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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ob sie von Nutzen gewesen war, darüber hatte
Doreen später keine Angaben gemacht.
    „Mich wundert eines, Jo-Anne“, fuhr er unvermittelt fort.
    „Was?“
    „Warum hat Captain Daniel sich keine Blumen zur Analyse
geben lassen?“
    Die junge Amerikanerin zuckte die Achseln.
    „Ihr habt über die Blumen gesprochen. Auch Daniel scheint
so seine eigenen Gedanken zu haben. Merkwürdig!“ Hank Forster griff nach einer
Zigarette. Er machte nicht mehr den ruhigen Eindruck von vorhin.
    Er wirkte nervös und zerfahren. „Wir könnten es auf
eigene Faust versuchen.“ Er sagte es leise. Doch Jo-Anne verstand noch jedes
Wort.
    „Wie meinst du das?“
    „Kennst du die Stelle, das Beet, von dem Fennermann die
Blumen holte?“
    „Ja. Wir haben dabeigestanden?“
    „Du würdest es sofort wiederfinden?“
    „Natürlich. Aber was soll das?“
    Hank Forster leckte sich über die Lippen und fuhr mit der
Zungenspitze über seinen oberen Lippenbart. „Wir holen uns Blumen vom gleichen
Beet, das ist alles!“
    „Aber es ist so spät, und...“
    „Wenn ich zügig fahre, sind wir in einer knappen Stunde
dort. Bis um zehn Uhr können wir wieder dasein. Ich will wissen, ob ich mit
meinen Überlegungen richtig liege oder nicht. Du brauchst keine Angst zu haben,
ich übernehme die volle Verantwortung. Ich muß nur wissen, von welcher Stelle
die Blumen stammten. Das ist möglicherweise ausschlaggebend. Auch die Tatsache,
daß Fennermann einen Teil seiner Beete mit einer gefärbten Flüssigkeit begießt,
gibt mir zu denken. Das muß nichts Außergewöhnliches sein. Vielleicht benutzt
er einen Spezialdünger. Aber durch diesen Dünger könnten die Blumen das Gift
injizieren, von dem ich annehme, daß es durch den Duft zur Wirkung kommt. Wenn
ich mich irre, kann nicht viel passieren. Ich habe dann lediglich ein paar
Blumen gestohlen. Wenn ich jedoch auf dem richtigen Weg bin, wird Miami eine
Sensation erleben!“
    „Gesetzt den Fall, deine Theorie stimmt. Wir begeben uns
in tödliche Gefahr, Hank.“
    „Wir sind zu zweit, Jo-Anne. Und wir schlafen nicht. Wir
können uns gegenseitig beobachten. Sobald etwas vorfällt, sind wir gewarnt.
Doreen schlief. Und sie hatte niemand, der sie warnte.“
    Jo-Anne schluckte. „Vielleicht sollten wir Captain
Daniel...“
    „Nein. Wir machen es allein. Zeigt du mir den Weg?“
    „Ja.“
     
    ●
     
    Es ging schneller über die Bühne, als Jo-Anne-Anne
dachte.
    Hank Forster hatte sich einen genauen Plan zurechtgelegt.
Danach handelte er. Er brachte seinen Wagen rund hundert Meter hinter dem
dunklen, einsamen Haus zum Stehen. Gemeinsam mit Jo-Anne schlich er durch die
Nacht.
    Weit und breit keine Menschenseele, und der Hausherr
selbst schien auch nicht anwesend zu sein.
    Sie erreichten den Vorbau des geräumigen Treibhauses, das
sich wie ein eckiger Turm neben dem alten Gebäude erhob.
    Jo-Anne zeigte ihrem Begleiter das Beet, von dem
Fennermann die Blumen abgeschnitten hatte.
    Es war verhältnismäßig klein, wenn man die anderen Beete
damit verglich. Verschiedene Blumenarten standen fein säuberlich getrennt in
kleinen Parzellen beisammen.
    Hank Forster machte kurzen Prozeß. Mit einem
Taschenmesser schnitt er die dünnen Stengel durch, nahm von jeder Sorte zwei
Exemplare und verschwand dann lautlos und ungesehen mit seinem Strauß und
Jo-Anne wieder in der Dunkelheit, wo das Auto wartete.
     
    ●
     
    Fast auf die Minute genau um zehn Uhr erreichten sie
wieder das Mathews Hotel. Während Hank Forster seinen Wagen auf dem Parkplatz
abstellte, griff Jo-Anne nach dem Blumenstrauß auf dem Rücksitz und hielt ihn
in ihrer Hand wie eine Schlange, die jeden Augenblick zubeißen konnte.
    Hank Forster befreite sich von dem Gefühl der
Unsicherheit. Er nahm den Strauß an sich.
    Als sie durch die Hotelhalle kamen, blickte ihnen die
zyklamrote Empfangsdame Bereits erwartungsvoll entgegen.
    Jo-Anne und Hank Forster nahmen die Zimmerschlüssel
entgegen.
    „Für Sie habe ich noch eine Gesprächsnotiz, Mister
Forster.“ Mit diesen Worten reichte die_ Dame hinter der Rezeption einen
zusammengefalteten Zettel.
    Hank griff danach. „Vielen Dank“, murmelte er beiläufig,
wandte sich etwas von der Rezeption ab und faltete das Papier auseinander. Auf
dem Zettel stand ein kurzer handschriftlicher Vermerk, daß Captain Daniel
angerufen und mitgeteilt hatte, er könne diesen Abend nicht mehr vorbeikommen.
Gleich am nächsten Morgen wolle er sich jedoch melden.
    Mit dem Lift ließen sich Hank und Jo-Anne nach

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