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062 - John Flack

062 - John Flack

Titel: 062 - John Flack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Bill in das Zimmer gestürzt kam.
    »Stehen Sie auf, Reeder«, rief er schroff.
    Mr. Reeder war sofort wach und richtete sich im Bett auf.
    »Was ist nun wieder los?«
    »Was los ist? Der Goldtransport hat die Bank von England heute morgen um fünf Uhr nach Tilbury verlassen und ist seitdem nicht wieder gesehen worden!«

13
    Im letzten Augenblick hatten die Bankbehörden ihren Plan geändert und in der Nacht 53 000 Pfund Sterling in Gold für den Transport an das Schiff gesandt. Zu diesem Zweck hatten sie ein Militärauto von Woolwich angefordert; ein Dienst, der ab und zu von der Staatsbank in Anspruch genommen wurde.
    Das Lastauto war von acht Detektiven, die ebenso wie der Fahrer bewaffnet waren, begleitet worden. Sie waren in Tilbury nachts um halb zwölf angekommen, das Auto - ein starker Wagen - war um zwei Uhr morgens wieder m London und wurde dort im Hof der Bank von neuem beladen, und zwar unter Aufsicht des Offiziers, des Sergeanten und zwei Mann der Wache, die von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang auf dem Grundstück der Bank Dienst hatten. Eine frische Abteilung ausgesuchter Leute von Scotland Yard, jeder mit einem Browning bewaffnet, hatte das Auto für die zweite Reise beladen. Der Wert der Goldladung betrug diesmal 73 000 Pfund Sterling. Nachdem die Kisten verstaut worden waren, waren sie hinuntergeklettert, und das Auto war von der Bank weggefahren. Jeder der acht Leute, die den Schatz zu bewachen hatten, war von einem hohen Beamten von Scotland Yard gemustert worden, dem sie alle persönlich bekannt waren. Das Auto war in der Commercial Road von einem Kriminalinspektor gesehen worden, gleichfalls von einem Polizeiradfahrer, der an der Barking Road Dienst tat.
    Die Hauptstraße nach Tilbury läuft in einer Entfernung von einigen hundert Metern an dem Städtchen Rainham vorbei, und hier - nur wenige Meilen von Tilbury entfernt - war das Auto verschwunden. Zwei Polizisten auf Motorrädern waren dem Transport entgegengefahren, als sie von Ripple die telefonische Meldung erhalten hatten, daß der Transport dort durchgekommen sei. Dann waren sie unruhig geworden und hatten mit Tilbury telefoniert.
    Es war ein ruhiger Morgen, und kein Lüftchen regte sich. In den Niederungen und tieferliegenden Teilen des Wegs lag stellenweise Nebel, und hauptsächlich in der Nähe des Flusses war die Straße von sehr dichtem, weißem Nebel bedeckt, der erst gegen acht Uhr morgens von einem leichten Südostwind zerstreut wurde. Der Nebel war beinahe gänzlich verschwunden, als die Abteilung, die von Tilbury aus auf die Suche gegangen war, auf das einzige Anzeichen eines Dramas stieß, das der Morgen enthüllen sollte. Ein alter Fordwagen war augenscheinlich von der Straße abgekommen, hatte in wunderbarer Weise einen Telegrafenpfahl verschont und war im Straßengraben stehengeblieben. Der Wagen war nicht umgeschlagen, war anscheinend unbeschädigt, aber der Mann am Steuer des Wagens war tot. Eine sofortige ärztliche Untersuchung ergab, daß der Mann - ein kleiner Landwirt aus Rainham - keine Verletzungen irgendwelcher Art hatte. Man mußte annehmen, daß er auf der Fahrt in die Stadt einem Herzschlag erlegen war.
    Gerade hinter der Stelle, an der man ihn gefunden hatte, machte der Weg einen tiefen Einschnitt. Der Platz war unter dem Namen Coles Hollow bekannt, und über seine tiefste Stelle führte eine schmale Brücke hinweg, die die beiden Teile des Grundstückes, durch das die Straße lief, miteinander verband. Der tote Landwirt und sein Wagen waren schon fortgeschafft worden, als Mr. Reeder und der Chef von Scotland Yard auf der Bildfläche erschienen. Keine weiteren Nachrichten über das Lastauto waren bis jetzt eingelaufen, aber die Ortspolizei, die den Spuren der Räder gefolgt war, hatte zwei Entdeckungen gemacht. Allem Anschein nach hatten die Vorderräder des Lastautos auf seiner Fahrt durch den Einschnitt an dem Seitendamm entlanggestreift, denn in dem lehmigen Boden war durch das Gegenfahren eine tiefe Aushöhlung entstanden.
    »Es hat den Anschein, als sei der Lastwagen hier schnell auf die Seite gerissen worden, um dem Fordwagen auszuweichen«, bemerkte Simpson, dem der Fall übertragen worden war. »Hier sind seine Radspuren, die, wie Sie sehen, hin und her gehen. Der Mann lag wahrscheinlich schon im Sterben.«
    »Haben Sie auch die Radspuren des Lastautos von hier aus verfolgt?« fragte Mr. Reeder.
    Simpson nickte und rief einen Sergeanten der Essex Polizei, der die Wagenspuren aufgezeichnet hatte.
    »Sie

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