0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt
davon.
Ihrer Bestimmung entgegen…
Dem Tod…
***
»Ich träume«, keuchte Calderone. »Das ist unmöglich! Schädel können nicht fliegen!«
Und wie sie konnten. Die Unterkiefer klappten herab. Die Schädel waren zum Zubeißen bereit. Zamorra erschauerte. Er konnte sich lebhaft vorstellen, mit welcher Kraft sie zuschnappen würden.
Er faßte das vierschneidige Schwert fester.
»Ich versuche sie aufzuhalten«, preßte er hervor.
»Sei kein Narr«, knurrte Calderone. »Los, hinter der schwarzen Tür sind wir vor den Dingern in Sicherheit!«
»Das haben wir auch geglaubt, als wir durch das Portal drüben kamen«, brummte der Sklave. Der erste Schädel kam in seine Reichweite. Zamorra schlug zu. Das Schwert heulte seltsam in seiner Hand, bockte förmlich - aber es traf.
Der Schädel platzte auseinander!
»Wir können sie zerstören«, triumphierte Zamorra. »Wir müssen nur schnell genug sein…«
Noch während er sprach, schlug er wieder zu. Wieder heulte die seltsame Waffe und bockte, als wehre sie sich dagegen, benutzt zu werden. Der zweite Schädel zersplitterte und schleuderte seine Reste nach allen Seiten. Der dritte und vierte drangen aber bereits auf Zamorra ein. Calderone zog sein Schwert und schlug ebenfalls auf die Schädel ein.
Aber so oft er sie auch traf - sie hielten seiner Waffe stand!
»Es ist dieses Schwert«, schrie Zamorra. Wieder schlug er zu. Bei jedem Treffer, den er erzielte, zerplatzte einer der angreifenden Schädel, aber jedes Mal wurde es auch schwerer, die Waffe zu schwingen. Sie wurde in seiner Hand stärker und wehrte sich gegen ihn.
»Lauft«, schrie er.
Er sah, daß sich ein Schädel in Calderones Arm verbiß. Ein zweiter schnappte nach seiner Kehle. Zamorra warf sich herum, erwischte beide Schädel gleichzeitig. Die Splitter surrten ihm um die Ohren. Etwas packte seine Schulter und drang tief ein. Zamorra schrie, ließ sich fallen und begrub den Schädel unter sich. Calderone fuhr herum, klemmte seine Schwertspitze zwischen die Kiefer des Schädels und brach ihn auf. Zamorra sprang hoch, schlug zu und zerstörte auch diesen Schädel.
Die anderen gingen jetzt auf Distanz. Es war, als würden sie von einer Macht gelenkt, die alles beobachtete und lernte.
Teri stand jetzt an der schwarzen Tür.
Im gleichen Moment sausten die verbliebenen Schädel los. Schneller als zuvor zogen sie einen weiten Bogen um Zamorra und Calderone - und rasten auf die schutzlose Teri zu…
***
Aaraa trat in die große Halle. Langsam drehte er sich einmal im Kreis herum. Der Saal mit der Kuppeldecke war leer. Unzählige Nischen befanden sich in den Wänden. Aaraa sah es nicht, aber er spürte, daß sich etwas in diesen Nischen befand. Etwas Bedrohliches, Lebensfeindliches.
Vor dem Mittelpunkt der Halle blieb Aaraa stehen. Er warf nur noch einen Schatten, der sich um die Richtung des Lichtes nicht kümmerte und gen Abend wies. Er hob die Blutschale in die Luft und ließ sie los. Unter ihr entstand etwas, flirrend und unscharf zunächst, dann wurden die Umrisse klar. Ein großer Block aus dem gleichen silbrigen Material wie der Helm des Zauberers entstand. Er war fest und hart. In seiner Oberfläche befand sich eine Mulde, die die Umrisse eines menschlichen Körpers nachformte.
Neben der Kopfmulde stand jetzt die Blutschale.
Der Schatten in Aaraas Gesicht flackerte gierig. Der Dämon wurde hungrig. Er vergaß, daß er Aaraa selbst verschlingen wollte, und fieberte dem Opfer entgegen.
Aaraa legte den Doppelklingen-Dolch auf den silbrigen Opferblock, wandte sich um und hob die Arme. Das silberne Gewand umwehte ihn, obwohl sich kein Lufthauch regte, und gab ihm das Aussehen einer riesigen Fledermaus.
»Bringt das Opfer!« schrie der Zauberer.
***
Teri duckte sich, ließ sich einfach fallen und wieselte auf allen vieren davon. Die Schädel knallten nacheinander gegen die schwarze Tür.
Und blieben dort kleben!
Ungläubig staunend erhob sich das Mädchen wieder. »Was bedeutet das?«
Zamorra stützte sich auf das seltsame Schwert.
»Ich schätze, jemand hat diese Tür mit einem Zauber belegt«, sagte er.
»Dürfte eher Fliegenleim sein«, brummte Calderone. »Oder Schädelleim. Jedenfalls sind sie jetzt wehrlos und können uns auch nicht mehr schaden.«
Zamorra nahm das vierschneidige Schwert jetzt in beide Hände und ging auf die Tür zu. »Ich werde sie vorsichtshalber alle zerschlagen«, sagte er. Er holte aus.
Aber diesmal schaffte er es nicht mehr, das Schwert zu führen. Trotz
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