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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und gab der Besatzung einen knappen Lagebericht. Er begründete die Zielplanänderung und versprach den Männern, auf der Hundersonnenwelt unverzüglich nach einer Möglichkeit zur Rückkehr in die Milchstraße zu suchen.
    Er ermahnte sie zugleich, die Ihnen zugewiesenen Aufgaben unter Aufbietung aller Willenskraft so aufmerksam und zuverlässig, wie möglich, zu erfüllen.
    Anschließend wandte er sich abermals an Saedelaere.
    „Autopilot ist, programmiert", meldete der Transmittergeschädigte. Hinter seiner Halbmaske wallte violette Helligkeit. Das Cappin - Fragment war offenbar von Saedelaeres innerer Erregung angesteckt worden. „Allerdings ist wegen der fehlenden Unterstützung durch die Hauptpositronik nur ein Zielanflug nach Grobwerten möglich. Während der letzten Linearetappe müssen Kurskorrekturen von Hand vorgenommen werden."
    „Danke", erwiderte Tifflor. „Damit werden wir fertig."
    Er senkte die Hand auf den Aktivierungsschalter des Autopiloten. Die MESACION schüttelte sich als die Fusionsmeiler im Schiffsinnern hochgefahren wurden. Es gab verschiedene Unregelmäßigkeiten, aber nach kurzer Zeit liefen die Aggregate sauber und gleichmäßig.
    Die Impulstriebwerke im Ringwulst sprangen an. Julian Tifflor beobachtete gespannt die achtzehn kleinen Bildschirme, auf denen symbolhaft dargestellt wurde, wie die Projektionsfelddüsen der Triebwerke arbeiteten, vor allem aber, wie die Querschnittverstellung funktionierte.
    Natürlich gab es keine Direktbeobachtung. Niemand konnte in die grelle Helligkeit eines Düsenstrahls sehen. Die Funktionswerte wurden von Impuls - Meßfühlern ermittelt und telemetrisch durch einen Umwandler in das Kontrollpult geschickt. Julian Tifflor sah die ausströmende Energie auf den Bildschirmen als schwarze Fläche, die zwischen den grün dargestellten Projektionsfeldern lag und je nach Querschnittsverstellung zusammengepreßt wurde oder sich ausdehnte.
    Diesmal arbeitete der Synchronisationsautomat einwandfrei.
    Alle Triebwerke liefen synchron und wurden konstant hochgeschaltet. Langsam drehte sich die MESACION um achtundzwanzig Grad nach Südsüdost, bezogen auf die in den Leerraum projizierten Himmelsrichtungen der Heimatgalaxis.
    Dann beschleunigte sie mit Kurs auf die Hundertsonnenwelt, deren rund, zweihundert künstliche Atomsonnen allerdings aus dieser großen Entfernung nicht zu sehen waren.
    Nach der Beschleünigungsphase schaltete der Autopilot den Waring-Konverter ein.
    Das Schiff hüllte sich in ein Kompensationsfeld und wurde dadurch indirekt zum Bestandteil jenes Interkontinuums, das man allgemein Zwischen - oder Linearraum nannte.
    Hier erfolgte die nächste Beschleunigungsphase, die sich aber von der im Normalraum grundlegend unterschied. Da innerhalb des Zwischenraums die Lichtgeschwindigkeit gleich unendlich ist, kann in ihm kein Körper mit Lichtgeschwindigkeit fliegen genau wie im Normalraum auch. Aber relativ zum Normalraum entwickelten hier Raumschiffe bis zu millionenfache Lichtgeschwindigkeit. Die Besonderheiten des Linearfluges ergaben sich also aus der Ausnutzung der Besonderheiten des Zwischenraums.
    Auf dem Reliefschirm flimmerten und tanzten zahlreiche buntschillernde Flecke, die Abbildungen der zweihundert Zielsonnen der Posbiwelt. Sie lagen allerdings nicht exakt im Schnittpunkt des elektronischen Zielfadenkreuzes, sondern befanden sich auf der Koordinatenachse nach links oben versetzt im ersten Quadranten.
    Das war es, was Alaska Saedelaere gemeint hatte, als er sagte, ein Zielanflug sei wegen der fehlenden Unterstützung durch die Hauptpositronik nur nach Grobwerten möglich. Solarmarschall Trifflor würde also während der letzten Linearetappe den Kurs durch Manuellsteuerung korregieren müssen.
    Aber das war seine geringste Sorge.
    Die größte Gefahr drohte von der Andro-Pest, durch die das Schiff in absehbarer Zeit manövrierunfähig werden konnte. Doch vergaß Trifflor darüber nicht die anderen Gefahren, wie die PAD-Seuche und die Andro-Seuche. Die Besatzung des Schiffes war durch das Para-Virus aus dem Paralleluniversum nur noch bedingt zurechnungsfähig und Trifflor wagte nicht, sich dabei auszuschließen. Der Erkrankte selbst merkte meist nichts von den Veränderungen in seinem Verhalten, die von der PAD-Seuche bewirkt wurden. Und jeden Augenblick konnten sich wieder Männer vor Schmerzen krümmen oder Amok laufen, wenn Bakto-Gebilde in ihrem Körper heranreiften.
    Julian Tifflor blickte von seinen Kontrollen auf und begegnete Lord

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