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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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murmelte der Druide.
    Er wollte gehen.
    Und schaffte es nicht.
    Irgend etwas, das er nicht verstand, nicht erfassen konnte, hinderte ihn daran, lähmte nicht nur seine Para-Kräfte, sondern auch seine Entschlußkraft.
    Er kam hier aus eigener Kraft nicht mehr raus…
    ***
    »Los«, sagte Sarkana. »Es dürfte jetzt keine Schwierigkeiten mehr geben. Er kann seine speziellen Fähigkeiten nicht mehr einsetzen, und deshalb kann er erst recht nicht mehr entkommen. Greif ihn dir und nach ihn fertig.«
    Der Dunkelgekleidete zögerte. »Wir sollten noch etwas warten, Herr. Kommt es wirklich auf diese wenigen Minuten an? Ihr habt so lange auf eine Möglichkeit gewartet, den Druiden unschädlich zu machen, da ist es doch sicher das Risiko nicht wert…«
    »Risiko?« fauchte Sarkana. »Was für ein Risiko? Dieses Silbermondmonster ist seiner Kräfte beraubt! Wehrlos! Ich will nicht noch länger warten. Also geh und handle! Bring mir sein Herz!«
    Der Dunkelgekleidete seufzte. Dann setzte er sich in Bewegung. Aber begeistert war er von der Eile des Clansoberhauptes nicht. Auch nicht überzeugt von der Risikolosigkeit. Sarkana konnte ihm viel erzählen, wenn die Nacht lang war. Natürlich -er ging kein Risiko ein. Er kümmerte sich ja nicht selbst um den Silbermond-Druiden, sondern schickte ihn vor. Aber der Dunkle, der vor langer Zeit seinen Namen verloren hatte, traute der von Sarkana verwendeten Magie nicht. Er hätte lieber noch eine Weile gewartet.
    Doch Sarkanas Befehl war Gesetz.
    Wenn der Dunkle jemals wieder einen Namen führen wollte, mußte er alles tun, was der Sippenchef von ihm verlangte.
    Selbst wenn es mordsgefährlich oder unsinnig - oder beides war.
    Also schwang er sich in die Luft und näherte sich dem Haus am Strand.
    Zufrieden grinsend sah Sarkana hinter ihm her.
    Er krümmte die Finger, als halte er Gryfs Leben bereits in seinen Händen und brauche nur noch zuzudrücken, um es zu beenden.
    Den verdammten Silbermond-Druiden, der die Schuld am Tod von Sarkanas Tochter trug!
    ***
    Morano fuhr zum Hotel zurück. Sylka mußte inzwischen wieder eingetroffen sein; die meisten Läden hatten in dieser Gegend längst geschlossen.
    Aber sie war nicht da!
    Statt dessen lag an der Rezeption eine Nachricht für Morano.
    Eine Adresse, fahrig aufs Papier gekritzelt, und der Text: Kommst du? Hier steppt der Bär!
    Bären, die die Kunst des Stepptanzens beherrschten, waren Tan Morano unbekannt. Die Bedeutung des lockeren Spruches auch. Er fragte sich, was Sylka damit sagen wollte.
    Und warum sie nicht ins Hotel zurückgekommen war. Sollte sie Sarkana in die Hände gefallen sein?
    Aber der hätte sie wahrscheinlich nicht eine so seltsame Botschaft schreiben lassen. Also mußte es einen anderen Grund geben. Sicher harmloser, aber dennoch ärgerlich. Morano hatte Sylka vorschicken wollen, um die Falle für Gryf zu ›sprengen‹. Sie trug zwar den Vampirkeim in sich, doch sie besaß keine magischen Fähigkeiten. Was sie nicht besaß, konnte sie auch nicht verlieren unter dem Einfluß jenes seltsamen Hemmfeldes.
    Sie hätte nur ein paar der magischen Krafterzeuger zu entfernen brauchen. Dann wäre das Feld in sich zusammengebrochen. Und entweder Morano hätte Gryf aus der Falle holen können, oder der Druide hätte seine Para-Kräfte schnell genug wieder zurückgewonnen, um aus eigener Kraft zu verschwinden.
    Sarkana würde schäumen vor Wut…
    Aber jetzt war Sylka irgendwo anders!
    Morano zeigte dem Clerk die Adresse. »Wo ist das?«
    »Oh«, staunte der Mann. »Gar nicht weit entfernt. Sehen Sie…«, und er zeichnete eine grobe Skizze auf das Papier. »Wollen Sie dorthin?«
    »Warum fragen Sie? Stimmt mit der Adresse etwas nicht?«
    »Oh, schon, Sir. Das Anwesen hat erst vor ein paar Wochen den Besitzer gewechselt. Es gehört jetzt einem Mann namens Calderone. Nun, Sir, es geht mich zwar nichts an, aber Sie sehen nicht unbedingt nach jemandem aus, der mit Mister Calderone Geschäfte macht.«
    »Es geht Sie wirklich nichts an«, sagte Morano. »Danke für die Information. Schreiben Sie Ihr Trinkgeld auf die Rechnung, okay?«
    Verdutzt sah der Clerk ihm nach, als Morano das Foyer verließ und draußen in den Rolls-Royce stieg.
    Wieso trägt dieser Mann eigentlich immer noch eine Sonnenbrille, obgleich es doch längst dunkel ist? fragte er sich.
    Tan Morano legte die kurze Strecke wie jeder typische Amerikaner mit dem Auto zurück. Die Adresse erwies sich als ein von einem großen Schutzzaun umgebenes, sehr großes Grundstück

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