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0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

Titel: 0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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röchelnder Laut ertönte, als der Getroffene gegen die Tür geschleudert wurde.
    »Nicht!« brüllte Santor auf. »Warum bringst du sie um?«
    Ran schoß zum dritten Mal.
    Die Soldaten brauchten einige Zeit, um zu begreifen, was geschah. Mit einem solchen Angriff hatte keiner von ihnen rechnen können. Nur einer kam noch dazu, sich zu wehren, aber er verfehlte Ran.
    Dann war auch er tot.
    Santor riß den Schillernden am Arm herum. »Warum hast du das getan?« brüllte er. »Du hast sie ermordet! Hinterhältig abgeschlachtet!«
    Ran schüttelte Santors Hand ab. »Es war notwendig«, sagte er. »Sie hätten uns nicht hineingelassen.«
    Santor stöhnte dumpf. Ran stieß die Tür auf.
    »Da drinnen«, sagte er. »Folge mir.«
    Santor stolperte mehr, als daß er ging, hinter dem Berater her. Immerhin war er noch geistesgegenwärtig genug, die Tür hinter sich zu schließen. Ran führte ihn im Laufschritt durch eine Reihe von Räumen bis in ein großes Schlafzimmer.
    »Magnus!« brüllte er.
    Der Kaiser schnellte von seinem Lager hoch. Er begriff nicht, was geschah, weil er doch nur seinen Berater und einen Gardisten sah. Da richtete Ran die Rohröffnung auf ihn.
    »Erhebe dich, mein Kaiser«, verlangte er.
    »Er ist irre, Ran«, murmelte der Kaiser bestürzt. »Was bedeutet das?«
    Santor öffnete sein Visier. »Das bedeutet es«, sagte er. »Ich habe einen Verbündeten gewonnen, Majestät.«
    Magnus stieß eine Verwünschung aus.
    »Ich will meine Tochter zurück«, verlangte Santor. »Gebt den Befehl, sie freizugeben, sobald sie hier ankommt.«
    Magnus grinste hämisch. »Oh, Santor! Wie schade, daß ich dir verraten muß, daß das nicht mehr geht. Ein Zauberer entführte sie seinerseits. Sie dürfte inzwischen im Felsentempel sein und irgendeinem Dämon geopfert werden.«
    »Du lügst«, fauchte Santor. »Du lügst, um deine Haut zu retten, verdammter Hund von einem Kaiser!«
    »Es ist wahr, Santor«, sagte Ran. »Aber Magnus entsandte zwanzig Soldaten, um den Tempel zu stürmen und das Mädchen freizukämpfen.«
    Santor starrte den Berater an. »Werden sie es schaffen?« fragte er.
    »Das weiß niemand.«
    »Ich glaube es dennoch nicht«, erwiderte der Dominus. »Ran, ich traue auch dir nicht mehr über den Weg. Vielleicht spielst du noch ein anderes Spiel.«
    »Ich kann meine Worte beweisen«, sagte Magnus.
    »Wie?«
    »Es gibt eine Möglichkeit, in den Tempel zu sehen. Durch die Kugel aus gefrorenem Feuer.«
    »Also doch verfluchte Zauberei! Ich wußte es«, knirschte Ran.
    »Tritt den Beweis an, Kaiser-Hund«, verlangte Santor.
    »Gern«, grinste der Kaiser. »Den Gefallen tue ich dir gern, Santor, zu erleben, wie deine Tochter ein Dämonenopfer wird… Ihr müßt mir nur in die geheime Kammer folgen, wo sich die Kugel befindet. Es gibt einen direkten Gang dorthin.«
    »Es könnte eine Falle sein«, zischte Ran.
    »Wir werden es erleben«, knurrte Santor. »Magnus, führe uns in deine Kammer. Ran, du gehst voran und läßt dir von Seiner Majestät den Weg weisen. Und ich bleibe hinter euch beiden.«
    Ran zögerte. Da richtete Santor die Waffe auf ihn.
    Schulterzuckend setzte Ran sich in Bewegung. »Du bist undankbar, Santor«, sagte er. »Sehr undankbar.«
    ***
    Es war keine Falle. Magnus führte sie tatsächlich in seine geheime Kammer!
    Santor sah sich mißtrauisch um. Er fühlte sich hier unbehaglich. Keine Sekunde ließ er Ran und den Kaiser aus den Augen. Er rechnete jeden Moment mit dem Angriff eines der beiden Männer.
    Aber Magnus nahm nur ruhig die Kugel von ihrem Platz und balancierte sie auf seinen Händen.
    »Schaut«, sagte er.
    Die Kugel vergrößerte sich. In ihr entstanden Bilder.
    Santor erschrak. Er begriff, daß Magnus die Wahrheit sprach, und er erkannte zugleich die Hinterhältigkeit des Kaisers, ihm die Szene im Felsentempel tatsächlich vorzuführen.
    Santor sah Patricia, die nackt auf dem Blutaltar lag, und er sah den Zauberer, der die Hand mit dem Dolch hob, um dem wehrlosen Mädchen das Herz aus der Brust zu schneiden.
    Eine stählerne Hand griff nach Santors Herz und preßte es, und ein gequälter Schrei verzweifelter, ohnmächtiger Wut entrang sich seiner Kehle…
    ***
    Calderone hob sein Schwert wieder auf. Das Schlangengift war inzwischen abgeflossen. Der Assassine bewegte sich zur Seite.
    »Was hast du vor?« fragte Zamorra.
    Calderone nahm Anlauf. Er huschte wie ein Schatten an der Wand lang, ließ das Schwert förmlich daran entlang vor sich hergleiten. Wie ein Blitz war er von der

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