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0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Amulett hätte es
    Ombre
    verraten. Sie waren auch nicht dämonisiert. Keinem von ihnen haftete Schwarze Magie an.
    Gefährlich waren sie dennoch.
    Eine kleine Gruppe von…
    Ja, was stellten sie eigentlich dar?
    Brüder der Finsternis nannten sie sich. Es waren, wie Yves Cascal in den letzten Wochen herausgefunden hatte, vorwiegend junge Leute, die von ihrer Ziel- und Perspektivlosigkeit in die Mitgliedschaft eines eigenartigen Teufelskreises geflüchtet waren. Sie flüsterten von Macht und Herrschaft, und sie verehrten Lucifuge Rofocale!
    In dieser Nacht wollten sie alles Irdische von sich abstreifen.
    Sie wollten ein Tor zur Hölle öffnen, um im Augenblick des Durchschreitens die menschliche Daseinsform aufzugeben und zu Dämonen zu werden.
    Wie das funktionieren sollte, war Ombre ein Rätsel. Denn die Kenntnisse der Brüder der Finsternis waren nicht sehr viel umfassender als seine eigenen, wie Yves herausgefunden hatte.
    Nun ja - Irrwitzige, die bereit waren, ihr Leben im kollektiven Selbstmord zu beenden, gab es immer wieder - manchmal bedurfte es dazu nur eines Kometen am Nachthimmel…
    An sich konnte Ombre ja auch völlig egal sein, ob die Brüder sich während ihrer finalen Beschwörung selbst umbrachten oder nicht. Aber wenn es ihnen tatsächlich gelang, ein Tor zur Hölle zu öffnen und Lucifuge Rofocale zu erreichen, dann mußte Ombre in diesem Augenblick mit von der Partie sein.
    Das funktionierte allerdings nur, wenn er mit ihnen im Zauberkreis stand!
    Er mußte also als einer der ihren mit dabei sein!
    Aber wenn sich diese Burschen dabei wirklich selbst umbringen wollten, mußte er es ihnen gleichtun, sonst funktioniert die Beschwörung nicht.
    Und wenn er sich nur einschlich, um das Ritual außerhalb des magischen Kreises aus einem Versteck heraus zu beobachten, würde er nicht mit in das Tor gezogen werden können.
    Ombre beschloß, das Risiko einzugehen.
    Er war kein Selbstmörder, aber er mußte mitmachen. Er hoffte, daß er rechtzeitig erkannte, worauf es hinauslief. Er war bereit, den Kreis notfalls zu sprengen und auf den Durchbruch in die Hölle zu verzichten.
    Denn wenn er sich umbrachte oder selbst zum Dämon wurde, dann war ihm nicht geholfen. Dann blieb seine Rache unerfüllt.
    Doch wenn es ihm gelang, lebend und noch als Mensch hinüberzukommen, würde er sich sofort von den Brüdern trennen, um in der Hölle seinen eigenen Weg zu gehen.
    Die Brüder hatten dann vermutlich Pech, weil ihr Vorhaben durch Ombres Separation sicher zum Scheitern verurteilt war.
    Aber das berührte ihn nicht. Oder nur am Rande. Vielleicht konnte er sie retten, und wenn nicht - dann trugen sie selbst die Schuld an ihrem Ende. Schließlich hatte sie niemand dazu gezwungen, diesen Satanskult zu begründen und seinen mörderischen Gesetzen zu folgen.
    Und so machte sich Ombre bereit, als einer von ihnen in den Kreis zu treten…
    ***
    Er hatte die Brüder und ihre Verhaltensweisen lange genug studiert, hatte sie bei ihren Ritualen heimlich belauscht, immer in der Gefahr, entdeckt zu werden. Dann hätten sie sicher versucht, ihn zu töten.
    Denn Mörder waren sie, sie gingen mit Abtrünnigen nicht zimperlich um. Die Leiche des Mannes, der Ombre überhaupt erst auf die Spur der Brüder der Finsternis gebracht hatte, war erst vor wenigen Tagen gefunden worden.
    Unter diesen Umständen fragte sich Ombre, wie die Jungs es überhaupt anstellten, ihren Kreis zu vergrößern. Sprachen sie Leute an, die ihnen geeignet erschienen, beobachteten sie sie, bis sie ihrer sicher sein konnten? Und wenn sie sich ihrer nicht sicher waren, töteten sie diese Menschen dann ebenfalls, weil sie bereits zu viel wußten?
    Yves hatte es noch nicht herausgefunden. Auf den geheimen Versammlungen auf einem verlassenen Friedhof hatte er sie stets nur davon reden hören, daß noch weitere Brüder angeworben werden müßten, aber in all den Wochen, die Ombre sie nun schon beobachtete, hatte sich ihre Anzahl nicht vergrößert.
    Jetzt waren sie wieder unterwegs zu ihrem Treffpunkt.
    Die Nacht war ungewöhnlich kühl für die Jahreszeit. Der Schatten wartete im Schatten und sah die Autos vorfahren.
    Eines nach dem anderen.
    Er selbst war zu Fuß gekommen, wie meist. Er brauchte kein Auto, kein Flugzeug. Manchmal nahm ihn jemand mit, und größere Entfernungen legte er mittels der magischen Regenbogenblumen zurück, die ursprünglich Zamorra entdeckt hatte, und von denen es weitaus mehr auf dieser und auf anderen Welten gab, als der Parapsychologe

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