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0614 - Werwolf-Begräbnis

0614 - Werwolf-Begräbnis

Titel: 0614 - Werwolf-Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das hell geschminkte Gesicht des Mannes umspielt. Wenn Suko ihn jetzt sehen wollte, mußte er über den Steg auf die andere Seite.
    Die Krokodile lagen im Wasser. Die nachempfundene Dschungellandschaft schien zu dampfen. Es war heiß innerhalb dieser vier Wände. Woher die Hitze strömte, konnte Suko nicht sagen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, schritt er auf den Steg zu und sah gleichzeitig, daß sich die beiden Tierchen bewegten und langsam in Richtung Übergang glitten.
    Vor dem Steg blieb er stehen. Suko holte die lichtstarke, dünne Bleistiftleuchte aus der Tasche und strahlte über das Wasser hinweg zum anderen Ufer.
    Die Sitzkissen sahen im bleichen Licht der Lampe aus wie dicke Steine, die jemand übereinandergetürmt hatte. Ansonsten konnte er nichts entdecken, leider auch nicht Aci, obwohl er den Strahl wandern ließ und dieser auch über die Wand hinwegglitt, aus der einmal der weiche Lichtschein geflossen war.
    Hatte der Keeper rechtgehabt? War es Aci tatsächlich gelungen, das Weite zu suchen?
    Wenn ja, dann brauchte Suko erst gar nicht über den Steg zu schreiten. Doch er bekam Zweifel, als er die huschende Bewegung sah, knapp außerhalb des Lichtscheins.
    Sofort bewegte er seine Hand in die entsprechende Richtung, um nachzuleuchten, doch er hatte Pech.
    Wer immer sich dort aufhalten mochte, war längst hinter den Kissen verschwunden.
    »Los, komm raus, Aci! Zeig dich!«
    Sukos Worte fielen auf keinen fruchtbaren Boden. Der Kerl blieb verschwunden.
    Dafür vernahm der Inspektor andere Geräusche, die ihm ungewöhnlich vorkamen. So etwas wie ein drohendes Knurren oder Fauchen, das aus dem Hintergrund klang.
    Lauerte dort ein Tier?
    Er mußte es genau wissen und ging deshalb das Risiko ein, den hölzernen Übergang zu betreten.
    Das Material kam ihm noch weicher vor als beim erstenmal. Diesmal schleuderte keiner Fleischbrocken in das Wasser, um die Krokodile wild zu machen, es brauchte auch nicht zu sein, denn die netten Tierchen hatten den Inspektor bereits gesehen und hielten ihn unter Kontrolle, denn sie bewegten sich lautlos näher.
    Suko ging schneller. Er wollte nicht, daß sie nach ihm schnappten.
    Sie brauchten nur ihre Schnauzen aus dem Wasser zu heben, und seine Beine waren nur mehr blutige Fetzen.
    Er ging schneller, auch die Krokodile bewegten sich nicht mehr so langsam.
    Im letzten Augenblick schaffte der Inspektor es, den Steg zu verlassen. Allerdings nur, weil er sich zu einem Sprung entschlossen hatte. Suko hörte es knacken und splittern, als die Zähne es schafften, den Übergang zu durchbeißen.
    Die Enden des Stegs klatschten ins Wasser. Dieser Weg war dem Inspektor versperrt.
    Dennoch nahm er die Tatsache gelassen hin und sagte mit kalter Stimme: »Ich bin wieder da, Aci!«
    »Das weiß ich!«
    Suko wunderte sich zweimal über die Antwort. Erstens, weil der Mann überhaupt gesprochen hatte, und zweitens über den Tonfall in der Stimme. Der hatte sich angehört, als hätte die Person mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie war kaum in der Lage, einen vernünftig klingenden Satz hervorzubringen.
    »Okay, dann kann ich anfangen. Wo befindet sich mein Freund John Sinclair? Streite nicht ab, daß du mit ihm und seinem Verschwinden nichts zu tun hast, ich weiß es.«
    »Stimmt!«
    Suko war sich nicht hundertprozentig sicher gewesen, was seine Annahme betraf und wunderte sich nun über die klare Antwort, die er bekommen hatte.
    »Wo ist er?«
    »Auf der Insel!«
    Suko hatte mit zahlreichen Antworten gerechnet, nur nicht gerade damit. »Hör zu, Aci, deine Zeit ist abgelaufen. Du kannst die letzten Minuten nur noch verbessern, indem du mir die Wahrheit sagst. Was soll das mit der Insel?«
    »Er ist dort, und ich habe den Weg gefunden.«
    »Okay, dann sag mir bitte, wo die Insel liegt, damit ich dorthin kann. Sag es!«
    »Im Nirgendwo, zwischen den Zeiten. Ich habe den Weg gefunden. Man kann ihn nur durch Macumbas Zauber finden, verstehst du das? Nur durch Macumba. Sie ging vor langer Zeit unter, aber sie hat sich ihren Zauber bewahrt.«
    »Sprichst du von Atlantis?«
    Wieder hörte Suko das leichte Grollen, vermischt mit den fauchenden Zischgeräuschen. »Nein, Atlantis war es nicht. Diese Insel hat einen anderen Namen.«
    »Wie lautet der?«
    »Lupos!«
    Suko begriff. »Hat es vielleicht etwas mit Wölfen zu tun? Der Name läßt darauf schließen.«
    »Das hat es.«
    »Dann erkläre es mir genauer.«
    »Auf dieser Insel, die ich wiederfand, lebten Werwölfe. Sie lag einmal nahe unserer Heimat

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