0620 - Teris Jagd
zornig an!
***
Das Blut des Druiden Tanaga hatte den Dämon nur wenig gestärkt. Sicher, es war Energie auf ihn übergegangen. Aber zu wenig. Etwas an Tanaga war falsch. Es war gerade so, als seien seine magischen Kräfte regelrecht verkümmert.
Wie konnte das sein? Wie konnte es einen Druiden geben, dessen besondere magische Begabung dahinschwand?
Der Vogelköpfige fauchte zornig. Gut, bei einem einzigen Opfer war es noch keine Katastrophe. Aber falls es bei den anderen ebenso war, mußte er sich vollständig umorientieren!
Dann reichte die Kraft nicht mehr so weit, wie er bisher gehofft hatte! Dann würde seine jetzt noch einmal verlängerte Lebensspanne nicht mehr so weit reichen, wie er es sich eben noch vorgestellt hatte!
Er verfluchte die Welt und sein Schicksal.
Er war das Opfer, nicht jene, die er töten mußte. Warum nur gab es nur noch so wenige von ihnen?
Er haßte das ganze Universum.
***
Ein Dämon in Merlins Burg?
Unwillkürlich machte Zamorra einen Sprung rückwärts, wieder zwischen die Regenbogenblumen. Aber im gleichen Moment verschwand der Vogelköpfige einfach. So, als hätte es ihn überhaupt nicht gegeben!
Zamorra atmete tief durch.
Es mußte eine Illusion gewesen sein. Merlins Burg war so perfekt abgeschirmt wie nichts anderes im Universum. Dämonen konnten hier überhaupt nicht eindringen. Die Abschirmung war noch um ein Vielfaches besser als die um Château Montagne!
Aber wieso hatte er dann hier den Vogelköpfigen sehen können? Was war das für eine Illusion gewesen, und welchem Zweck diente sie?
Und wer hatte sie erzeugt?
Merlin?
Welchen Grund sollte er haben, einen unangemeldeten Besucher damit zu erschrecken?
Wußte er vielleicht mehr über die Sache, als Zamorra ahnte? Hatte er vielleicht gar selbst die Hände im Spiel?
Aber dies war ein verdammt tödliches Spiel, das Zamorra ihm nun doch nicht zutraute. Es hätte in dieser Form nicht einmal zu seinem dunklen Bruder Asmodis gepaßt!!
Vorsichtig trat Zamorra wieder zwischen den Blumen hervor. Diesmal zeigte sich die Erscheinung nicht. Niemand hinderte Zamorra daran, weiterzugehen.
Er kannte sich in Merlins Burg aus. Er kannte auch Merlins Gewohnheiten einigermaßen und wußte, wo er den alten Magier höchstwahrscheinlich fand.
Aber noch ehe er hundert Meter weit gegangen war, trat ihm jemand in den Weg, mit dem er hier keinesfalls gerechnet hatte: Julian Peters, der Träumer…
***
»Das ist eine unheimliche Fähigkeit«, sagte Teri Rheken leise. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich darüber staunen oder mich fürchten soll.«
»Das weiß ich auch nicht«, erwiderte Eva. Sie hatte der Silbermond-Druidin von ihrer rätselhaften Para-Begabung erzählt. »Fest steht, daß ich dir damit helfen könnte. Ich habe den Magier mit der- Dhyarra-Energie vernichtet. Vielleicht könnte ich auch deinen Feind vernichten.«
Teri hatte sich in einem Sessel niedergelassen. Sie schlug die langen Beine übereinander. »Nach allem, was du mir erzählt hast, wird es sicher nicht so funktionieren. Du müßtest erst Energie in dich aufsaugen. Wie lange kannst du sie in dir speichern, ohne daß sie nach einer Entladung drängt? Und woher willst du sie nehmen? Ich bin nicht sicher, ob Ted sich darüber freuen würde, wenn du mittels der Regenbogenblumen in seine Villa in Rom platzt und ihn bittest, seinem Dhyarra-Kristall Energie entziehen zu dürfen. - Mir auch unverständlich, wie du diese Energie hast verarbeiten können. Mit einem Sternenstein seiner Kraft kommt vermutlich nicht einmal Merlin zurecht.«
»Merlin? Der aus der Artus-Sage?«
Teri nickte.
»Das ist doch nur eine Geschichte.«
Die Druidin schüttelte den Kopf. »Wenn du lange genug mit uns zu tun hast, wirst du ihn garantiert selbst kennenlernen. Merlin ist weit mehr als eine Sagengestalt.«
»Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das tatsächlich will«, wehrte Eva ab. »Ich will nur ein ganz normales Leben führen. Ein ganz normaler Mensch sein, ohne diesen ganzen Para-Dingsbums!«
»Aber mir willst du mit diesem Para-Dingsbums helfen?«
»Warum nicht, wenn ich es kann?«
»Auch ein Argument«, seufzte Teri. »Allmählich begreife ich, warum man uns Frauen Unlogik nachsagt. Aber mal wieder zurück zu den Dingen, die diese Welt bewegen. Wie willst du es kontrollieren? Wenn du mir die Energie entziehst, ist das dann einfach Pech - weil ich meinerseits dadurch geschwächt werde Also, wie stellst du es dir vor, mir zu helfen?«
»Ich werde dir keine Energie
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