bis sie uns sagt, wo die Falle auf uns lauert. Wir müssen selbst herausfinden, wo sie Gryf versteckt hält.«
    »Richtig.« Zamorra nickte. »Und ich glaube, ich habe da schon eine Idee. Sie ist nur sehr vage, aber vielleicht… Ich warte nur noch auf eine Nachricht, die vielleicht noch in den nächsten Stunden übers Internet eintrifft. Wenn es das ist, was ich vermute, dann…«
    »Sag schon!« verlangte Nicole.
    »Dann ist Gryf nicht der einzige, dem Stygia an den Kragen will!«
    ***
    Gryf erwachte mit rasenden Kopfschmerzen. Als er sich bewegte, spürte er leichte Übelkeit. Und noch etwas - einen Eisenring um seinen Hals.
    Er tastete danach.
    In der Tat, man hatte ihm einen Ring umgelegt, und eine Kette war daran befestigt, deren anderes Ende an einem Haken angebracht war, der in Schwindel erregender Höhe aus der Steinwand ragte.
    Da war noch ein

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