Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0617 - Das Blut der Mumie

0617 - Das Blut der Mumie

Titel: 0617 - Das Blut der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ebenfalls Bescheid wußten und nach Spuren suchten. [2]
    Die Psychonauten!
    Menschen wie Suko und ich, aber mit einem sehr geheimnisvollen Hintergrund. Sie stammten aus einem uralten Geschlecht. Obwohl wir ihnen schon öfter begegnet waren, hatten wir nichts Genaues herausbekommen, nun aber glaubte ich, Bescheid zu wissen. Die Psychonauten mußten die Nachkommen des Volkes sein, das vor zweihunderttausend Jahren zu den Atlantern gezählt hatte und nach Ägypten eingewandert war. Vieles war unter den Wassermassen für alle Zeiten verschwunden, aber der Geist und das Wissen hatten überlebt. Man mußte es nur finden.
    Als ich nickte, tat Suko das gleiche. Uns war gemeinsam ein Licht aufgegangen.
    In diesen Augenblicken dachte wohl keiner von uns an gewisse Gefahren. Was in den letzten Minuten über uns hereingestürmt war, das konnte man als ungeheuerlich bezeichnen. Nicht nur mir hatte es die Sprache verschlagen, auch Suko war nicht in der Lage zu reden. Mit einer schon müde wirkenden Bewegung wischte er sich den Schweiß aus seinem Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Es ist unbegreiflich, unfaßbar«, flüsterte er.
    »Ja – und dennoch wissen wir nur ein winziges Stück. Ich möchte, daß sie uns mehr sagt.«
    »Sie wird nicht alles wissen.«
    »Ich versuche es.«
    Starr hockte Ann Tobey im Sessel. Sie hatte sich nicht gerührt, ihre Haltung war nach wie vor gleich. Noch immer ruhten ihre Handflächen auf den Sessellehnen.
    »Weißt du mehr?«
    Sie antwortete nicht. Ihr Gesicht strahlte von innen her. Das Blut sah ich jetzt mit anderen Augen. Es war ein Motor, es hatte für die Informationen gesorgt.
    »Bitte…«
    »Herodot weiß es!«
    »Das glaube ich dir. Aber er hat nach der zweiten Katastrophe gelebt. Auch er muß sein Wissen von einer Person bekommen haben. Jemand hat ihn bestimmt eingeweiht.«
    »Sicher.«
    »Wer ist es gewesen? Waren es die alten Atlanter? Waren es die geheimnisvollen Magier, vielleicht die Fremden von den Sternen?«
    »Es war die Katze!«
    Die Antwort kam so schnell, daß ich zurückzuckte und dann versteifte. Suko atmete zischend aus, auch er hatte die Erwiderung gehört und schwer daran zu knacken.
    Die Luft um uns herum schien plötzlich mit Elektrizität gefüllt zu sein. Wir kamen uns vor wie Fremde in einer anderen, furchtbaren Welt, die einfach nicht zu uns passen wollte.
    »Die… die Katze?« wiederholte ich stockend.
    »Sie ist es gewesen.«
    »Dann… dann muß sie sehr alt sein.«
    »Ja, in ihr wohnt das Wissen von über zweihunderttausend Jahren.«
    Der nächste Schock hatte uns getroffen. Ich verzog das Gesicht und hatte dabei das Gefühl, als würden meine Falten auf der Haut einfrieren. Auch die Gänsehaut blieb auf meinem Rücken. Unwillkürlich drehte ich mich um, weil ich nach dem Tier suchen wollte.
    Es zeigte sich nicht.
    »Eine Katze, die dermaßen alt ist«, murmelte Suko. »Kannst du das glauben, John?«
    »Es fällt mir nicht leicht.«
    »Mir auch nicht.«
    »Aber ich glaube nicht, daß sie gelogen hat. Es muß eine Verbindung zwischen ihr und der Mumie bestehen.«
    »Frage sie weiter, John – bitte.«
    Das tat ich auch. »Aber Herodot ist nicht so alt. Wie konnten er und die Katze zusammenkommen?«
    »Sie war immer bei ihm. Sie blieb an seiner Seite. Sie besaß das Wissen, und sie konnte mit ihm in einen gedanklichen Kontakt treten, das dürft ihr nicht vergessen. Sie war ihm treu ergeben, in ihr ist eine andere Seele zu Hause. Herodot war nicht nur ihr großer Baumeister, auch ein mächtiger Magier und Hohepriester, der nach seinem Tod die Gnade der Einbalsamierung bekam. Aber nicht nur er starb, auch die Katze wurde in das Grab hineingelegt, und so überlebten beide die langen Zeiten, ohne allerdings zu vergessen. Er starb nicht, er lebte weiter, denn die Kraft und das Wissen der alten Dynastien hielt ihn am Leben. Und er wußte, daß seine Zeit kommen würde.«
    »Ja«, sagte ich mit kratziger Stimme. »Die Zeit ist tatsächlich gekommen.«
    »Du denkst an die Psychonauten?«
    »Sicher, Suko. Nicht umsonst haben wir in letzter Zeit Kontakt mit ihnen. Ich bin davon überzeugt, daß sich die Dinge verdichten werden.«
    Mein Freund nickte. »Was wir von ihr gehört haben, ist Vergangenheit gewesen, wir aber leben in der Gegenwart, auch mit ihr. Und da kann die Tote zu einem Problem werden.«
    »Stimmt.«
    »Was machen wir mit ihr?«
    »Ist sie tot, ist sie nicht tot? Ich traue mich jedenfalls nicht, die Nadeln aus ihrem Kopf zu ziehen. Sie sind mit dem alten

Weitere Kostenlose Bücher