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0614 - Werwolf-Begräbnis

0614 - Werwolf-Begräbnis

Titel: 0614 - Werwolf-Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu denken.
    »Bitte«, sagte Suko.
    »Bitte was?«
    »Ich will zu deinem Chef, diesem Mr. Aci. Hast du gehört, Bruder?«
    »Klar.«
    »Und keine Warnung, verstanden?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wenn ich gehe, kann man schnell telefonieren. Das meine ich damit, mein Freund.«
    »Vielleicht ist er gar nicht da!«
    Suko runzelte die Stirn. »Vielleicht – oder ist er tatsächlich nicht da?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Ich werde mich schon selbst davon überzeugen. Und vor Krokodilen habe ich keine Angst, die fresse ich oft selbst zum Frühstück.«
    »Aber sicherlich vor mir!«
    Suko hörte die Stimme und sah, daß sich der Schatten bewegt hatte. Er war von der Theke weggetreten und stand plötzlich vor dem Inspektor. Es war ein Farbiger, der einen schwarzen, dünnen Pullover trug und eine ebenfalls dunkle Hose. An seinem linken Ohr hing ein Ring.
    »Bist du der Leibwächter von Aci?«
    »Hau ab hier, Chinese!«
    »Keine Rassenvorurteile! Das kannst du doch auch nicht vertragen. Ich werde Aci besuchen, ob du es willst oder nicht.«
    Ansatzlos schlug der Kerl zu. Nicht mit der Faust oder der Handkante, nein, er hatte mit der Rechten den schmalen Griff einer Reitpeitsche umklammert, die bisher auf der dunkle Thekenplatte gelegen hatte, für Suko unsichtbar.
    Die meisten hätte der Treffer quer durch das Gesicht getroffen.
    Nicht so Suko.
    Ihm gelang es, den Kopf zur Seite zu drehen. Zwar berührte die Peitsche wie ein glühendes Stück Eisen sein Ohr, zu einem zweiten Hieb ließ er den heimtückischen Knaben nicht kommen.
    Suko rammte ihm die rechte Faust in den Bauch. Der Schlag nahm dem Mann die Luft. Er wankte zurück und ging dabei in die Knie, beide Hände auf die Stelle gepreßt; die Peitsche hatte er verloren.
    Auf seinen Hintern fiel er, röchelte laut und würgte Speichel hervor.
    Suko kannte seine Schläge, die er sehr genau zu dosieren wußte.
    Hier hatte er eine höhere Dosis genommen.
    »Soll ich dir jetzt in den Rücken schießen, Bulle?« Die Stimme des Keepers klang schrill, dennoch zitternd, und der Inspektor drehte sich um.
    Der Knabe hielt eine doppelläufige Schrotflinte fest, deren Mündungen über die Theke hinwegzeigten.
    »Mach dich nicht unglücklich, Junge. Die Zeit deines Chefs ist abgelaufen, er weiß es nur noch nicht.«
    »Das haben schon viele gesagt.«
    »Aber ich meine es ernst.«
    »Okay, Partner, okay. Sei nur ruhig. Ich werde dir jetzt sagen, was du zu tun hast.«
    »Und was, bitte? Willst du mich hinauswerfen? Ich werde zurückkehren, immer wieder. Und wenn mich die Ladung durchlöchert, kommen meine Kollegen, dann siehst du böse aus, Freund. Deshalb gebe ich dir einen guten Rat. Leg den Schrotschießer wieder dorthin, wo du ihn hergeholt hast. Es ist besser für dich.«
    »Aci wird dich…«
    »Er wird gar nichts, Bruder. Er kann nichts mehr. Ich habe es eilig!« Suko sprach jetzt mit scharfer Stimme. »Leg sie weg!«
    Der Keeper zitterte noch stärker. Das gefiel Suko überhaupt nicht.
    Wenn er die Kontrolle über sich verlor, konnte es durchaus sein, daß er aus Versehen abdrückte.
    »Mach es nicht!«
    Er schoß, und Suko hätte keine Chance gehabt. Aber der Mann riß die Waffe in die Höhe und feuerte die Ladungen in die Decke, wo sie ein mittleres Chaos hinterließen und dafür sorgten, daß einiges an Putz herunterkam. Wahrscheinlich hatte er schießen müssen, um sich abzureagieren. Einige kleine Brocken waren noch auf ihn gefallen. Suko hatte nur Staub abgekriegt.
    Der Keeper heulte wie ein kleines Kind, als er hinter der Theke zusammensank.
    »Du hast gut gehandelt, Bruder, sehr gut!« lobte Suko ihn, bevor er ging.
    Neben dem Peitschenmann blieb er stehen. Der hockte rücklings an der Wand, seine Augen bildeten glasige Kreise, und über seine Lippen drang der Atem in röchelnden Intervallen. So schnell würde dieser Knabe nicht mehr zuschlagen.
    Suko schleuderte die Peitsche in die Tiefe des Lokals, bevor er weiterging.
    Den Gang kannte er. Noch immer brannte die farbige Beleuchtung. Er war gespannt, wie sich Aci verhalten würde, wenn er ihn tatsächlich in seinem ungewöhnlichen Büro vorfand, das von den beiden Krokodilen streng bewacht wurde.
    Suko war auf der Hut, als er die Tür öffnete.
    Nichts hatte sich verändert. Er sah den Teich, er sah auch die beiden Krokodile, aber jenseits des künstlichen Gewässers ballte sich eine graue Dunkelheit zusammen.
    Beim ersten Besuch war das Licht aus der Wand und ebenfalls aus dem Boden gedrungen. Es hatte die Gestalt und

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