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062 - John Flack

062 - John Flack

Titel: 062 - John Flack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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scheinen nach Norden in Richtung Becontree gefahren zu sein«, sagte er. »Ein Schutzmann von Becontree hat nämlich erzählt, daß ein großes Lastauto aus dem Nebel auftauchte und an ihm vorbeifuhr, aber das war mit einer Plane zugedeckt und fuhr in Richtung London. Es war auch ein Militärlastauto und wurde von einem Soldaten gesteuert.«
    Mr. Reeder hatte sich eine Zigarette angezündet und betrachtete nachdenklich das brennende Streichholz.
    »Du lieber Himmel«, sagte er, ließ das Streichholz fallen und beobachtete, wie es verlöschte.
    Und dann begann er in der närrischsten Weise auf der Erde entlang zu suchen, wobei er ein Streichholz nach dem anderen ansteckte.
    »Ist es für Sie noch nicht hell genug?« fragte Simpson gereizt.
    Der Detektiv richtete sich auf und lächelte.
    »Armer Kerl!« sagte er leise. »Armer Kerl!«
    »Von wem sprechen Sie denn?« fragte Simpson, erhielt aber keine Antwort. Mr. Reeder wies auf die Brücke, in deren Mitte ein alter, verrosteter Sprengwagen stand, einer von jener Art, wie sie noch heute in einzelnen englischen Ortschaften gebraucht wird. Er kletterte den Damm empor und untersuchte den eisernen Tank, öffnete den Deckel und fühlte hinein. Er benützte viele Streichhölzer, um das Innere des Tanks abzuleuchten.
    »Ist er leer?« fragte Simpson.
    »Ich fürchte - ja«, antwortete Mr. Reeder und untersuchte den abgenutzten Schlauch, der von seiner eisernen Rolle herunterhing. Melancholischer denn je kam er langsam heruntergeklettert.
    »Haben Sie mal überlegt, wie einfach es ist, ein gewöhnliches Militärlastauto zu verkleiden?« fragte er. »Was sagte der Sergeant: eine Plane . . . und auf dem Weg nach London?«
    »Denken Sie denn, daß das der Geldtransport war?«
    »Ich bin überzeugt davon.«
    »Wo wurde er denn angegriffen?«
    Mr. Reeder wies auf die Radspuren am Rande, des Weges.
    »Hier!« sagte er einfach.
    Simpson knurrte ungeduldig:
    »Unsinn! Niemand hat einen Schuß gehört. Und Sie glauben doch nicht etwa, daß unsere Leute sich überwältigen lassen, ohne Widerstand zu leisten? Was . . .? Sie hätten sich gegen die fünffache Zahl halten können, und eine solche Menge ist nicht auf der Straße gesehen worden.«
    Mr. Reeder nickte beipflichtend:
    »Und trotzdem sind sie an dieser Stelle angegriffen und überwältigt worden. Ich glaube, Sie sollten nach dem Lastauto mit der Plane suchen lassen und sich vor allem mit Ihrem Schutzmann aus Becontree in Verbindung setzen, um eine genauere Beschreibung des Wagens, den er gesehen hat, zu erhalten.«
    In einer Viertelstunde brachte das Polizeiauto sie nach dem kleinen Essexstädtchen, wo der Polizist, der den Wagen gesehen hatte, Bericht erstattete. Wenige Minuten, bevor sein Dienst zu Ende war, hörte er das Gerumpel der Räder eines Lastautos, bevor dieses selbst - es war um diese Zeit sehr neblig - in Sicht kam, ein typisches Militärauto. Soweit er sagen konnte, war es grau und hatte eine schwarze Plane mit den Buchstaben des Kriegsministeriums »W. D.« (War Department) und der breiten Pfeilspitze, die es als Staatseigentum kennzeichnete. Er hatte einen Soldaten am Steuer, einen zweiten neben diesem sitzen sehen. Die Rückseite der Plane war zugeschnürt, und in das Innere hatte er nicht hineinblicken können. Der Soldat hatte im Vorüberfahren mit der Hand gewinkt und der Schutzmann nicht mehr an die Sache gedacht, bis der Bericht über den Raub des Goldtransportes einlief.
    »Ja, Sir«, antwortete er auf eine Frage von Reeder. »Ich glaube, es war beladen. Es lag sehr schwer auf der Straße. Wir sehen solche Lastautos sehr oft, wenn sie von Shoeburyness kommen.«
    Simpson telefonierte mit der Polizeistation in Barking, wo man das Militärauto gesehen hatte. Aber Militärautos waren nichts Ungewöhnliches in der Nähe der Docks, und entweder dieses oder ein ähnliches war beim Eingang in den Blackwell Tunnel gesehen worden. Der Polizei in Greenwich, an der Südseite des Flusses, war es nicht möglich gewesen, es als das gesuchte festzustellen, und von diesem Zeitpunkt an war jede Spur verloren.
    »Höchstwahrscheinlich jagen wir einem Schatten nach«, sagte Simpson. »Wenn Ihre Ansicht richtig ist, Reeder . . ., aber das kann nicht sein! Sie hätten niemals unsere Leute so unvorbereitet fassen können, daß keiner geschossen hätte, und wir fanden nicht die geringste Spur einer Schießerei.«
    »Es ist nicht geschossen worden«, sagte Mr. Reeder und schüttelte den Kopf.
    »Aber wo sind unsere Leute?« fragte

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