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0616 - Der König des Schreckens

0616 - Der König des Schreckens

Titel: 0616 - Der König des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair?«
    »Sicher.«
    »Und deshalb werde ich dich auch umbringen, denn nichts anderes hast du verdient.«
    »Ich warte schon, Lorenzo. Der König des Schreckens soll sich endlich zeigen, sonst kann ich ihn nur als eine lächerliche Figur ansehen. Bist du der Schädel, Lorenzo? Bist du nur ein Schädel, oder kannst du dich verwandeln?«
    »So wie du mich gesehen hast, bin ich.«
    »Das ist schade. Ich hatte gedacht, du würdest mir entgegenkommen, auf zwei Beinen, meine ich.«
    »Ich werde kommen, keine Angst, aber den Zeitpunkt bestimme ich. So wie ich bin, bleibe ich, damit sich die Prophezeiung des Nostradamus erfüllen kann. Hier habe ich meinen Stützpunkt. Von hier aus wird die Invasion beginnen. Jeder in diesem Ort wird in zehn Jahren meine Wecksignale hören. Schon als Maler steckte in mir eine andere Kraft. Das Unterbewußtsein war manchmal stärker als das Bewußtsein. In Wellen trieb es hoch und ließ mich zu Pinsel und Farbe greifen. Ich malte mein Unterbewußtsein aus, und jedes der Bilder besaß ein gewisses Leben, einen Geist, der auch seine Besitzer beeinflussen würde. Wer immer ein Bild gekauft hat, kann meiner Kontrolle nicht mehr entwischen. Ich halte ihn fest, ich kann ihn beeinflussen, ich kann ihn steuern.«
    »Sieht der König des Schreckens aus wie der Schädel?«
    »So wird er sich am Himmel zeigen und seine Getreuen sammeln. Und es gibt keinen, der ihn aufhalten kann. Du hast dich lange halten können, das ist nun vorbei.«
    »Dein Pech, daß ich noch lebe, Lorenzo.«
    Er lachte schallend und gleichzeitig dumpf. »Warte es ab, Sinclair, warte es ab…«
    Danach hörte ich nichts mehr. Wo konnte der nur stecken? Ich suchte abermals den Himmel ab, ohne etwas entdecken zu können als die grauen Wolken unter noch dunklerem Grund.
    Für mich hatte es auch keinen Sinn, nach einem Versteck zu suchen. Ich hätte mich in einem der Häuser verkriechen müssen, doch dann wären Menschen mit in Gefahr geraten.
    So blieb ich stehen.
    Etwas wehte knatternd und gleichzeitig wummernd durch die schmalen Gassen.
    Für einen Moment war ich irritiert. Dieses Geräusch paßte einfach nicht hierher.
    Ich dachte scharf darüber nach und konnte mir plötzlich vorstellen, daß es sich bei diesen Lauten um das Motorengeräusch eines fahrenden Autos handelte.
    Es stimmte.
    Urplötzlich wischte vor mir ein weißes Etwas um die Straßenecke.
    Grell aufgeblendete Scheinwerfer hüllten mich mit ihrem weißen Licht ein und blendeten.
    Dennoch hatte ich erkannt, daß es sich bei diesem Wagen um den MG handelte.
    Führerlos war er nicht, denn hinter dem Lenkrad zeichnete sich die kompakte Gestalt des Fahrers ab.
    Ein Mann – Suko.
    Und er raste direkt auf mich zu!
    ***
    Er mußte dem Wahnsinn verfallen sein, daß er so etwas überhaupt tat. Aber konnte ich ihm wirklich einen Vorwurf machen?
    Wohl kaum. Er saß zwar hinter dem Steuer, doch gelenkt wurde der MG von einer anderen Kraft, die es nicht nur geschafft hatte, Mensch und Tier unter ihre Knute zu zwingen, sondern auch »tote«
    Gegenstände wie eben ein Auto.
    So alt dieser Wagen auch sein mochte. Seine Geschwindigkeit bekam er immer noch.
    Und er war zu einer regelrechten Mordwaffe geworden. Wie weit er von mir entfernt war, als ich lossprintete, konnte ich nicht sagen.
    Jedenfalls rannte ich weg, stürzte glücklicherweise nicht, spürte aber den Windzug, als der Wagen an mir vorbeiraste.
    Mein letzter Satz hatte mich bis gegen eine Tür gebracht. Dahinter lag eine Gaststätte. Mit der Schulter war ich gegen das Holz gerammt, ohne daß die Tür eingerammt wurde.
    In der Nische blieb ich stehen und schaute nach rechts, wo der MG hingefahren war.
    Dort stand er.
    Jetzt sah ich seine Heckwolken. Aus dem Auspuff krochen kleine, helle Wolken.
    Der Motor lief. Ich stellte mir die Frage, ob das Fahrzeug dort halten oder wieder anrollen würde.
    In den folgenden Sekunden jedenfalls tat sich nichts. Auch der Maler zeigte sich nicht.
    Ich dachte an Suko und daran, daß er sich innerhalb des Wagens in einer großen Gefahr befand.
    Der Himmel war schädelfrei, deshalb riskierte ich es, die Deckung zu verlassen und auf den MG zuzugehen.
    Nach zwei Schritten flogen beide Türen auf. Ein Körper rollte auf die Straße und blieb verkrümmt liegen – Suko.
    Dann ruckte der Wagen an.
    Alles ging blitzschnell. Ich kann es hier nur langsam wiedergeben.
    Er fuhr vielleicht zwanzig Meter, um wieder zu stoppen.
    Ich stand noch immer an der gleichen Stelle, überlegte, dann ging ich

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