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062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Caroff
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hat Tauern uns sein Ehrenwort gegeben, daß es so ist, und wenn wir auch einige Zweifel hatten, so müssen wir nun kapitulieren. Und Saturn ist ein Mörder. Sein Motiv ist klar: Er möchte frei sein und sich all jene vom Halse schaffen, die von seiner Existenz und seiner wahren Identität wissen. Er hat Tauern ermordet und versucht nun gewiß, uns einen nach dem anderen umzubringen, indem er unsere Lage ausnützt. Wir sind isoliert. Und so möchte ich vorschlagen, daß wir uns von dieser Minute an nur mehr in Gruppen aufhalten, denn nur so können wir uns schützen.“
    Alexander Piwnjew hob den Kopf. „Und Mitsubishi?“
    „Er hat nichts zu befürchten“, meinte Montanelli. „Ich glaube, daß Professor Bergers Methode tatsächlich die beste ist. Wenn der Mörder ununterbrochen unter Beobachtung steht, kann Mitsubishi nichts passieren. Ist Mitsubishi der Mörder, kann uns nichts passieren. Bleiben wir zusammen, dann bleiben wir am Leben!“
    „Gut“, meinte Jensen. „Ich würde darüber hinaus vorschlagen, daß wir heute nacht aufbleiben.“
    „Vorschlag angenommen“, sagte Cramer.
    Berger sah die Männer an. Einer von ihnen war Tauerns Mörder. Er war Saturn. Unglaublich, wie natürlich sein Benehmen war!
    „Da wir alle einer Meinung sind“, sagte er dann. „beginnen wir gleich, unseren Rettungsplan auszuarbeiten. Erstens: Wir bleiben in Gruppen, was auch passiert. Zweitens: Nur Elisabeth, meine Sekretärin hat das Recht, im Haus herumzugehen, wie es ihr beliebt. Denn es gibt keinen Zweifel, sie kann nicht Saturn sein. Drittens: Wenn einer von uns ein menschliches Bedürfnis verspürt, so gehen wir alle mit ihm hinaus und warten vor der Tür der Toilette auf ihn. All das mag vielleicht übertrieben scheinen …“
    „Überhaupt nicht“, unterbrach Jensen. „Ich bin dafür. Noch dazu, wo das alles nicht sehr lange dauern wird. Morgen wird die Telefonleitung sicherlich wieder repariert sein, und wir können die Polizei in Seefeld verständigen.“ Er sog die Luft durch die Nase. „Das riecht entschieden vielversprechend!“
    „Ich sehe mit Freude, daß die Aufregungen Ihnen den Appetit nicht nehmen“, sagte Montanelli. „Und Sie haben recht. Auch ich bin hungrig wie ein Löwe. Gehen wir hinunter.“
    Als sie ins Erdgeschoß kamen, beklopfte Cramer seine Jackentaschen und sagte: „Verdammt, jetzt habe ich meine Zigaretten oben vergessen!“
    Piwnjew lachte. „Amüsant! Wenn ich nicht irre, müssen wir jetzt alle wieder hinaufgehen, nicht wahr? Nächstes Mal braucht jemand ein Taschentuch oder …“
    „Übertreiben Sie nicht, Piwnjew“, sagte Jensen. „Unser Freund Cramer wird sich jetzt eben mit meinen Zigaretten zufriedengeben, und wenn jemand ein Taschentuch braucht, dann habe ich Papiertaschentücher in rauhen Mengen bei mir. Krieg ist Krieg, nicht wahr?“
    Berger wandte sich zur Küche.
    „Sollen wir Ihnen folgen, Berger?“ fragte Montanelli.
    „Ich denke, das wird nicht nötig sein“, entgegnete Berger kühl. „Sie wissen, daß ich nicht Saturn bin, und ich finde es völlig normal, daß es an mir liegt, nach dem Tod Tauerns seine Rolle als Hausherr zu übernehmen. Setzen Sie sich, ich sage Martha, daß sie servieren soll.“
    Er trat in die Küche ein. Martha legte letzte Hand an die Hauptspeise, und Elisabeth beschäftigte sich mit den Vorspeisen. Die Atmosphäre hier war freundlich-familiär, und Professor Berger fühlte, wie die Spannung nachließ.
    Elisabeth sah ihn an. „Sie sehen nicht gut aus“, sagte sie. „Wie geht es Mitsubishi?“
    „Er möchte eine heiße Suppe. Kommen Sie mit mir, wir werden den Tisch decken.“
    Martha wandte sich rasch um und sah Berger überrascht an.
    „Unter den Umständen haben wir beschlossen, daß es genügt, wenn Sie sich mit der Küche beschäftigen und uns mit dem Service bis zum Speisezimmer helfen.“
    Martha nickte. Sie war nun ganz ruhig und protestierte nicht, als Elisabeth zusammen mit Berger die Küche verließ.
    Sie gingen ins Speisezimmer, das am Ende des Wohnzimmers lag.
    „Ich habe mit Martha alles so geregelt, damit wir ungestört miteinander sprechen können, denn wenn sie von der Existenz Saturns erfährt, ist sie imstande, mitten im Schneesturm hinunter nach Seefeld zu gehen. Außerdem muß ich Ihnen noch erzählen, daß alle Pässe meiner Kollegen gestohlen wurden.“
    „Wer könnte ein Interesse daran haben?“ fragte Elisabeth.
    „John Cramer hatte die Idee, daß der Einreisestempel in unseren Pässen beweisen

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