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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offenbar keinen Wert darauf, mit anderen Personen zu sprechen und nahmen deshalb kein Gespräch an.
    Langsam ging der Solarmarschall in Richtung seiner Kabine, die auf dem gleichen Deck lag.
    Tifflor ersparte, sich sinnloses Grübeln über die Gründe, - die die Meuterer zu ihrer Handlungsweise getrieben hatten. Er wußte ja aus eigener, erst kurze Zeit zurückliegender Erfahrung, daß jemand, der die PAD-Seuche in sich trug, ohne jedes Motiv zu den unsinnigsten Handlungen getrieben werden konnte.
    Oder das Para-Virus aus dem Paralleluniversum rief in den kranken Gehirnen eine Scheinmotivation hervor, die dann das Handeln der betreffenden Person bestimmte.
    Was dem Solarmarschall wirklich zu denken gab, war die Tatsache, daß sich auch auf seinen Ruf mit dem Armband - Telekom niemand gemeldet hatte. Das konnte eigentlich nur bedeuten, daß die Meuterer alle Männer, die sich ihnen entgegengestellt hatten, gefangengenommen oder getötet hatten.
    Julian Tifflor beschloß, erst einmal in seine Kabine zu gehen und seinen Kampfanzug anzulegen. Anschließend wollte er sich im Waffen - und Munitions - Depot Sprengstoff oder schwere Waffen besorgen, um, das Schott der Hauptzentrale gewaltsam öffnen zu können.
    Als er die Hand auf die Öffnungsplatte seines Kabinenschotts legte,glitt das Schott der nächsten Kabine auf. Tifflor zog seinen Paralysator, auf einen Angriff gefaßt. Aber es war nur Alaska Saedelaere, der taumelnd auf den Korridor hinaustrat.
    Julian Tifflor eilte zu ihm und stützte ihn. Er sah, daß die Kopfschwarte am Hinterkopf des Transmittergeschädigten aufgeplatzt war. Verkrustetes Blut bedeckte den Hinterkopf und das Rückenteil der Bordkombination.
    Alaska war demnach nicht mehr dazu gekommen, seinen Kampfanzug anzulegen. Folglich hatte die Meuterei stattgefunden, kurz nachdem Tifflor die Hauptzentrale verließ.
    „Wer hat Sie niedergeschlagen, Alaska?" erkundigte er sich, während er Saedelaere zu seiner Kabine führte und dort in einen Sessel drückte.
    „Keine Ahnung", antwortete der Transmittergeschädigte benommen. „Als ich meine Kabine betrat, erhielt ich einen Schlag über den Schädel und wurde bewußtlos. Ich bin eben erst wieder zu mir gekommen. Da sich in der Hauptzentrale niemand meldete, wollte ich selbst nachsehen."
    „Das habe ich auch schon versucht", erwiderte Tifflor, während er mit einem Vibrationsmesser das Haar über der Platzwunde abschnitt. „Die Zentrale ist höchstwahrscheinlich von Meuterern besetzt. Sie haben das Schott blockiert."
    Er holte eine Schüssel warmes Wasser und einen Schwamm aus der Naßzelle und versuchte, das eingetrocknete Blut abzuwaschen. .Es gelang ihm nur unvollständig. Danach sprühte er Heilplasma auf die Wunde, nahm aus der Medobox seines Kampfanzugs ein Injektionspflaster gegen Schmerzen und preßte es gegen Saedelaeres Nacken.
    „Es ist so still", sagte der Transmittergeschädigte. „Arbeiten die Maschinen nicht mehr?"
    „Weder die Schwarzschild - Meiler, noch der Kalup", antwortete Julian Tifflor. „Wahrscheinlich haben die Meuterer von der Zentrale aus alles abgeschaltet. Im MHL sieht es übrigens wüst aus.
    Wenn wir die Zentrale nicht sehr bald zurückerobern, haben wir keine Chance mehr, die Hundertsonnenwelt zu erreichen."
    Alaska Saedelaere erhob sich.
    „Ich gehe in meine Kabine zurück und ziehe den Kampfanzug an. Dann sehen wir weiter."
    Tifflor lächelte.
    „Ich werde ebenfalls meinen Kampfanzug anziehen, Alaska.
    Aber lassen Sie sich nicht noch einmal niederschlagen."
    Saedelaere knurrte etwas Unverständliches und verließ Tifflors Kabine.
    Während Julian Tifflorseinen Kampfanzug anlegte, bemerkte er, daß die Andro-Bakterien auch in seiner Kabine gehaust hatten.
    Es war ihm vorher in der Aufregung entgangen.
    Die, Wandverkleidungen waren zu Staub zerfallen: Die dahinter liegenden Terkonitstahlwände allerdings hatten die teuflischen Bakterien, nicht engefressen. Das extrem feste Material widerstand also der Säure oder was immer es war, mit dem die Andro-Bakterien Kunststoffe und Leichtmetalle auflösten, bevor sie sie ihrem Stoffwechsel zuführten.
    Unwillkürlich wurde Tifflor an eine andere Plage erinnert, an eine weitaus schlimmere sogar. Er mußte an die Hornschrecken denken, die vor mehr als tausend Jahren als furchtbare Geißel der Galaxis aufgetreten waren.
    Diese raupenähnlichen Lebewesen hatten in ihrem kleinen Maul eine organische Sprühdose besessen, aus der sie die sogenannte Schrecksäure sprühten, eine

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