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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht verbergen. Er lag nun neben Leutnant Chan-Lon, der vorsichtig seinen Impulsstrahler um die Felsecke schob und versuchte, den erneut angreifenden Gleiter anzuvisieren. „Das haben sie noch nie getan."
    „Wird er von der Hauptpositronik gesteuert?"
    „Ich denke schon."
    „Dann dreht die Positronik durch. Wäre ja nicht das erste Mal, daß so etwas geschieht. Wir müssen versuchen, das Ding unschädlich zu machen."
    „Mit unseren Handstrahlern...?"
    Es konnte nur durch einen Zufallstreffer gelingen, den Gleiter so empfindlich zu beschädigen, daß er abstürzte oder zumindest den Befehlsimpulsen der Positronik nicht mehr gehorchte. Aber was war mit dem Plasmazusatz? Hatte er die Gewalt über die Positronik verloren?
    Als sich der Gleiter weit genug genähert hatte, eröffneten Tifflors Männer das Feuer. Die Energiebündel ihrer Strahler, eng gerafft und konzentriert, schlugen dem Angreifer entgegen, der das Feuer sofort erwiderte.
    Wenn auch kein direkter Treffer erzielt wurde, so konnte der Gleiter immerhin zum Abdrehen gezwungen werden. In sicherer Entfernung wendete er, richtete den Bug abermals gegen die Gruppe der Terraner - und wartete. Regungslos stand er in geringer Höhe über der Felsenlandschaft, die personifizierte Todesdrohung.
    Tifflor beobachtete ihn unablässig und überlegte, was zu tun sei. Fest stand, daß die Automatik es länger aushalten würde als sie, für die jede gewonnene Minute Zeit das Leben bedeuten konnte. Verwunderlich war außerdem, daß der Gleiter noch keinen energetischen Schutzschirm eingeschaltet hatte. Dann hätte er mitten zwischen ihnen landen können, ohne sich einer Gefahr auszusetzen. Aber es gab keinen Schutzschirm. War etwas mit der Energieversorgung des Gleiters nicht in Ordnung?
    Eine halbe Stunde lagen sie so dort, und Tifflor wurde immer unschlüssiger, was sie tun sollten. Er war davon überzeugt, daß, sie sofort angegriffen würden, wenn sie ihre relativ sichere Deckung verließen.
    Noch während er überlegte, glaubte er einen feinen Schimmer über sich im Himmel zu bemerken, der den Glanz der Atomsonnen ein wenig abschwächte. Er erinnerte ihn an eine Energieglocke, wie man sie über wichtigen Anlagen errichtete um sie gegen Angriffe zu schützen. Aber es mußte sich hier um eine ungemein schwache Glocke handeln, die außerdem einen so großen Durchmesser besaß, daß sie den Gleiter mit in sich einschloß. Er schien sogar das Zentrum zu bilden.
    Das war absolut unlogisch, denn so konnte sie weder der einen noch der anderen Seite Schutz gegen einen Angriff bieten.
    Tifflor konnte nicht ahnen, daß die Positronik diese Energieglocke errichtet hatte, um zu verhindern, daß das Zentralplasma die Gedanken der Terraner empfing und eventuelle Maßnahmen zu deren Rettung einleitete, falls es dazu überhaupt noch in der Lage war.
    Und so kam es dann auch, daß Gucky die Gedankenimpulse Julian Tifflors nicht empfangen konnte.
    „Was tun wir?" fragte Leutnant Chan-Lon nach einer Weile.
    Julian Tifflor zuckte die Schultern.
    „Wir werden den Gleiter angreifen", entschied er dann. „Es ist genügend Deckung vorhanden. Wir arbeiten uns langsam vor, bis wir in Schußweite sind. Dann versuchen wir, den Bug mit der automatischen Kontrolle zu treffen. Wir haben keine andere Möglichkeit, wenn wir hier nicht verhungern und sterben wollen."
    Chan-Lon nickte zustimmend.
     
    *
     
    Sergeant Biggosch marschierte unverdrossen nach Osten.
    Um seine Handlungsweise vor sich zu rechtfertigen, sprach er laut mit sich selbst, führte Argumente und Gegenargumente an, achtete kaum auf die Richtung und schimpfte auf seine Gefährten, die ihre wertvolle Zeit mit überflüssigen Pausen zu verschwenden gedachten. Er spürte noch keine Müdigkeit.
    Spät am Abend - wenigstens würde es jetzt in Terrania Abend sein - warf er den geleerten Wasserbehälter fort. Dann folgte der schwere Impulsstrahler. Als er sich noch weiterer Ausrüstungsstücke entledigt hatte, fühlte er sich erleichtert. Das war wichtiger als eine Pause, und er kam schneller voran.
    Die Tastautomatik des Gleiters, der ihm von Osten entgegenkam und sehr niedrig flog, stellte bei dem einzelnen Terraner in der Wüste keine Energieabstrahlung fest. Er war demnach unbewaffnet und mußte nicht vernichtet werden. Die Positronik ordnete an, ihn zu ignorieren.
    Sergeant Biggosch war zuerst maßlos erschrocken gewesen, als er den Gleiter vor sich auftauchen sah, aber dann versuchte er, die Besatzung durch Winken und Schreien

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