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0622 - Gehirn in Fesseln

Titel: 0622 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bull. „Schalten Sie die Maschinen ab und verlassen Sie die Maschine wieder."
    De Lapal lachte.
    „Ein Mann mit meinen Fähigkeiten läßt sich nicht auf einen Posten abschieben und bewachen. Das hätten Sie und Ihre Freunde wissen sollen!" sagte er.
    „Wir wissen es!" erwiderte Bull, sich mühsam zur Geduld zwingend. „Aber Sie wissen auch, welche Gefahren die Benutzung dieses Apparats für uns alle heraufbeschwören kann."
    „Ich werde mit ihnen fertig. Das habe ich bereits einmal im Interesse der gesamten Galaxis bewiesen!" gab Markhor zurück.
    „Außerdem - wenn ich mit jemandem diskutiere, dann nur mit dem Großadministrator."
    „Ich verstehe", entgegnete Bull. „Perry Rhodan ist bereits auf dem Weg hierher."
    „Sie, Staatsmarschall, können zwischenzeitlich zur Kenntnis nehmen, daß ich niemals darauf verzichtet habe, dieses von mir gebaute Gerät zu benutzen. Ich werde damit in die tatsächliche Zukunft zurückkehren und dort mit meinen Experimenten weitermachen."
    Bull fühlte, wie ihn eine Schwäche ergriff.
    „Das planen Sie tatsächlich?" fragte er unruhig. Seine Finger begannen sich unkontrolliert zu bewegen. Aber noch immer zwang er sich zur äußersten Ruhe.
    „Natürlich! Wer oder was sollte mich daran hindern?"
    Bull holte tief Luft und sagte leise: „Hören Sie bitte genau zu, Markhor! Wir alle wissen, daß wir Ihnen für den letzten Einsatz zu danken haben. Das erklärt zum Teil unser Entgegenkommen. Es bestand bis jetzt darin, daß wir den Nullzeit-Deformator nicht unter Beschuß genommen haben.
    Wir ermorden niemanden nur deswegen, weil er sich gegen den Befehl des Großadministrators stellt wie Sie. Sie wissen es vermutlich besser, welche aberwitzigen Folgen ein Einsatz eines solchen Gerätes haben kann. Sie gehen damit in die Zukunft, verändern dort etwas und können niemals wissen, was dies für die Gegenwart aller lebenden Wesen zur Folge haben kann.
    Können Sie mir versprechen, wenigstens zu warten, bis Rhodan eintrifft? Ich kann Sie erpressen und mit dem Einsatz der Geschütze drohen aber ich hoffe auf wenigstens einen Rest Ihres Verständnisses."
    Markhor de Lapal musterte Bully. Der Staatsmarschall bohrte seine Augen in das Gesicht, das dreidimensional vor ihm im Raum stand. Was dachte dieser Mann, der mit herkömmlichen Maßstäben nicht zu messen war?
    Eine Art Urerinnerung kam langsam in Bull hoch. Dieses Gesicht, dessen Haut sich straff wie trocknendes Pergament über die Knochen spannte, der harte Blick und die sarkastische Diktion, jede Geste, jede Falte, jede Bewegung - alles erinnerte Bull an die Abbildungen, die längst zu Asche vermoderte Maler vom Tod geschaffen hatten.
    „Sie hoffen auf mein Verständnis?" fragte Markhor in unverkennbarer Ironie. „Habe ich Ihr Verständnis? Wo bleibt das Verständnis von Rhodan meinen Problemen gegenüber?"
    „Das werden Sie ihn gleich selbst fragen können!" sagte Bull.
    „Falls ich mit ihm lange diskutieren möchte. Wenn Sie einen Blick aus dem Fenster werfen", entgegnete de Lapal, „dann werden Sie erkennen, daß meine Vorbereitungen für die Reise in die reale Zukunft bemerkenswert weit gediehen sind!"
    Bull trat zwei Schritte nach rechts und starrte hinüber zu der glockenförmigen Konstruktion. Das Flimmern des Nullzeitfeldes war inzwischen deutlicher und stärker geworden.
    „Ich erwarte mit gewisser Ungeduld die Ankunft Ihres Herrn und Meisters!" hörte Bull den Fremden sagen.
    Woher nahm er diese schrankenlose Arroganz? Oder war dies keine Arroganz, sondern das ruhige Selbstbewußtsein eines Mannes, der seiner selbst und seiner Unternehmungen völlig sicher war?
    „Sie werden jeden Augenblick hier sein", behauptete Bull.
    „Sie? Wer ist sie?" schnappte de Lapal zurück.
    „Rhodan und die Männer, die Sie verachtungsvoll als ,seine Freunde' bezeichnet haben."
    „Ich verstehe. Großeinsatz! Ich muß Sie warnen. Wenn ich auch nur den geringsten Eindruck habe, daß man gegen meine Pläne zu handeln versucht, verlasse ich diese Zeitebene!"
    Er blickte Bull unbarmherzig an. Reginald Bull brauchte nichts mehr zu überlegen: Markhor würde nicht bluffen. Er hielt sozusagen den Finger auf dem Schaltknopf. Der Nullzeit-Deformator würde verschwinden - und niemand konnte dann wissen, wo und wann er auftauchte.
    „Richtig. Großeinsatz. Wir versuchen alles, um Sie von Ihrem verderblichen Versuch abzuhalten."
    Der Fremde begann zu lachen. Dann drehte er den Kopf und verließ den Platz vor den Linsen des Visiphons.
    Wo

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