Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0614 - Werwolf-Begräbnis

0614 - Werwolf-Begräbnis

Titel: 0614 - Werwolf-Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
abgeschnitten und sie fallen lassen. Mir wurde es noch trockener im Hals. Die Angst um meine Sekretärin schnürte mir die Kehle zu.
    Es fiel mir schwer, mich auf das Ufer des Tümpels vorzubewegen.
    Nur mühsam konnte ich die Schritte setzen, und der weiche Boden veränderte sich ebenfalls.
    Er wurde so saftig, als würde ich allmählich in einen tiefen Morast hineinschreiten und dort steckenbleiben.
    Der Blick über den Teich gab mir keine Lösung auf meine Frage.
    Von Glenda entdeckte ich keine Spur. Dafür sah ich bei genauerem Hinsehen die Augen in den Baumstämmen.
    Leider waren es keine Stämme, sondern Echsen, wie ich sie schon bei Aci erlebt hatte – Krokodile!
    Noch waren sie ruhig, vielleicht satt. Möglicherweise hatten sie ihre menschliche Nahrung schon bekommen. Sie machten bei Frauen und Männern keinen Unterschied.
    Die Furcht um Glenda stahl sich immer tiefer in mein Bewußtsein.
    Zudem fiel mir die Stille auf.
    Innerhalb des dichten Grüns bewegten sich keine Insekten, ich sah nicht eine Schwanzfeder von einem Vogel.
    Hier lag alles ruhig unter einer glosenden Dunstglocke. Natürlich dachte ich darüber nach, wie ich überhaupt hierhergekommen war.
    Hatte man mich mit einem Flugzeug in diese Dschungellandschaft transportiert? Wenn ja, dann hätte ich länger als einen Tag lang bewußtlos sein müssen.
    Das wollte mir nicht in meinen schmerzenden Kopf. Aber etwas anderes tat ich.
    Ich tastete mich selbst ab und bekam meine Befürchtungen bestätigt. Man hatte mir die Waffen abgenommen. Keine Beretta mehr, keinen Dolch, und mein Kreuz war auch verschwunden.
    Allmählich kam ich zu der Überzeugung, daß jemand ein verdammt mieses Spiel mit uns trieb. Wie das endete, wußte ich nicht zu sagen. Jedenfalls wollte ich Glenda Perkins finden und mußte, um dies zu schaffen, diese verdammte Welt durchsuchen.
    Hinter dem dicken Grün der Bäume lauerte die Sonne. Deshalb hatte ich beim Erwachen die hellen und dunklen Flecken gesehen.
    Ihre Strahlen schafften es auch, ein Muster auf den Boden zu zeichnen.
    Ich ging weiter, suchte dabei sehr genau die Umgebung ab – und hätte lieber zu Boden schauen sollen, denn plötzlich rutschte ich tiefer. Ich hörte noch das Klatschen, einen Moment später war mein rechtes Bein bis zum Oberschenkel in einem heimtückischen Sumpfloch verschwunden und das linke sank ebenfalls ein.
    Mein Fuß glitt immer tiefer, ohne daß ich einen Druck ausgeübt hätte. An dieser Stelle schien der Untergrund aus zahlreichen Händen zu bestehen, die nur eines wollten, nämlich mich.
    Ich verfiel nicht in Panik, blieb zunächst ruhig stehen. Hätte ich mich bewegt, hätte ich den verdammten Vorgang nur mehr beschleunigt. Wie ich allerdings entwischen sollte, war mir ein Rätsel.
    Ich stand ziemlich nah am Ufer, das mit dichten Farnen, gummiartigen Pflanzen und auch Schilf bewachsen war. Über dieses Hindernis schaute ich leicht hinweg, und mein Blick blieb an den verdammten Baumstämmen mit den Augen haften.
    Ob es mehr als zwei waren, hatte ich nicht sehen können, aber diese beiden, die so ausgesehen hatten, als würden sie schlafen, fingen plötzlich an, sich zu bewegen.
    Mein Magen und mein Brustkorb zogen sich gleichzeitig zusammen, als ich das Bild sah.
    Es sah so harmlos aus, denn die Krokodile schoben kaum Wellen vor sich her, während sie in eine bestimmte Richtung glitten und mich dabei anvisierten.
    Dabei hatten sie alle Zeit der Welt und schafften es, meine Folter noch zu verlängern.
    Ein Zyniker hätte sich die Todesart ausrechnen können. Entweder verschlang mich der Boden, oder aber ich wurde zu einer Mahlzeit der Echsen. Beides war nicht gerade erbauend.
    Die Reptilien waren überhaupt nicht schläfrig, sondern verdammt auf Draht.
    Auf dem Foto hatte ich einen dieser im Tümpel lebenden Riesenfische gesehen.
    Der tauchte auch jetzt auf. Wie ein Delphin sprang er aus dem Wasser und beschrieb einen Halbbogen. Der Fisch war größer als der fetteste Weihnachtskarpfen und besaß ein Gebiß, das nur aus Sägen zu bestehen schien.
    Der Sprung war gleichzeitig sein Todesurteil. Bevor er wieder in die grüne Brühe eintauchen konnte, öffnete sich das Maul eines Krokodils, das dabei den Kopf drehte und zuschnappte.
    Der Fisch verschwand im Schlund der Echse, als hätte ihn jemand hineingeschleudert. Dann klappte das Maul zu. Ich hörte noch das Schlagen der Zähne, Wasser spritzte auf, als das Reptil mit seiner Beute verschwand und sich dabei mit einer heftigen Bewegung seines

Weitere Kostenlose Bücher