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0617 - Das Blut der Mumie

0617 - Das Blut der Mumie

Titel: 0617 - Das Blut der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Haus.
    Nach wenigen Schritten schon bekam er eine Gänsehaut, von der auch ich nicht verschont blieb.
    »Riechst du was, John?«
    Ich schluckte. »Blut…«
    »Genau.«
    Ich holte meine Waffe hervor. Mit bösen Überraschungen mußten wir immer rechnen.
    Es war auch eine verdammt üble Überraschung, die uns jemand präsentiert hatte.
    Wir fanden sie im Wohnraum. Dort saß Ann Tobey in einem Sessel – starr und tot.
    In ihrem Gesicht steckten fünf Nadeln. Aus den Einstichwunden waren schmale Blutstreifen gelaufen, die auf der Haut grauenvolle Zeichnungen hinterlassen hatten. Das Blut war bereits getrocknet und an der Oberfläche krustig.
    Neben mir atmete Suko scharf ein. »Mein Gott, wer tut denn so etwas?«
    Ich hob nur die Schultern…
    ***
    Unser Schock dauerte etwa eine Minute, in der wir nur auf die tote Frau starrten. Wir konnten uns beide keinen Reim darauf machen, weshalb in ihrem Gesicht verteilt die Nadeln steckten. Es waren fünf.
    Ich zog keine hervor. Es war eine instinktive Scheu, die mich davon abhielt, aber ich berührte die Leiche auch nicht und ließ sie so sitzen. Ann Tobey sah aus, als würde sie in dem Sessel nur schlafen und darauf warten, zu erwachen, um dann aufzustehen.
    Irgendwann ging ich zum Fenster und zog die Vorhänge zur Seite.
    Danach öffnete ich die Glastür, um frische Luft in den Raum strömen zu lassen. Sie war kalt, vertrieb aber den Todesgeruch. Spuren hatten wir nicht entdecken können. Wenigstens keine verwertbaren.
    Auf dem Teppich zeichneten sich zwar Abdrücke ab, das allerdings war alles.
    Als ich mich umdrehte, sah ich Sukos Blick auf mich gerichtet.
    »Wer?« fragte der Inspektor.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ibrahim Sale?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Aber was hat er davon?«
    Ich dachte einen Moment nach und gab dann die Antwort. »Da kann ich eigentlich nur raten, Suko. Diese Ann Tobey hat mich zweimal angerufen, und ich kann mir vorstellen, daß dieser Sale davon erfahren hat. Für ihn muß es schlimm gewesen sein, sich verraten zu fühlen. Wenn jemand einen anderen verrät, kann das tödliche Folgen haben. Ich weiß nicht, nach welchen Regeln sie vorgehen, bestimmt nicht nach denen, die wir aufgestellt haben.«
    »Oder die Mumie!«
    Diese drei Worte machten mich nachdenklich. Ich hatte schon nicht mehr an sie gedacht. Jetzt kam sie mir wieder in Erinnerung.
    Ich sah sie aus der verdammten Kiste kommen, klein, aber gefährlich. Und auf ihrer Schulter hatte eine pechschwarze Katze gehockt wie ein Leibwächter, der auf sie achtgab.
    »Die Mumie lebt«, flüsterte ich. »Wie es auch immer zustandegekommen sein mag, Suko, wir müssen uns damit abfinden, daß sie und Sale durch London geistern und irgend etwas vorhaben. Der hat sie nicht aus Spaß aus Ägypten herkommen lassen.«
    »Richtig, John.« Mein Freund nickte mir zu. »Ich frage mich nur, wer sie gewesen ist.«
    »Sorry, da muß ich passen. Die Mumien, die im alten Ägypten einbalsamiert worden sind…«
    »Weiß ich auch. Nur muß diese hier Macht gehabt haben, magische Macht. Sie ist gefährlich, John, sie lebt, obwohl sie tot ist. Die Mumie gehört zu den Wesen, die wir bekämpfen müssen.« Er schluckte und schaute an mir vorbei. »Ich rechne sogar damit, daß es sich bei ihr möglicherweise um einen König, eine Königin oder einen Hohepriester handelt.«
    »Diese Antwort wird uns Ibrahim Sale geben müssen«, sagte ich und schloß dabei die Tür.
    »Wo willst du ihn suchen?«
    »Bestimmt nicht in seiner Firma. Der wird dabei sein und seine Pläne durchführen. Wenn er Gewalt über die Mumie hat, dann besitzt er auch ihre Macht.«
    Suko dachte wieder praktisch. »Was machen wir mit der Toten?«
    »Hier können wir sie nicht lassen. Wir werden sie abholen und untersuchen lassen.«
    »Okay.«
    »Aber zuvor sehe ich mir das Haus genauer an«, erklärte ich.
    »Vielleicht finden wir doch einen Hinweis.«
    Mein Freund hatte nichts dagegen. Ich bewegte mich auf die Türe zu, ging in den Flur und blieb dort stehen, weil ich von oben her ein Geräusch gehört hatte.
    Suko hatte meine angespannte Haltung durch die offene Tür gesehen. »Was hast du, John?«
    Leise, aber verständlich kam meine Antwort. »Mir scheint, wir sind nicht allein hier.«
    »Wer ist denn noch…?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Jedenfalls habe ich auf der oberen Etage etwas gehört.« Ich kehrte kurz in den Wohnraum zurück.
    »Bleib du mal hier, ich schaue mich oben um.«
    »Wie du willst.«
    Die Treppe war mit einem Teppich belegt

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