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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegen.
    Sie produzierte bereits ihren verdammten Schleim, gegen den keine lebende Kreatur ankam. Wenn ich noch etwas retten wollte, wurde es allerhöchste Eisenbahn.
    Wladimir fuhr nicht. Er hatte den Wagen günstig hingestellt. Die Kugel würde schräg an uns vorbeigleiten.
    Ich wartete breitbeinig, das Kreuz in der rechten Hand haltend.
    Hätte ich mit einer Silberkugel geschossen, wäre die ebenso abgeprallt wie andere Kugeln oder Granaten, und selbst Flammenwerfer konnten sie nicht zerstören.
    Der Mann bewegte sich hektisch. Er schlug um sich, denn er wurde von nach unten fallenden Tropfen erwischt, die bereits einen Teil seiner dicken Kleidung aufgelöst hatten.
    »Verdammt!« keuchte ich, »verdammt noch mal. Komm endlich schneller heran…!«
    Die Kugel trieb normal weiter…
    Der Mann sackte zusammen. Er hockte jetzt auf den Hacken und hielt seine Arme wie ein schützendes Dach über den Kopf. Wo er von den Tropfen erwischt worden war, stieg Rauch aus der Kleidung, als sie sich auflöste.
    »Ich fahre jetzt!« brüllte der Russe.
    »Okay!« Es war vielleicht besser. Ich ließ mich auf die Knie sinken, so hatte ich auf dem Führerhaus einen besseren Halt. Ein Zittern rann durch den Wagen.
    Sehr langsam fuhr der Russe an. Er verkürzte die Distanz, und er rollte auch weiter, als wir die Kugel erreicht hatten.
    Zuvor war ich hochgekommen, stand breitbeinig auf dem Dach des Fahrerhauses und stieß mich dann ab. Ich sprang schräg nach links, streifte dabei die Kugel, allerdings mit dem Kreuz.
    Der gefrorene Schneeboden bewegte sich blitzschnell auf mich zu.
    Ich befürchtete, falsch aufzukommen und mir einen Fuß zu verstauchen, hatte aber Glück, daß ich eine richtige Stelle erwischte. Trotzdem trieb mich der Aufprall nach vorn und dem Boden entgegen, über den ich hinwegrutschte wie auf einer Rutschbahn, endlich stoppte, mich drehte und mich aufrichtete.
    Die Kugel gab es nicht mehr.
    Mein Kreuz hatte sie zerstört und den Schleimresten die magische Kraft genommen. Als völlig normales Zeug verteilten sich die einzelnen Reste auf dem Boden.
    Suko und Wladimir hatten das Fahrzeug verlassen und kümmerten sich um den Mann.
    »Lebt er noch?« schrie ich.
    »Hoffentlich!«
    Ich war wenig später bei ihm. Er lag auf dem Rücken. Unser Atem dampfte gegen sein Gesicht, in dem die Augen weit offenstanden.
    Um seine Lippen zuckte es. Die Kleidung war an verschiedenen Stellen zerfetzt. Da hatte der verdammte Schleim auch die Haut angegriffen.
    Das Gesicht des Mannes war schmerz- und angstverzerrt. Er trug die Kleidung eines Fallenstellers, seine Lippen zeigten einen bläulich schimmernden Ton, auch am Kinn war die Haut bereits weggefressen.
    »Wer?« keuchte Wladimir. »Wer hat es getan?«
    »Ich… ich sah sie …«
    »Wen hast du gesehen? Rede, Towaritsch, rede bitte!«
    »Es war das Grauen. Es… es ist unterwegs. Sie haben es. Sie wollen alles vernichten. Sie fanden den grausamen Tod, sie werden den Todesweg gehen. Ich bin ihnen in die Quere gekommen. Es … es tut mir so leid, verdammt …«
    »Wer sind sie?«
    »Die anderen, Zufall, unterwegs. Bitte, ich verbrenne. Ich kann nicht mehr, ich verbrenne…« Plötzlich bäumte er sich auf. Sein Mund öffnete sich noch einmal, ohne daß er es geschafft hätte, einen Schrei auszustoßen. Dann sank er zusammen.
    »Der ist tot«, flüsterte Suko.
    Golenkow schüttelte den Kopf. »Warum nur?« Er rang die Hände.
    »Warum ist er tot?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir sollten ihn herumdrehen«, schlug ich vor.
    Gemeinsam wendeten wir die Leiche und erkannten den Grund.
    Der Mann besaß so gut wie keinen Rücken mehr. Dort hatte ihn die verdammte Säure erwischt.
    Daß ich stark fror, lag nicht allein an der Kälte. Ich spürte die zweite Haut wie eine eisige Schicht auf meinem Rücken. Die Augen brannten, auch in ihnen schien das Wasser zu Eis gefrieren zu wollen. Meine Lippen lagen aufeinander, als wären sie dort festgeklebt.
    Ich ging einige Schritte zur Seite und schüttelte den Kopf. In der Kehle hing der Geschmack von bitterer Galle. Wir hatten ihm noch zuhören können. Er hatte von einem Grauen gesprochen, das unterwegs war. Wenn ich davon ausging, mußten wir damit rechnen, daß diese Blase nicht die einzige gewesen war.
    Suko und Wladimir hatten sich ebenfalls diese Gedanken gemacht.
    Wir sprachen darüber.
    »Manchmal verfluche ich die Weite unseres Landes«, sagte der Russe. »Der Mann sprach davon, daß das Grauen unterwegs wäre. Aber so frage ich euch, wo

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