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0617 - Das Blut der Mumie

0617 - Das Blut der Mumie

Titel: 0617 - Das Blut der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meisten interessierte.
    »Willst du sie dir in die Haut spießen?«
    »Was sonst?«
    Mein Freund schaute mich ernst an, sehr ernst sogar. »Du bist dir des Risikos bewußt?«
    »Voll und ganz.«
    »Das alte Blut könnte sich mit dem deinen zu einem für dich ungünstigen Verhältnis vermischen.«
    »Stimmt, aber Unkraut vergeht nicht.«
    »So einfach darfst du das nicht sagen, John.«
    »Suko, ich muß es wissen. Tut mir leid, aber ich kann einfach nicht anders. Ich will nicht immer im dunkeln tappen. Es geht um verdammt viel.«
    »Dann bitte.«
    Ich hatte zwar sehr scharf gesprochen, war mir allerdings auch bewußt, daß ich ein großes Risiko einging, und mich dabei magisch infizieren konnte.
    »Wenn du es versuchst, werde ich es auch wagen!« erklärte Suko mit fester Stimme.
    »Nein!«
    »Weshalb nicht?«
    »Ich bin eventuell geschützt.«
    »Ach ja?«
    Statt einer akustischen Antwort holte ich das Kreuz hervor und deutete auf das Allsehende Auge.
    »Du meinst, daß es hilft?«
    »Fünfzig zu fünfzig…«
    »Okay, mach schon. Welche Stelle an deinem Körper hast du dir ausgesucht?«
    Ich deutete auf meine rechte Wange. »Dort werde ich die Nadel hineinstoßen.«
    »Das ist verdammt hart.«
    »Natürlich.« Noch einmal schaute ich mir die Spitze der Nadel an.
    Sie war sehr spitz, es würde kaum schmerzen, wenn ich sie in meine Haut hineindrückte.
    Zuerst fuhr ich mit der Fingerkuppe über die Stelle, die ich mir ausgesucht hatte. Sie lag dicht über dem Kiefer, wo das Fleisch noch weich und nachgiebig war.
    Dann stieß ich zu.
    Ich hatte nicht mehr lange nachgedacht, sondern die Spitze in die Haut gestoßen.
    Den Einstich merkte ich nur kurz.
    Aber ich bekam die Reaktion mit.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, innerlich zu explodieren. Ich konnte nur mehr schreien, dann fraß mich das Feuer auf…
    ***
    Sie war schnell, sie war geschickt, sie war lautlos, und sie wußte genau, was sie zu tun hatte.
    Die Menschen konnten ihre Augen nicht überall haben, denn die Katze war flinker.
    Und so war es ihr gelungen, den beiden Männern zu entwischen.
    Sie wußte, daß sie Feinde vor sich hatte. Besonders einer von ihnen, der einen Talisman trug. Sie hatte gespürt, daß etwas von ihm ausging, als der Mann auf den Speicher geklettert war.
    Jetzt war sie im Freien. Ohne daß es von den Männern bemerkt worden war, hatte sie das Haus verlassen und Deckung im Garten gefunden.
    Man sagt Tieren nach, es ist wohl auch bewiesen worden, daß sie besondere Sinne besitzen, die sie einsetzen können wie Radarantennen. Aber diese Sinne waren nicht mit den Fähigkeiten zu vergleichen, die diese Katze aus den Urtagen des alten Ägyptens besaß. In ihr steckte nicht nur das Wissen eines mächtigen Volkes, auch ein Teil der alten Magie, mit dem sich das Volk beschäftigt hatte, denn Katzengötter und Katzengöttinnen hatte es schon damals gegeben.
    Schon einmal hatte sie bewiesen, wie stark ihr Wille und ihre Ausstrahlungen waren, als sie die Katzen zusammenholte, um einen Menschen mit dem Tod zu bestrafen.
    Auch jetzt wollte sie Menschen bestrafen, die gefährlich werden konnten.
    Das Haus lag ruhig da. Wie ein Schatten auf vier Beinen huschte das Tier an dem geparkten Wagen der beiden Fremden vorbei und verschwand zwischen den Büschen.
    Untätig blieb das Tier nicht. Es setzte sich auf seine Hinterpfoten und fuhr die telepathischen Kräfte aus.
    Wichtig war die Verbindung zu den anderen, denn die Katze wußte auch, daß es genügend Artgenossen gab, die sich in der Großstadt hielten und die lange Zeit überdauert hatten.
    Sie hatten sich nicht viel verändert. Noch immer steckte in ihnen ein großes Stück der alten Wildheit. Die Hunde hatten sich den Menschen angepaßt, die Katzen nicht.
    Darauf baute das Leittier…
    ***
    Mir war es tatsächlich so, als würde ich innerlich verbrennen. Ich sah nichts mehr, auch keine Flammen vor meinen Augen zucken.
    Dennoch bewegte ich mich. Ich torkelte durch den Raum, riß einen Tisch um und eine Stehlampe, fiel über einen im Weg stehenden Sessel, kippte nach hinten und hörte Sukos lauten Ruf.
    Ich hatte die Augen weit aufgerissen, ohne allerdings die Wohnung zu sehen, weil alles vor meinen Blicken verschwand. Eingepackt war ich in ein grünes Feuer, das mich von allen Seiten umgab.
    Ich hörte Schreie, die tornadoartig in meinen Ohren gellten. Ich sah entstellte Fratzen von Menschen und Mumien. Tempel erschienen, als hätte sie jemand an mir vorbeigezogen, um sie anschließend wieder

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