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0625 - Lucifuges Mörder-Horden

0625 - Lucifuges Mörder-Horden

Titel: 0625 - Lucifuges Mörder-Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bald wieder erheben. Er tastete seinen Kopf ab. Der war noch heil. Calderone erhob sich und schüttelte sich heftig. Keine Schwindelgefühle. Er war sofort wieder voll da.
    »Dieser verfluchte Zauberer«, murmelte er. Er hatte ihn deutlich erkannt. Der Mann mit dem Schatten eines Dämons im Gesicht. »Welches falsche Spiel treibt dieser Hund?«
    Calderone entsann sich des Mädchens, als er es am Boden liegen sah. Eine aufregende Schönheit und völlig unbekleidet. Unter anderen Umständen hätte sie ihn gereizt. Im Moment sah er allerdings nur die Gegnerin, nicht die Frau.
    Arbeiteten der Zauberer und sie zusammen?
    Nein, entschied Calderone. Denn dann hätte der Zauberer sie nicht hier zurückgelassen. Zwei Pferde hatte er mitgenommen. Wollte er mit Patricia verschwinden?
    Aber warum? Und was bedeutete die Anwesenheit dieses Mädchens?
    Calderone untersuchte die Goldhaarige kurz. Sie würde, wie er es einschätzte, noch einige Zeit bewußtlos bleiben. Er eilte zur Tür.
    Ein Mann stürmte ihm entgegen. Unwillkürlich glitten Calderones Hände zu den Wurfmessern.
    »Du bist Calderone, Herr?« stieß der andere hervor.
    Der Assassine nickte.
    »Dein Gefährte schickt mich. Er wähnte einen Zwischenfall hier. Eure Gefährtin aus den Südländern wurde entführt. Ein Zauberer und ein Fremder arbeiteten zusammen.«
    Ein Fremder? Calderone fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Ein Verdacht keimte in ihm auf, aber das machte das Spiel nur noch undurchschaubarer.
    »Hier liegt ein Mädchen«, sagte er. »Kennst du es, Mann?«
    Der andere stutzte. »Nein. Nie gesehen.«
    »Dann sei so gut und leg's in Fesseln. Es kann sein, daß es Anteil an der Entführung hat«, sagte Calderone. Er stürmte nach draußen. Die Nacht wurde langsam kühler. Calderone hastete zur Schänke zurück. Drüben stiefelte der Nachtwächter in umgekehrter Richtung. »Schöner Nachtwächter«, murmelte Calderone, »unter dessen Augen ein ganzes Gemetzel stattfinden könnte!«
    Termy erwartete ihn. Gegenseitig erstatteten sie sich Bericht. Calderone ballte die Fäuste.
    »Der Zauberer also«, knurrte er. Dann warf er einen Blick auf den Mann, der gerade an ihnen vorbei zur in den Keller führenden Treppe getragen wurde. »Das ist doch dieser verdammte Sklave, der in Waffen herumlaufen darf! Santor ist uns auf der Spur!«
    »Was nützt es ihm?« brummte Termy. »Der Zauberer hat das Mädchen jetzt. Und wir stehen dumm da. Noch ohne Bezahlung.«
    Calderone legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Wir werden den Sklaven und dieses Mädchen aus dem Mietstall befragen«, sagte er. »Und wenn das geschehen ist, verfolgen wir die Spur des Zauberers.«
    »Glaubst du im Ernst, wir hätten gegen den eine Chance?« fragte Termy mißmutig.
    Calderone grinste.
    »Kein Zauberer«, sagte er, »ist ein zweites Mal schneller als meine Dolche. Einmal hat er mich hereingelegt. Beim nächsten Mal weiß ich, auf welcher Seite er steht. Und dann ist er langsamer. Komm, nehmen wir den Sklaven ein wenig auseinander.«
    Sie folgten den Männern nach unten, die Zamorra in den Keller getragen hatten.
    ***
    Die Zeitschau brachte Nicole Duval nicht sehr viel weiter. Sie konnte damit zwar einen Blick in die jüngste Vergangenheit werfen und feststellen, was sich im Zimmer abgespielt hatte, während sie selbst geschlafen hatte. Aber sie sah nicht mehr als Zamorra, der erwachte, sich erhob und ans Fenster trat - und dann zur Säule erstarrte.
    Sie überlegte. Dann griff sie zum Zimmertelefon. Es funktionierte, und sie ließ sich ein Ferngespräch nach Frankreich schalten. Daß es dort der Zeitverschiebung wegen nach Mitternacht war, ignorierte sie. Raffael Bois, der zuverlässige alte Diener, war ein Mann, der nie zu schlafen schien.
    Er war auch jetzt wach.
    »Gut, daß Sie anrufen«, brachte er ungewöhnlich aufgeregt hervor, als die Verbindung nach beinahe einer Viertelstunde endlich zustandekam. »Ich wußte nicht genau, wie ich Sie wo in Indien erreichen konnte. Vielleicht kann der Professor uns helfen. Hier ist etwas ganz seltsames geschehen. Lady Patricia ist nicht mehr ansprechbar. Wenn sie nicht nach wie vor atmen würde, könnte man meinen, sie sei tot. Vielleicht weiß Monsieur Zamorra, wie wir ihr helfen können…«
    Nicole schluckte. Sie sah auf die Uhr. »Seit wann ist das so?«
    »Seit etwa zwei oder zweieinhalb Stunden.«
    Sie nickte.
    »Seit der Zeit ist auch Zamorra nicht mehr ansprechbar…«
    ***
    Der Mann aus dem Dorf sah das schöne Mädchen ein wenig

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