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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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überraschend. Die Harke
traf ihn quer über der Brust, und der gnomenhafte Gärtner taumelte zurück.
    Hank Forster war zu erregt und nicht in der Lage, einen
logischen Gedanken zu fassen. Er riskierte nicht, sich auf den Bewaffneten zu
stürzen, der von seiner Pistole rücksichtslos Gebrauch machte.
    Förster sprang hinter den Treppenaufgang. Mechanisch
griff er nach der Klinke der Kellertür. Sie war nicht verschlossen. Ein
verzweifelter Gedanke erfüllte ihn. Hier oben im Korridor war er in die Enge
getrieben, seinem bewaffneten Gegner wie auf einem Tablett serviert.
    Ein Kellergewölbe in diesem alten, morschen Haus jedoch
würde dunkel und winklig sein. Versteckmöglichkeiten gab es hier sicher in
Hülle und Fülle.
    Wenn es ihm gelang, sich zu verbergen, hatte er eine
kleine Chance, noch mal mit heiler Haut davonzukommen. Er mußte in der
Dunkelheit Fennermann auflauern und ihn überrumpeln. Wenn er erst mal die Waffe
besaß, dann spielte sich das Weitere wie von selbst ab.
    Er handelte geistesgegenwärtig und instinktiv.
    Hank Forster hastete die ausgetretenen Stufen hinab. Im
Türviereck hinter ihm tauchte die Schattengestalt des Gnoms auf.
    „Bleiben Sie stehen!“ Fennermanns Stimme überschlug sich.
Eine Spur von Angst war aus ihr herauszuhören. „Nicht in den Keller! Sind Sie
wahnsinnig, Mann?“
    Die Stimme dröhnte durch das Dunkel und echote aus allen
Winkeln, so daß Forster das Gefühl hatte, der mysteriöse Gärtner würde überall
und nirgends sein.
    Forsters Puls flog. Der junge Mann ließ sich durch
Fennermanns Worte nicht einschüchtern. Er lief weiter, obwohl ihm mit einem Mal
die Angst im Nacken saß.
    Das Gewölbe war feucht und kalt. Es war stockfinster.
    Der Gang führte geradeaus. Der Fliehende streckte die
Arme aus und fühlte das feuchte, rauhe Mauerwerk, fand aber keine Nische, in
der er sich verbergen konnte.
    So rannte er weiter. Er hörte hinter sich die raschen
Schritte und das nervöse Keuchen seines Verfolgers. Fennermann wäre bestimmt in
der Lage gewesen, Licht zu machen, doch er tat es nicht. Hatte das seinen
Grund?
    Hanks tastende Hände fühlten plötzlich nicht mehr das
rohe Mauerwerk, sondern eine glatte, eiserne Tür. Die Klinke! Er drückte sie
herab und war sekundenlang angespannt, ob die Tür sich öffnen würde oder nicht.
    Sie wich lautlos nach innen zurück.
    Die modrige, kalte Luft, die ihn bisher umgeben hatte,
veränderte sich schlagartig. Warme, feuchte Treibhausluft schlug ihm entgegen,
und die Dunkelheit war nicht mehr ganz so undurchdringlich wie in dem kalten
Gewölbe.
    Forster sah keine andere Möglichkeit als jene, diesen
gewächshausähnlichen Anbau zu betreten.
    Schummriges Tageslicht fiel durch dickes, milchiges Glas.
Forster konnte den Umfang des geräumigen Treibhauses nicht überblinken.
    Vorsichtig drückte er die Tür hinter sich zu. Lautlos
klappte sie ins Schloß.
    Die Wärme und der Duft der blühenden, für ihn unbekannten
Gewächse hüllten ihn ein wie ein Mantel.
    Forster lief weiter in das Gewächshaus hinein. Der Pfad
zwischen den gepflegten Beeten war breit.
    Der Fliehende begriff, daß er hier unter Umständen das
wahrmachen konnte, was ihm im ersten Überraschungsmoment durch den Kopf
gegangen war.
    Fennermann aufzulauern und unschädlich zu machen! Dann
konnte er auch mit dem abtrünnigen Daniel abrechnen. Miami würde kopfstehen!
    Weiter ging Forster in das schummrige Innere vor. Wie ein
Turm erhob sich vor ihm das rechteckige Dach. Mittelpunkt des
halbunterirdischen Gewächshauses war eine etwa fünfzehn Meter hohe Pflanze, die
aussah wie ein besonders fülliger und überdimensionaler Gummibaum.
    In der Düsternis der dichtstehenden Pflanzen im
Hintergrund hoben sich vereinzelte, kopfgroße exotische Blüten ab, die in der
Dunkelheit leuchteten und strahlten wie abgeschirmte Lampen.
    An dem mannsstarken Stamm der Riesenpflanze nahm Forster
einige kleine Behälter wahr, die daranhingen, als würden sie einen besonders
kostbaren Pflanzensaft aufnehmen.
    Rechts von sich erkannte er neben einer Reihe von
hüfthohen Gewächsen eine Art Gitterkäfig, der in eine Wandnische eingebaut war.
    Etwas Helles bewegte sich darin. Ein Mensch!
    Wie elektrisiert blieb Forster stehen.
    „Passen Sie auf“, wisperte eine weibliche Stimme dicht
neben ihm.
    „Die Pflanze. Sie bewegt sich!“
    Die Warnung Morna Ulbrandsons erfolgte noch frühzeitig
genug.
    Forster hätte sich noch retten können. Doch er wußte nichts
mit der Warnung und nichts mit der

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