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062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Caroff
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doch vernünftig!“
    Montanelli grinste. „Saturn oder nicht. Einer der hier Anwesenden hat Dr. Tauern umgebracht.“
    „Es gibt noch eine Möglichkeit“, sagte Cramer. „Nehmen wir an, ein Unbekannter, der Tauern aus irgendeinem Grund haßt, hat die Gelegenheit unserer Anwesenheit hier wahrgenommen, um Tauern zu ermorden.“
    „Aber auch Saturn haßte Tauern vermutlich! Denn seine Existenz hinderte Saturn daran, ein normales Leben führen zu können, als normaler Mensch.“
    „Wenn es Saturn gibt, und wenn das seine Gedanken sind, dann hat er nur sehr wenige graue Zellen in seinem Gehirn. Denn morgen oder übermorgen kehren wir nach Seefeld zurück, melden den Mord der Polizei, und eine Untersuchung wird eingeleitet. Dann wird er sein Inkognito lüften müssen!“
    „Aber Tauern sagte, seine Papiere wären in Ordnung!“
    „Ja, aber es sind die Papiere des Bergsteigers! Natürlich scheint es unmöglich, zu beweisen, daß in dem Körper des Bergsteigers ein anderes Gehirn, eine andere Persönlichkeit steckt. Aber es gibt ein paar einfache Tests, das festzustellen. Man braucht ihm nur eine Gruppe Leute vorzuführen, unter denen einer seiner nächsten Angehörigen ist, und er wird ihn nicht erkennen. Außerdem wird er sich an nichts erinnern, was der Bergsteiger vor dem Juli dieses Jahres erlebt hat! Habe ich mich verständlich ausgedrückt?“
    „Natürlich“, sagte Jensen. „Aber wenn ich Saturn wäre, würde ich so tun, als ob ich das Gedächtnis verloren hätte. Das würde die Sache erheblich erschweren. ’Außerdem: Je mehr wir über die Angelegenheit reden, desto besser weiß Saturn, was er zu tun und was er zu lassen hat. Er ist doch einer von uns, hat Tauern gesagt, oder?“
    Sie sahen einander mißtrauisch an, dann meinte Montanelli:
    „Was ist mit Mitsubishi? Vielleicht war seine Krankheit nur Theater? Wir glauben, er liegt in seinem Bett und ruht sich aus, hingegen … Er konnte herabkommen ohne bemerkt zu werden, Tauern töten und in sein Bett zurückkehren. Ich glaube mich zu erinnern, daß im vergangenen Juli eine Gruppe japanischer Bergsteiger hier in dieser Gegend Übungstouren machte!“
    Alle schwiegen betroffen. Nur Berger meinte: „Meine Sekretärin und ich waren vorhin oben. Er lag im Pyjama in seinem Bett und schlief fest.“
    „Das beweist gar nichts“, entgegnete Montanelli. „Als Sie klopften, hatte er Tauern vielleicht schon ermordet. Ich schlage vor, wir gehen gemeinsam hinauf und statten ihm einen Besuch ab.“
    „Gut“, sagte Piwnjew. „Aber ich bin weiterhin der Meinung, daß Saturn gar nicht existiert. Außerdem, wer kann schon beweisen, daß Tauern nicht wirklich Selbstmord begangen hat! Wir sind schließlich keine Gerichtsmediziner.“
    „Jetzt gehen wir erst mal zu Mitsubishi“, sagte Berger fest.
     

     

Die große Pendeluhr im Wohnzimmer schlug zwanzig Uhr, als sie sacht an Mitsubishis Tür klopften. Als von drinnen keine Antwort kam, klopften sie lauter.
    „Öffnen Sie die Tür“, sagte Cramer zu Berger. „Wenn Mitsubishi schläft, dann stehen wir hier die ganze Nacht herum!“
    Berger öffnete die Tür langsam, und der Lichtkegel fiel auf das Bett. Es war leer. Berger drehte das Licht auf, aber der Japaner war nicht in seinem Zimmer.
    „Na so etwas!“ rief Jensen. „Seine Kleidungsstücke sind hier, auch sein Koffer. Aber er ist verschwunden!“
    Sie standen um das leere Bett herum, als Mitsubishis Stimme von der Schwelle kam.
    „Was ist denn los?“
    „Woher kommen Sie?“ fragte Jensen überrascht.
    „Von der Toilette, weshalb?“
    In Pyjama und Pantoffeln, mit Augen, die hinter den dicken Gläsern hervorstarrten, gab Mitsubishi eine mitleiderregende Gestalt ab. Beim besten Willen vermochte Berger sich nicht einen Augenblick lang vorzustellen, daß der Japaner als Mörder handeln könnte.
    „Wir haben eine schlechte Nachricht“, sagte Berger. „Dr. Tauern wurde ermordet.“
    Der Mund des Japaners formte sich zu einem O. „Was? Unglaublich. Wer …?“
    „Das wissen wir noch nicht“, sagte Cramer.
    „In Wahrheit“, warf Piwnjew skeptisch dazwischen. „sind wir nicht einmal so sicher, daß er tatsächlich ermordet wurde. Jedenfalls ist er tot. Sie haben Ihr Zimmer nicht verlassen?“
    Mitsubishi setzte sich auf den Rand des Bettes. „Ich wachte auf und ging gleich hinaus auf die Toilette, wo ich etwa eine Minute lang blieb … Wenn Sie erlauben, dann möchte ich mich wieder hinlegen.“
    Er ließ die Pantoffel von den Füßen fallen und

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