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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fragenden Blick auf den Gärtner. Der
verhielt sich so, als wäre nichts geschehen und plauderte unbeirrt weiter,
näherte sich dabei der Wohnungstür und riß sie blitzschnell auf.
    Der junge Mann, der gebeugt lauschend hinter dem
Schlüsselloch stand, wurde von der blitzschnellen Reaktion Fennermanns
überrumpelt.
    Der Fremde stürzte in den Raum. Trotz seines Alters
bewegte Fennermann sich leicht und wendig. Er packte den Lauscher am Hemdkragen
und zog ihn vollends ins Zimmer, ehe der begriff, wie ihm geschah.
    „Passen Sie gut auf ihn auf, Daniel“, sagte Fennermann
hart. „Ich verschwinde nur mal schnell nach draußen, um alle Türen zu
schließen.
    Unserem Besuch wollen wir doch nicht mehr die Möglichkeit
geben, auszubrechen. Es gibt ein Gesetz in Fennermanns Haus: wer es ungebeten
betritt, darf nicht mehr damit rechnen, es noch mal lebend zu verlassen!“
     
    ●
     
    Der Gärtner ging hinaus. Daniel handelte wie ein Roboter.
Er zog seine Dienstpistole und richtete sie auf den bleichen jungen Mann, der
außer Atem mitten im Raum stand und noch immer nicht zu begreifen schien, daß
er in eine tödliche Falle geraten war.
    Hank Forster verzog den Mund zu einem Grinsen. Sein
Gesicht wurde beim Sprechen zu einer Fratze.
    „Als ich mir überlegte, daß es so und nicht anders sein
könnte, kam mir der Gedanke absurd vor. Aber was ich nun gehört habe, reicht,
um Sie ein Leben lang hinter Gefängnismauern zu bringen. Captain, Sie stecken
mit diesem komischen Mister Fennermann unter einer Decke!
    Ein korrupter Beamter! So etwas soll es ja geben.“
    Moris Daniel sagte nichts.
    Draußen an der Korridortür knackte ein Schlüssel, dann
wurde hart der Riegel vorgezogen. Fennermann kehrte in das düstere Wohnzimmer
zurück.
    Er hatte die letzten Worte, die Forster gesprochen hatte,
vernommen.
    „Diskutieren Sie nicht über Dinge, die Sie nicht
verstehen, junger Freund“, sagte der Gärtner, als hätten sich hier ein paar
Freunde zu einem gemütlichen Plausch getroffen. „Sie hatten kein Recht, in mein
Haus einzudringen.“
    „Recht?“ fragte Forster scharf. „Was für ein Recht hatten
Sie, Doreen und Jo-Anne umzubringen? Und was für ein Recht hatte dieser saubere
Captain hier, so zu tun, als wisse er von allem nichts? Als ich von den Blumen
hörte, als mir bewußt wurde, daß mit dem Duft ein Gift frei wird, da fragte ich
mich, weshalb Daniel nicht einen ähnlichen Verdacht gehabt hatte. Ich stahl in
der letzten Nacht von den gleichen Blumen, die Doreen in ihrem Zimmer hatte. Es
passierte das, was ich befürchtet hatte. Aber heute morgen war ich noch nicht
ganz klar im Kopf, als ich Meldung erstattete. Erst später dämmerte mir, daß
auch Daniel den gleichen Versuch hätte machen können wie ich: Die Blumen
untersuchen lassen!
    Schließlich lag ein solcher Gedanke zumindest nahe, da es
keine andere Spur gab, keine andere Erklärung für das Verschwinden von Doreen.
Vielleicht würde er aber spätestens jetzt, nach dem Verschwinden von Jo-Anne
Harthry bei ihm etwas dämmern. Ich rechnete fest damit, daß er hierher kam. Ich
fuhr ihm vor über einer Stunde voraus, stellte meinen Wagen drüben in dem
kleinen Wäldchen ab, kam dann zu Fuß hierher und beobachtete, wie Daniel kam.
Ich blieb ihm auf den Fersen.“ Die Stimme Hank Forsters zitterte. „Ich wurde
Zeuge des Gesprächs zwischen Ihnen und ihm“, stieß er dann angewidert hervor
und spie vor Daniels Füßen aus.
    Moris Daniel lief puterrot an. Seine Lippen wurden zu
einem schmalen, bleichen Strich in dem angespannten Gesicht.
    „Es wäre richtig, wenn Sie die Waffe nicht auf mich,
sondern auf diesen Gnom richten würden“, fuhr Forster fort. „Hat er wirklich
soviel Macht über Sie, wie er behauptet?“
    „Wer sich mit dem Bösen einläßt muß dafür Tribut zahlen“,
antwortete Daniel. Man sah ihm an, daß er sich in der Rolle nicht wohl fühlte,
die er jedoch gezwungenermaßen spielen mußte.
    „Richtig“, schaltete Fennermann sich ein. „Er hat Angst,
daß seine Frau, die übrigens von alledem nichts weiß, eines Tages ebenfalls mit
einem Blumenstrauß aus der Fennermannschen Züchtung beglückt wird.
    Frauen lieben Blumen.“
    „Warum mußte Doreen sterben?“ Hank Forster wagte nicht,
sich von der Stelle zu bewegen. Die Waffe Moris Daniels hielt ihn in Schach.
    „Sie suchte sich die Blumen selbst aus. Ich kann einer
Bitte schlecht nachgeben“, antwortete Fennermann mit teuflischem Grinsen. „Es
war ein Jungfernerlebnis für sie. Auch

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